31.5.05

Amtszeitenbeschränkungen

Als erstes möchte ich die amerikanische Verfassung (bei allen Macken, die sie hat (größtenteils historisch bedingt)) in einem Punkt loben: die Amtszeit des US-Präsidenten ist auf zwei Amtsperioden beschränkt. Das bedeutet konkret, dass der Herr Dubbeljuh in drei Jahren in Rente gehen muss, was ich sehr begruße.

Ähnliche Bestimmungen finden sich auch in der französischen Verfassung und im Grundgesetz, beidesmal auf den Präsidenten bezogen. In Frankreich ist das aufgrund der Machtfülle des Präsidenten sinnvoll, aber in Deutschland sehe ich hier einen Fehler. Denn der Bundespräsident ist ein rein repräsentatives Amt, mit nur wenig realer politischer Macht (was übrigens die Absicht der "Väter des Grundgesetzes" war). In Deutschland liegt die meiste politische Macht paraxoderweise bei demjenigen Staatsamt, das rein formal erst an dritter Stelle im Staat kommt: dem Bundeskanzler. Und da gibt es keinerlei Begrenzung der Amtszeit.

Die bisherige Geschichte der Bundesrepublik zeigt meiner Ansicht nach, dass ein Bundeskanzler nach acht Jahren "verbraucht" ist und daher Platz machen sollte für einen Amtsnachfolger. Adenauer brachte nach 1957 nichts wirklich gutes und neues mehr, nur noch "keine Experimente". Erhard, Kiesinger und Brandt waren keine acht Jahre im Amt (was ich bei Brandt heute noch bedauere). Schmidt war im Prinzip 1982 ebenfalls verbraucht (allerdings hätte ich ihm gewünscht, seine Amtsperiode ordnungsgemäß beenden zu können). Kohl war insofern eine Ausnahme, als das in seinem siebten Amtsjahr (1989) der Wiedervereinigungsprozeß begann; aber wäre die Wiedervereinigung nicht gekommen, so wäre Kohl 1990 mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit abgewählt worden - die Europawahl im Juni 1989 (noch vor dem eigentlichen Start des Wiedervereinigungsprozesses) zeigte bereits enorme CDU-Verluste. Schröder, um ehrlich zu sein, ist in meinen Augen ebenfalls "verschlissen" (nach bereits sieben Jahren).

Daher plädiere ich hiermit dafür, die Verfassung zu ändern, so dass der Bundeskanzler maximal acht Jahre im Amt bleiben darf.
Wenn ich ein literarischer Klassiker wäre, dann wäre ich...

Lord of the rings
J.R.R. Tolkien: Lord of the Rings. You are
entertaining and imaginative, creating whole
new worlds around yourself. Well loved, you
have a whole league of imitators, none of which
is quite as profound as you are. Stories and
songs give a spark of joy in the middle of your
eternal battle with the forces of evil.


Which literature classic are you?
brought to you by Quizilla

Hmmm..warum überrascht mich das in keinster Weise? Ich habe es sogar während des Tests kommen sehen.
Das jüngste Gericht - die Gast-Kritik

Restaurant-Kritiken, in denen die Leistung eines Restaurants bewertet wird, sind ein alter Hut. Nun hat die Schweizer Zeitschrift "Weltwoche" den Spieß umgedreht und läßt im Artikel "Das jüngste Gericht" das Restaurantpersonal mit Gast-Kritiken zu Wort kommen. Interessantes Ergebnis: 90-95% der befragten Kellnerinnen und Kellner sind mit ihrem Beruf zufrieden und betonen, dass die allermeisten Gäste sich durchaus zu benehmen wissen. Ein paar negative Ausnahmen werden im Artikel erwähnt. Teilweise sind sie unglaublich, etwa wie die Gäste, die einen Wein für 1.500 SFr die Flasche bestellen, und ihn dann auf das Tischtuch kippen, weil es so schön aussieht, wie sich der rote Wein auf dem weißen Tuch verteilt. In diesem Fall hat der Chef de Service übrigens eingegriffen und bei der zweiten Flasche erklärt:: "Ausverkauft",

Gefunden bei Wetterdistel.

30.5.05

30 Jahre ESA

Morgen feiert die in Darmstadt ansässige europäische Raumfahrtagentur ESA ihr dreißigjähriges Jubiläum, berichtet das Darmstädter Echo heute auf Seite 3. In diesen 30 Jahren wurde erstaunlich viel erreicht. Die Ariane wurde, insbesondere im kommerziellen Bereich, zur ernstzunehmenden Konkurrenz für das Space Shuttle der NASA, was Satellitentransporte betrifft.

Leider wurden nicht alle Pläne verwirklicht. So wurde der europäische Raumgleiter "Hermes" etwa aus finanziellen Gründen auf Eis gelegt. Dennoch kann die ESA einige Erfolge verbuchen, etwa die Mission "Mars Express" oder "Cassini-Huygens" (zusammen mit der NASA).

Das bringt mich auf einen weiteren positiven Aspekt der ESA: die internationale Zusammenarbeit, sowohl mit der NASA (Beispiel: s.o.) als auch (seit dem Ende der Sowjetunion) verstärkt mit den Russen - wovon alle Beteiligten profitiert haben.

Ironischerweise wäre der Start der ESA fast am Widerstand des damaligen deutschen Forschungsminister Maihofer gescheitert, der für die ESA kein Geld zur Verfügung stellen wollte. Nur eine direkte Zusage über 50 Millionen DM, ausgestellt vom damaligen Bundeskanzler Helmut Schmidt, brachte die ESA in Gang. Dafür sei Schmidt hiermit im Nachhinein gelobt.
Gute Idee in Roßdorf: "Spielplatztelefon"

Die meisten Eltern können ein Lied davon singen: immer wieder stellt man an Spielplätzen Beschädigungen fest (egal aus welcher Ursache). Manchmal werden diese Beschädigungen wochenlang nicht behoben.

Die Gemeinde Roßdorf möchte das nun ändern. Sie hat begonnen, an allen dreizehn gemeindeeigenen Spielplätzen Schilder mit einer Rufnummer aufzustellen, die man anrufen kann, um Beschädigungen und sonstige Probleme am Spielplatz zu melden. Am Ende der Leitung meldet sich der Roßdörfer Bauamtsleiter Josef Trägner. Das einzelne Schild kostet 30 EUR, zusammen also ergeben sich Kosten von knapp 400 EUR.

Ich begrüße die Idee. Vorher war es so, dass jemand, der einen Schaden festgestellt hat, erst nicht wußte, an wen er sich wenden sollte. Sicher, man kann darauf kommen, dass die Gemeindeverwaltung gemeint ist - aber ehrlich gesagt: wer hat schon die Telefonnummer seiner Gemeinde parat? Oft unterbleibt dann die Meldung, weil man erst mühsam die Telefonnummer heraussuchen bzw. die Auskunft bemühen müßte. Durch das Schild dagegen können im Extremfall Betroffene spontan ihr Handy benutzen und direkt beim Bauamt anrufen, während sie noch vor dem Spielplatz stehen. Dadurch können sie den entstandenen Schaden viel genauer schildern. Insgesamt ist also zu erwarten, dass Beschädigungen wesentlich schneller erkannt und somit wesentlich schneller beseitigt werden als früher. Insofern sind die 400 EUR, die an Kosten entstehen, gut angelegt.

Quelle: Darmstädter Echo

29.5.05

Anwalt für die Katz

Gestern abend rief mich R. an, eine alte Freundin von mir aus meiner Studienzeit in Tübingen, die heute in der Nähe von Rottenburg wohnt. Sie erzählte mir unter anderem eine fast unglaubliche Geschichte.

A., R.'s Sohn, lebte drei Jahre lang mit seiner Freundin S. in einer Wohnung im Raum zwischen Tübingen und Rottenburg. Im März dieses Jahres standen auf einmal S.'s Eltern mit einem Möbelwagen vor der Tür, und S. zog mitsamt ihren Siebensachen aus der gemeinsamen Wohnung aus - ohne A. vorher etwas gesagt zu haben. A. war wie vor den Kopf gestoßen, und zog zunächst zu R., die ihn wieder etwas aufpäppelte.

Das war schon einmal nicht die "feine englische Art". Aber das beste kommt noch. Beim Auszug hatte S. ein paar Sachen vergessen: einen Ordner mit Dokumenten, ein paar Klamotten und noch ein paar Kleinigkeiten. S. forderte das ein, und A. schickte ihr den Ordner mit den Dokumenten per Post an die Adresse von S.'s Eltern (denn dort wohnte sie inzwischen), irgendwo im Osten Deutschlands. Nun forderten S. Eltern, dass A. bzw. R. auch die anderen Sachen nachschicken sollten. R. schrieb zurück, dass S. jederzeit ihre Sachen bei ihr abholen könnte. Aber anstatt nun vorbeizukommen, schalteten S's Eltern einen Anwalt ein, der (laut R. schlecht formulierte) "Drohbriefe" schickte.

Ich kann angesichts soviel Dummheit (nein: besser wäre "Dummdreistigkeit") nur den Kopf schütteln. Sicher, ich kann verstehen, dass der Weg vom Osten Deutschlands bis in die Gegend von Tübingen recht weit ist (einige hundert km); einen so weiten Weg will man sich gerne sparen. Aber trotzdem bin ich der Ansicht, dass jemand, der beim Auszug aus der gemeinsamen Wohnung Sachen vergißt, keinen Rechtsanspruch auf Nachsendung hat. Daran ändert auch die Einschaltung eines Anwalts nichts (merke: Anwälte sind kein Allheilmittel). Abgesehen davon frage ich mich, ob die Anwaltskosten nicht schon den Wert der vergessenen Sachen übersteigen.

Ich bin mal gespannt, ob S's Eltern so weit gehen, ein Gericht anzurufen - und ob das Gericht die Klage überhaupt annimmt.

28.5.05

Bizarrer Netzpranger

Eine 24-jänrige US-Amerikanerin mit dem Nickname "bored_in_Vacaville" war es leid, in Chatrooms immer wieder von männlichen Mitchattern Fotos der Geschlechtsteile zu sehen zu bekommen - obwohl sie immer wieder betont hatte, dass sie dergleichen im Chat nicht sehen will. Nun hat sie sich gerächt: sie hat alle Fotos gesammelt und, zusammen mit den Nicks der betreffenden Personen, in einer bizarren Fotogalerie ins Internet gestellt (erreichbar über diesen Artikel bei Telepolis). Teilweise hat sie auch noch nette Kommentare dazu geschrieben, etwa "Damn is that small".

Ich bin normalerweise gegen Pranger und ähnliches, aber in diesem Fall finde ich es gerechtfertigt. Wer einer unbekannten Person im Chat einfach ein Foto seines "besten Stücks" zusendet - und das, obwohl die Person sich explizit dagegen ausspricht! - der hat es nicht besser verdient. Strenggenommen weiss man ja nicht einmal, ob sich hinter einem weiblichen Nick wirklich eine Frau verbirgt. Andererseits würde ich jemanden, der als Nick "cock4pussi" oder "nude_guy0000" wählt, als unseriös und eventuell unreif einstufen, und daher eher nicht mit ihm chatten.

Auf jeden Fall wünsche ich "bored_in_vacaville", dass sie in Zukunft, was ungewollte Einblicke per Webcam betrifft, verschont bleibt.
Die zehn Gebote für Soziopathen

aus "Ich will Spass" von Falko Blask.
1. Nichts ist wahr, alles ist erlaubt.

2. Sei berechnend ohne selbst berechenbar zu sein.

3. Das Leben ist nur ein soziales Experiment mit ungewissem Ausgang.

4. Handle immer so, daß zufälliges Handeln dagegen wie langweilige Routine aussehen würde.

5. Im Universum der Sinnlosigkeit ist alles Denkbare möglich.

6. Vermehre immer die Anzahl der Möglichkeiten, die Dir zur Verfügung stehen.

7. Vielleicht hast Du nur noch fünf Minuten zu leben, aber das sind fünf
Minuten nach Deinen Bedingungen.

8. Nur weil Du nicht paranoid bist, heißt das noch lange nicht, daß sie nicht hinter Dir her sind.

9. Grenzen sind nicht erlaubt, Grenzen existieren nicht.

10. Sei jeden Tag ein anderer.

Wobei natürlich diese Gebote sich mit dem ersten Gebot bereits selbst aufheben.

(gefunden bei Missy Deluxe)

27.5.05

Müntefering geht auf Distanz zu den Grünen

Eine interessante Meldung habe ich soeben auf SpOn gefunden: Müntefering setzt sich von den Grünen ab; für ihn ist auch eine Große Koalition eine Option. Aha. Langsam beginne ich den Plan mit den vorgezogenen Neuwahlen (der auch von Müntefering stammt) zu verstehen. Er scheint auf eine Große Koalition zu spekulieren. Schröder scheint darüber hinaus davon zu träumen, dass die SPD wieder stärkste Partei wird.

Da sollte er sich meiner Meinung nach aber nicht allzu viele Hoffnungen machen. Derzeit sieht es so aus, dass die CDU die SPD erheblich überflügelt. Die SPD wäre also in einer Großen Koalition maximal der Juniorpartner. Und Gerhard Schröder als Vizekanzler unter Angela Merkel, das kann ich mir nicht vorstellen. Eine Große Koalition an sich dagegen halte ich durchaus für möglich, falls die FDP zuviel rumzicken sollte. Ob ich sie gut finden sollte? Ich weiss nicht....

Wiederentdeckt

Ich habe gerade einen uralten Song wiederentdeckt, auf einem zehn Jahre alten Sampler: "Pale Empress" von den Merry Thoughts (eine Band, die ähnlich wie die Sisters of Mercy klang und die es meiner Kenntnis nach heute nicht mehr gibt).

Der Song drückt ein uraltes Verlangen aus: das nach einer Geliebten. Aber was für einer!
Would you be my pale empress
my haven in the gale
would you be my shelter song?
So would you be my empress
so strong and yet so pale
would you sing our, sing our, sing our
empire's song?

Das "Imperium" ist hier nicht im Sinne eines politischen Konstrukts zu verstehen, sondern als Symbol für die gemeinsame Beziehung oder für den gemeinsamen Hausstand, so wie man oft ja auch von "seinem Reich" spricht und dabei sein Zimmer resp. seine Wohnung meint. Auf jeden Fall ist es eine schöne Metapher.

26.5.05

Star Wars Episode III und weiter nach IV

Über den Inhalt des Films möchte ich hier nicht allzu viel verraten. Nur soviel: es war genial! Vor allem die "Vervaderung" Anakin Skywalkers war gut umgesetzt.

Ich habe mir heute nacht einige Gedanken gemacht über den Weg von Episode III zu Episode IV. III spielt ja etwa zwanzig Jahre vor Episode IV. Und das wirft schon die Frage auf, was zwischendurch alles passiert. In Curious Creatures wirft Marc die Frage auf, warum das Imperium bis zu Episode IV braucht, um den Todesstern fertigzustellen. Das sei unrealistisch lange. Ich hätte dafür eine simple Erklärung: Der Bau mußte aus Budgetgründen gestreckt werden. Es ist anzunehmen, dass das Imperium die gesamten zwanzig Jahre zwischen Episode III und IV gegen die Rebellen gekämpft hat. Und das kostet Geld - Geld, das an anderer Stelle logischerweise fehlt.

Ich habe mich auch gefragt, warum das Imperium nicht schon längst Yoda und Obi-Wan Kenobi im Exil aufgespürt hat. Auch dafür gibt es eine einfache Antwort. Die Galaxis des Star Wars-Universums enthält Millionen bewohnter Planeten. Die alle abzusuchen, ist viel zu aufwändig. Sicher, auf einer Hauptwelt wie Coruscant hätte man sie erwischt. Aber sowohl Tatooine als auch Dagobah (Yodas Exilplanet) sind "rückständige Provinzen", die sprichwörtlich "am Ar... der Welt" liegen und kommerziell und militärisch gesehen von nur geringem Interesse sind. Da sucht keiner. (Nachtrag: bei Dagobah kommt erschwerend hinzu, dass der Planet in den Sternkarten des Imperiums nicht verzeichnet ist).

25.5.05

Ab nach Coruscant!

So, jetzt gehe ich ins Kino 3, um die Episode mit eben dieser Nummer anzuschauen.

24.5.05

Parodien oder Ich war ein Trüffelschwein

Am Wochenende wurde ich aufmerksam auf die Website Weiberelectro. Dort befinden sich unter anderem mehrere Parodien auf diverse Songs. Meine bisherige Lieblingsparodie ist folgendes Werk der Gruppe "Rammwurst":
Erst als sich nichts mehr finden ließ
kam ich auf den großen Spieß´
Ich hatte Angst und war allein
Gott weiß, ich war ein Trüffelschwein!

Preisfrage: Welcher Song wird hier parodiert?
Tau Bootis - hier wedelt der Schwanz mit dem Hund

Wenn zwei Himmelskörper einander umkreisen, so kann es vorkommen, dass irgendwann, bedingt durch Gezeiteneffekte, der eine Himmelskörper dem anderen immer dieselbe Seite zuwendet. In der Astronomie nennt man das "tidal lock". Ein klassisches Beispiel dafür ist der Erdmond, der uns auf der Erde immer dieselbe Seite zuwendet. Weitere Beispiele im Sonnensystem sind Pluto und sein Mond Charon, wo dies auf beide zutreffen dürfte.

Normalerweise ist immer der Körper mit der kleineren Masse, der in "tidal lock" gerät. Aber das System Tau Bootis ist eine Ausnahme. Tau Bootis ist ein Stern mit 1.4 Sonnenmassen, etwa 50 Lichtjahre von uns entfernt. Er wird von einem Planeten mit 4,4-8 Jupitermassen umkreist (also dürfte dies noch kein Brauner Zwerg sein). Die Umlaufdauer beträgt 3,3 Tage.

Messungen des kanadischen Teleskopsatelliten MOST haben nun ergeben, dass Tau Bootis in 3,3 Tage sich um seine eigene Achse dreht. Also sieht man von dem Planeten aus immer dieselbe Seite von Tau Bootis - ein "tidal lock" - und das, obwohl die Masse von Tau Bootis die seines Planeten um das etwa Zweihundertfache übertrifft. Mit anderen Worten: in diesem Planetensystem wedelt der Schwanz mit dem Hund.

Quelle: Yahoo!

23.5.05

NRW. Wahl mit Folgen

Nun ist es passiert: das SPD-Stammland NRW ist an die CDU gefallen. Der Hauptgrund dafür dürfte die Unzufriedenheit mit der rot-grünen Bundesregierung gewesen sein. CDU-Spitzenkandidat Jürgen Rüttgers hat übrigens seinen Wahlkreis direkt gewonnen und somit die hier angedeutete mögliche Peinlichkeit vermieden.

Rüttgers möchte aus NRW am liebsten ein CDU-Stammland machen. Ob das gelingt, wird vor allem an der Qualität seiner Regierung liegen (wobei ich von Rüttgers im Vergleich zu Steinbrück keine Verbesserung erwarte, eher eine Verschlechterung). Zum Vergleich: 1987 "kippte" Hessen von Rot-Grün nach Schwarz-Gelb, und das hielt nur eine Legislaturperiode; 1991 folgte wieder Rot-Grün. Insofern sollte man aus diesem Wahlsieg eventuell nicht allzu viel folgern.

Als nächstes kam abends die Ankündigung von Bundeskanzler Schröder, im Herbst Neuwahlen durchzuführen. Das Pikante daran ist, dass der Bundestag sich nicht selbst auflösen kann, also wieder einmal ein Mißtrauensvotums-Trick (ähnlich wie Ende 1982) durchgeführt werden muß. Wäre es nicht besser, ein Selbstauflösungsrecht des Bundestages (z.B. mit Zweidrittelmehrheit) ins Grundgesetz einzubauen?

Kritiker pflegen an dieser Stelle immer wieder die Weimarer Republik als abschreckendes Beispiel anzuführen, in der dauernd der Reichstag aufgelöst wurde. Das halte ich in diesem Fall für verkehrt. Die jetzige Republik ist mit der Weimarer Republik nur bedingt vergleichbar. Eine Zweidrittelmehrheit ist eine hohe Hürde, so dass der Bundestag sich wohl kaum dauernd selbst auflösen wird.

22.5.05

Faszinierende Orte 3



Aus mir unerfindlichen Gründen habe ich diesen Berg bei Arosa besonders ins Herz geschlossen, obwohl ich zusammen mit meinen Eltern damals einige bestiegen habe. Liegt es daran, dass er der höchste in der Umgebung ist, und man von seinem Gipfel aus eine wunderbare Aussicht hat (und nebenher einen heißen Kakao (oder wahlweise einen Kaffee oder Tee) schlürfen kann)?
Faszinierende Orte 2



Dieses Gebäude fasziniert mich seit meiner Kindheit. Damals war es der zweithöchste Wolkenkratzer der Erde, nur übertroffen vom World Trade Center (letzteres hat mich nie so fasziniert. Vermutlich war es zu "kubisch", ich stehe halt mehr auf "gotisch"). Seit dem 11.09.2001 ist dieses Gebäude wieder der höchste Wolkenkratzer von New York City. Leider konnte ich ihn noch nie besuchen.

21.5.05

Faszinierende Orte 1

Inspiriert durch die Reihe "Gute Orte" bei Karan starte ich hiermit eine Reihe "Faszinierende Orte", wobei die Auswahl völlig subjektiv ist.

Hier der erste Ort:



Die Ruine Hammerhus auf Bornholm (Dänemark). Sie gilt als die größte Burgruine Nordeuropas und liegt inmitten einer wunderschönen Landschaft (ein bißchen davon kann man auf dem Bild erkennen)
Neue Theorie: Supernova löste Artensterben aus

Wie wir heute wissen, verlief die Evolution auf der Erde nicht immer geradlinig. Im Gegenteil: im Laufe der Erdgeschichte kam es immer wieder zu Katastrophen, denen der Großteil der aktuellen Arten zum Opfer fiel. Die berühmteste davon ist mit dem Aussterben der Dinosaurier vor etwa 65 Millionen Jahren verbunden, was die meisten Forscher heutzutage durch den Einschlag eines Asteroiden im Golf von Mexico erklären, eventuell verbunden mit dem Ausbruch eines "Supervulkans" im heutigen Indien.

Aber nicht alle Artensterben der Erdgeschichte können durch Asteroideneinschläge erklärt werden. Vor 440 Millionen Jahren etwa fand ein Artensterben statt, dem vor allem Arten zum Opfer fielen, die sich knapp unterhalb der Meeresoberfläche aufhielten, etwa die Trilobiten. Die in der Tiefsee lebenden Arten waren dagegen kaum betroffen. Dies läßt sich mit dem Einschlag eines Asteroiden und seinen Folgen nur schwer in Einklang bringen.

Wie GEO berichtet, hat ein Team um den Forscher Adrian Melott an der Universität Kansas nun eine neue Theorie aufgestellt: eine (relativ) erdnahe Supernova-Explosion soll die Ursache dafür gewesen sein. Von Supernova-Explosionen ist neuerdings bekannt, dass sie vor allem in der Richtung der Rotationsachse des explodierenden Sterns besonders viel Strahlung abgeben, darunter auch Röntgen- und Gammastrahlung. Sollte die Erde damals in der Richtung der Rotationsachse einer Supernova gestanden haben, so hätte der damit verbundene Gammastrahlenschauer vor allem die Lebewesen knapp unterhalb der Wasseroberfläche getötet, die Lebewesen in der Tiefsee wären dagegen, abgeschirmt durch die Wasserschichten über ihnen, verschont geblieben.

Ich halte diese Theorie für durchaus plausibel, und habe mir auch Gedanken gemacht, ob man eventuell den Überrest jener Supernova noch finden könnte; schließlich hinterlassen Supernovae gelegentlich Neutronensterne oder Schwarze Löcher. Aber das halte ich für so gut wie ausgeschlossen. Denn auch Sterne bewegen sich. Seit dem damaligen Artensterben (vor 440 Millionen Jahren) hat die Sonne etwa zweimal das Zentrum der Milchstraße umkreist. Um also einen potenziellen Supernova-Überrest zu finden, müßte man die Position vieler der über hundert Milliarden (!) Milchstraßensterne um 440 Millionen Jahre zurückrechnen, und das ist mit dem heutigen Wissen ausgeschlossen. Dagegen wäre es eventuell möglich, auf anderen Himmelskörpern des Sonnensystem in entsprechend alten Gesteinsschichten Spuren jenes Strahlungsschauers zu finden, denn die Planeten und Monde müssen damals ebenfalls der Supernovastrahlung ausgesetzt gewesen sein.
Ein neuer Forschungszweig: Weltraumarchäologie

Die Archäologin Beth O'Leary, die an der Universität von New Mexico forscht, hat zusammen mit einigen Kollegen die "Space Heritage Task Force" gegründet. Ziel: die Spuren, die der Mensch im Weltraum hinterlassen hat (etwa bei den Mondlandungen) archäologisch zu sichern, bevor sie von Touristen zertrampelt werden. Also: Weltraumarchäologie.

Eine gute Idee! Schließlich gibt es schon die ersten Angebote für Tourismus-Flüge ins Weltall. Zwar enden diese derzeit noch am Rande der Erdatmosphäre, aber ich bin sicher, dass es nicht dabei bleiben wird. Irgendwann wird es auch Tourismusflüge zum Mond geben. Und da ist es gut, wenn historische Schauplätze wie etwa der Ort der ersten Mondlandung (der naturgemäß auch Touristen anziehen wird), vorher abgesichert wurden.

Näheres im GEO-Interview.
Chicago: Orte der Kriminalität visualisiert

Die Polizei von Chicago informiert neuerdings auf einer eigenen Website umfassend über die polizeilichen Maßnahmen und Vorfälle in Chicago. Allerdings fand ein Journalist, dass die Informationen teilweise etwas unanschaulich aufbereitet sind. Mit Hilfe von Google Mapping hat er dem Abhilfe geschaffen und hat nun die Website "Chicago Crime" kreiert, auf der man unter anderem die gemeldeten Straftaten über einen Stadtplan anzeigen kann. Es ergeben sich durchaus interessante Schwerpunkte.

Natürlich ist ein solches Projekt eine zweischneidige Sache, wie Telepolis-Autor Florian Rötzer richtig anmerkt:
Aber natürlich bieten solche Karten auch andere Einsichten. Wer wissen will, wo Drogen gehandelt werden, Glücksspieele stattfinden, man eine Waffe kaufen kann oder es einen Straßenstrich gibt, wird ebenfalls fündig. Jugendliche, die neugierig sind und etwas erleben wollen, können so auch schon vorab die Wahrscheinlichkeit steigern, das gewünschte Abenteuer zu finden. Und natürlich ist das städtische Zentrum auch das Zentrum der Vergehen. Je weiter man in die Vororte geht, desto weniger Meldungen gibt es. Das könnte möglicherweise auch für Straftäter eine Orientierung sein, ihren Aktionsraum zu erweitern oder zu verlagern, um der Konkurrenz zu entgehen.

Wie so vieles also sind auch solche Datenbanken dual-use. Die Folgen lassen sich nicht wirklich absehen, aber wo die Daten vorhanden sind, führen sie nicht nur zu neuen Kenntnissen, sondern auch zu neuen Verhaltensweisen.

Wie diese neuen Verhaltensweisen aussehen, wird sich aber erst im Laufe der Zeit zeigen, da bisher nur Daten ab Anfang 2005 verfügbar sind und das Webprojekt erst vor ein paar Tagen online ging.

Ich fände es gut, wenn sich deutsche Großstädte hieran ein Beispiel nehmen würden.
NRW: Sieg für CDU, und trotzdem Niederlage für Rüttgers?

Morgen ist eine spannende Landtagswahl in NRW. Nach den letzten Umfragen liegt die CDU mit ihrem Spitzenkandidaten Rüttgers knapp vorne. Dennoch könnte Rüttgers auch bei einem CDU-Sieg unter Umständen nicht Ministerpräsident werden.

Die Gründe liegen in einigen Besonderheiten des NRW-Wahlrechts. Zum einen muss der Ministerpräsident dem Landtag angehören. Zu diesem Zweck kandidiert Rüttgers einmal als Direktkandidat im Wahlkreis Erftkreis II. Aber dort war er 2000 der SPD-Kandidatin Anette Breitbach-Schwarzlose mit 7,6 Prozentpunkten Differenz unterlegen, also ist diese Option alles andere als sicher.

Bliebe noch die Landesliste, auf der Rüttgers immerhin auf Platz 1 steht. Aber es werden 128 Mandate von 181 direkt vergeben (wenn man Überhangmandate mal außen vorläßt). Dabei gilt, dass die direkt gewählten Abgeordneten Vorrang haben, erst danach kommt die Landesliste zum Zuge. Wenn also nun genug CDU-Abgeordnete direkt gewählt werden, dann hilft Jürgen Rüttgers auch der Platz 1 auf der Landesliste nichts mehr. Da in NRW jeder Bürger bei Landtagswahlen nur eine Stimme hat, ist ein Stimmensplitting wie bei Bundestagswahlen nicht möglich, somit ist ein solcher Ausgang durchaus möglich.

Mit anderen Worten: eventuell gibt es einen CDU-Sieg in NRW - und Rüttgers kann trotzdem nicht Ministerpräsident werden, da er nicht dem Landtag angehört.

Quelle: Stuttgarter Zeitung.
US-Jugendschützer greifen George Lucas an

Die neueste Star Wars-Episode "Revenge of the Sith" ist in den USA als einzige von allen Krieg der Sterne-Filmen ab 13 Jahren freigegeben worden. Trotzdem hat Lucasfilms Merchandising-Rechte an Lego und Hasbro und andere Spielzeughersteller verkauft, die damit Spielwaren herstellen für Kinder ab 3 Jahren, also für Kids, die den Film gar nicht sehen dürften. Nun haben US-Jugendschützer George Lucas dafür angegriffen und ihm Geschäfte auf dem Rücken von Kindern vorgeworfen, berichtet Yahoo!

Ich halte diese Kritik für am Ziel vorbeigehend. Zum einen: wenn ein Film ab 13 Jahren freigegeben ist, muss ein Spielzeug, das auf dem Film basiert, nicht zwangsläufig für Kinder ungeeignet sein. Zum zweiten gehe ich davon aus, dass Lego, Hasbro etc. die Lizenzen freiwillig erworben haben, und nicht etwa von Lucasfilms dazu genötigt worden sind. Somit müßte man, wenn überhaupt, in erster Linie die Spielwarenhersteller kritisieren. Abgesehen davon sind viele Spielzeuge "filmübergreifend", sprich: ihre Vorbilder kommen nicht nur in Episode III, sondern auch in den anderen Star Wars-Filmen vor - und die sind meistens ab 6 Jahren freigegeben.
Neues Verfahren für Kleinschuldner

Wer in Deutschland einen Kredit aufnehmen, einen Handy-Vertrag abschließen oder im Versandhandel gegen Rechnung etwas erwerben will, der kommt im allgemeinen an der Schufa nicht vorbei. Daher ist es wichtig, möglichst keinen negativen Schufa-Eintrag zu haben. Einen solchen kann man sich schnell einhandeln, wenn etwa eine Rechnung nicht bezahlt wird (insbesondere eine Handy-Rechnung). Solche Vorfälle werden von der Schufa drei Jahre lang gespeichert, was bedeutet, dass man in dieser Zeit keinen neuen Kredit aufnehmen oder Handy-Vertrag abschließen kann.

Nun ist laut SpOn auch die Schufa zu der Erkenntnis gekommen, dass das unter Umständen übertrieben ist. Denn bei vielen Verbraucher sind nur kleine Beträge offen ("klein" bedeutet in diesem Fall: unter 1000 EUR), oftmals durch nicht bezahlte Handy-Rechnungen. Eine nicht bezahlte Handy-Rechnung alleine ist aber, langfristig gesehen, nicht unbedingt ein Zeichen für Kreditunwürdigkeit.

Daher hat die Schufa in einem Modellversuch zusammen mit Vodafone ein neues Verfahren getestet: wem bei einem kleinen Betrag ein negativer Schufa-Eintrag droht, der wird zunächst von der Schufa angeschrieben und hat danach einen Monat Zeit, doch noch zu bezahlen. Tut er dies, so bleibt ihm der negative Schufa-Eintrag erspart. Da der Modellversuch positiv verlief, will die Schufa das Verfahren jetzt auch für andere Kunden (Banken, Mobilfunkanbieter, Versandhändle..) im Modellversuch starten. Sind auch diese erfolgreich, so wird die Schufa das Verfahren für alle ihre Kunden anbieten.

Ich begrüße das Umdenken der Schufa. Eine nicht bezahlte Handy-Rechnung ist wirklich kein Grund, einen Menschen jahrelang für kreditunwürdig zu erklären. Das neue Verfahren ist somit eine sehr gute Idee.


19.5.05

Die Nullstrafe

Anläßlich des bevorstehenden Halbfinales des 50. Grand Prix d'Eurovision hat das Darmstädter Echo in seiner heutigen Ausgabe, Seite 36, nochmals an den Versuch der Chartmanipulation durch David Brandes, Manager der deutschen Grand-Prix-Teilnehmerin Gracia Baur und anderer (u.a. der Gruppe Vanilla Ninja), erinnert. Damals waren als Strafe alle von David Brandes gemanagten Acts für drei Monate aus der Hitparade genommen worden; eine Strafe, die neben Brandes vor allem die Interpreten trifft.

Als weitere Strafe wurde Brandes von der deutschen Delegation ausgeschlossen. Aber diese Strafe dürfte Herrn Brandes wenig treffen. Denn er kann trotzdem zum Grand Prix fahren - als Manager von Vanilla Ninja, die für die Schweiz antreten. Insofern ist der Ausschluss von David Brandes aus der deutschen Delegation eine echte Nullstrafe (sprich: eine Strafe, die ohne Wirkung bleibt und daher keine ist).

18.5.05

Frauenwahlrecht auch in Kuwait

Mit 35 zu 23 Stimmen bei einer Enthaltung hat das kuwaitische Parlament das Wahlrecht auch für Frauen eingeführt, berichtet die BBC. Anzumerken ist, dass der Emir von Kuwait dies schon 1999 einführen wollte, bisher aber durch die Parlamentsmehrheit daran gehindert wurde.

Herzlichen Glückwunsch! Immerhin gibt es in Europa erst seit 1996 überall das Frauenwahlrecht. Der letzte Flecken, der sich mit Händen und Füßen dagegen wehrte, war der Schweizer Halbkanton Appenzell-Innerrhoden. Insofern liegt Kuwait nur neun Jahre zurück :-)
Niveau

Kürzlich warf ich einen Blick auf AXONAS, das Weblog von Julio Lambing (ist verlinkt bei Curious Creatures, einem meiner Lieblingsweblogs). Dort stieß ich auf einen interessanten Beitrag, der bereits von MM kommentiert worden war. Julios Kommentar auf MMs Äußerung wiederum, der mit einem persönlichen Angriff gegen MM beginnt (kann man alles hier nachlesen) reizte mich zu einer Entgegnung. Diese kann man aber nicht nachlesen, da Mr. Lambing sie gelöscht hat (was sein gutes Recht ist, denn schließlich ist es sein Weblog. Soviel nur nebenbei bemerkt). Mr. Lambing kommentierte die Löschung wie folgt:
Dies ist nicht der Platz für
- Anhänger obskurer germanentümelnder Eso-Gruppen, die nach bewährtem Muster im Internet sich wechselseitig Zuspruch zuschanzen,
- für Leute, die dezent schweigen, wenn antisemitische Kategorien mal nicht von rechten Suffköpfen, sondern von ihren linken Lieblingsstammtischschwätzern verwendet werden
- für Urheber von Beiträgen auf "Star Trek Philosophie"-Niveau.

Deswegen wurden hier auch entsprechende Beiträge gelöscht. Dies ist eine Arbeitsplattform für einen bestimmten Themenkreis. Ich empfehle Personen, die unter die oben genannte Kriterien fallen, doch schon von vorneherein einen Umweg um dieses Projekt zu machen. Zur Begründung fragen Sie einfach Ihren örtlichen Weltanschauungsbeauftragten.

Offenbar wurden also mehrere Beiträge gelöscht. Denn von den Kriterien, die Julio Lambing oben aufführt, treffen das erste und das zweite nicht auf mich zu. Ich gehöre keiner "obskuren germanentümelnden Esogruppe an" (falls damit die Nornirs Aett gemeint sein soll - das ist keine "obskure germanentümelnde Esogruppe") und ich habe keinen "linken Lieblingsstammtischschwätzer". Das dritte Kriterium dagegen trifft auf mich zu. Ja, ich habe einen Beitrag auf "Star Trek Philosophie"-Niveau verfaßt. Schuldig im Sinne der Anklage! :-)

Julio Lambing, ich muss dir recht geben: Beiträge auf "Star Trek Philosophie"-Niveau gehören nicht in die Kommentare deines Weblogs. Denn soviel Niveau in den Kommentaren hat dein Weblog nicht verdient :-)))

17.5.05

Star Trek als Utopie

Utopien und ernstzunehmende Entwürfe einer besseren Welt der Zukunft befinden sich nicht nur in supergelehrten, hochintellektuellen Büchern. Nein, manchmal findet man sie sogar in gewöhnlichen Fernsehserien. Ein Beispiel dafür ist "Star Trek". In einer schulischen Facharbeit haben Martin Ernst und Martin Zalkow die utopischen Elemente der Serie zusammengefaßt.

16.5.05

"Kaspar Hauser"-Konzertpianist

SpOn berichtet über einen wirklich rätselhaften Fall: ein Mann, der von der Polizei am Strand aufgegriffen wurde, mit einem durchnäßten Abendanzug bekleidet. Im Krankenhaus zeichnete er als Antwort, wer er sei, eine schwedische Flagge und einen Konzertflügel auf ein Blatt Papier. Danach brachte man ihn in die Krankenhauskapelle, wo er ein zweistündiges Klavierkonzert auf hohem Niveau gab. Trotzdem ist die Identität des Unbekannten nach wie vor ein Rätsel.

Es wundert mich, dass er immer noch unbekannt ist. Jemand, der so gut Klavier spielt. kann eigentlich nur ein Konzertpianist sein. Der Grund für seine Sprachlosigkeit dürfte sein, dass er unter Schock steht.

Auf jeden Fall schreit die Geschichte geradezu nach einer Verfilmung.
Wunderbarer Pfingstercon

Dieses Blog hatte ein paar Tage Sendepause, da ich auf dem Pfingstercon in Scharbach/Odenwald war. Insgesamt gesehen empfand ich es als entspannend: Viele nette Leute getroffen, sehr gutes Essen genossen. Und im Rahmen der Soltanier (meiner FOLLOW-Kultur) wurde ich vom Chevalier zum Paladin befördert. Das einzige, was ein wenig gesponnen hat, war das Wetter. Trotzdem freue ich mich schon auf den Pfingstercon im nächsten Jahr.

13.5.05

Roboter reproduziert sich selbst

US-Forscher haben einen kleinen Roboter gebaut, der in der Lage ist, aus vorgefertigten würfelförmigen Modulen eine Kopie seiner selbst herzustellen, berichtet SpOn. Damit ist ein wichtiger Schritt zur Herstellung selbstreproduzierender Systeme gelungen. Allerdings ist der Roboter noch sehr eingeschränkt: er kann nur mit vorgefertigten Modulen arbeiten, und bezieht seine Energie aus externen Quellen. Die Erbauer des Roboters geben auch zu, dass dieser nur ein "proof of concept" ist und für den Einsatz in der Praxis nie gedacht war. Aber die Visionen für den Einsatz solcher Roboter existieren bereits seit längerem in der SF. SpOn schreibt dazu:
Die Erfindung zeige, dass die Reproduktion nicht der Biologie allein vorbehalten sei. Die Fähigkeit zur Reproduktion und Selbstreparatur könne für Roboter im Weltall oder in anderen gefährlichen Umgebungen nützlich sein. Wartung oder Reparatur durch Menschen seien an solchen Orten meist nur schwer oder gar nicht möglich.

Selbstreproduzierende Roboter im Weltall: hier fallen mir spontan die von Fred Saberhagen erfundenen Berserker ein. Man beachte: selbstreproduzierende Roboter können auch zum Eigentor werden.

12.5.05

Kontaktschuld oder Extremismus "by infection"

In den Siebziger und Achtziger Jahren war das Thema RAF in der damaligen Bundesrepublik Deutschland (West) stets aktuell. Zur RAF gehörte auch eine gewisse Sympathisantenszene. Wie groß diese war, sei jetzt dahingestellt; jedenfalls entschloss sich der Verfassungsschutz, diese Sympathisantenszene im Auge zu behalten.

Aber wie stellt man fest, wer RAF-Sympathisant ist - außer in offensichtlichen Fällen (jemand verteilt entsprechende Flugblätter o.ä.)? Mit dem Aufkommen der EDV verfiel der Verfassungsschutz eines Tages auf eine glorreiche Idee: Es wurden u.a. alle Personen registriert, die Kontakte mit bereits bekannten RAF-Sympathisanten hatten. Wenn zum Beispiel ein Zug die westdeutsche Grenze passierte (etwa auf den Transitstrecken ins damalige West-Berlin), dann wurde die Ausweise kontrolliert. Wenn nun in einem Abteil ein bekannter RAF-Sympathisant saß, dann wurden alle Mitreisenden, die im selben Abteil saßen, ebenfalls als RAF-Sympathisanten registriert. Wenn diese "neuen RAF-Sympathisanten" dann wieder im Zug die Grenze passierten, dann wurden diejenigen, die nun im Abteil saßen, ebenfalls zu "RAF-Sympathisanten". Das alles lief unter dem Stichwort "Rasterfahdung". Auf diese Weise füllten sich die Datenspeicher des Verfassungsschutzes mit immer mehr "RAF-Sympathisanten". Offenbar scheint der Verfassungsschutz davon ausgegangen zu sein, dass sich politischer Extremismus ähnlich wie eine Epidemie verbreitet, so dass ein Beisammensein mit einem "RAF-Sympathisanten" ansteckend wirkt.

Einer der ersten, der diese Rasterfahndung entdeckte, war der damalige Hamburger Datenschutzbeauftragte, ein gewisser Herr Lochte (übrigens CDU-Mitglied, als solcher frei von jedem Verdacht der RAF-Sympathisanz). Er brachte dies in einem Spiegel-Interview vor und bezeichnete es (treffenderweise) als Unfug (nicht wortwörtlich, aber sinngemäß). Unter anderem auf seine Kritik hin stellte der Verfassungsschutz, soviel ich weiss, diese "Rasterfahndung" ein und löschte eine Menge "RAF-Sympathisanten" von seinen Bändern(damals waren das noch Bänder, auf denen Daten gespeichert wurden). Hätte man die "Rasterfahndung" in dieser Weise fortgeführt, dann wären früher oder später wohl praktisch alle Einwohner Deutschlands zu "RAF-Sympathisanten" geworden.

DIe RAF gibt es nun nicht mehr. Aber das Beispiel ist leider in gewisser Weise noch aktuell. Denn es gibt noch immer Menschen, die ernsthaft an "Kontaktschuld" glauben. Wenn jemand zum Beispiel Vorstand in einem Verein ist, in dem zwei Mitglieder erwiesenermaßen eine rechtsradikale Gesinnung haben, dass muss er (der Vorstand) ebenfalls von Rechtsradikalismus "befallen" sein. Ja, vermutlich verbreitet sich Rechtsextremismus über winzige, hakenkreuzförmige Bakterien, die sog. "Faschistokokken" :-) Die springen sofort auf jeden über, der sich mit einem Nazi im selben Raum befindet. Man stelle es sich mal vor: da besuchen mehrere Zehntausend Menschen ein Rockfestival, und dann ist ein Nazi darunter. Uiuiui! Alle sofort infiziert! :-D

Komisch ist nur, dass sich "gute" Gesinnungen niemals auf diese Weise übertragen...

Um Mißverständnissen vorzubeugen: es liegt mir fern, das Problem des heutigen Rechtsradikalismus in irgendeiner Form zu verharmlosen oder zu verniedlichen. Aber um festzustellen, ob jemand rechts ist oder nicht, reicht es nicht aus, seine Kontakte zu überprüfen.

11.5.05

Kommt ein Stöckchen geflogen...

Kesselmeister hat mir ein Stöckchen zugeworfen. Hiermit fange ich es auf und beantworte die Fragen:

1. You're stuck inside Fahrenheit 451, which book do you want to be?
One of the magic books from "The Mummy"; because both have been described as being indestructable.

2. Have you ever had a crush on a fictional character?
Yes. Dracula's vampire ladies, and Carmilla.

3. The last book you bought is:
Just ordered "Wie man mit Fundamentalisten diskutiert, ohne den Verstand zu verlieren oder Anleitung zum subversiven Denken" by Hubert Schleichert at amazon.de

4. The last book you read:
Perry Rhodan 2281 "Sturm auf Tan-Jamondi" by Arndt Ellmer. Great! Lots of action. The "Sternenozean-Zyklus" is taking up speed.

5. What are you currently reading?
"Ciara" by Nicole Rensmann. Interesting novel about vampires and Celtic mythology.

6. Five books you would take to a desert island:
"Lord of the Rings" by J.R.R. Tolkien. Oops, that counts as three books.
"The Hobbit" by J.R.R. Tolkien. OK, that's the fourth book.
"Physik und Philosophie" by Werner Heisenberg.
These are my all-time favourites.

Und nun werfe ich das Stöckchen weiter: zu Curious Creatures, iFlow und zu Kyr.
Raubkopierer zu Bewährungsstrafe verurteilt

Mehrere Täter, die Hunderte von illegalen Programmkopien im Internet verkauft hatten, wurden vom Landgericht Berlin zu Bewährungsstrafen verurteilt, berichtet Udos Law Blog. Als Strafmilderungsgrund sah das Gericht zum einen die Anonymität des Internets, zum anderen das (zumindest bis vor einiger Zeit) fehlende Unrechtsbewußtsein.

Man beachte: die Täter handelten in diesem Fall gewerblich (sprich: sie nahmen Geld für die illegalen Kopien) - im Gegensatz zu den allermeisten Tauschbörsenbenutzern.

Dieses Urteil beweist wieder einmal: die Kampagne der Film- und Musikindustrie "Raubkopierer wandern ins Gefängnis" (die betreffenden Spots dürften jedem KInobesucher bekannt sein) ist grotesk übertrieben und stellenweise albern. Aber ganz ohne Risiko ist es nicht, erwischt zu werden, führt der Law Blog weiter aus:
Tatsächlich werden die Verfahren auch nach meiner Erfahrung fast immer eingestellt, viele wegen geringer Schuld oder gegen maßvolle Geldauflagen.

Allerdings bleiben in diesen Fällen regelmäßig die beschlagnahmten Computer und Datenträger auf der Strecke. Denn Bedingung für eine Einstellung ist häufig, dass der Beschuldigte auf die Rückgabe verzichtet. Bei der Zeit, die sich die Polizei in der Regel mit der Auswertung der Computer lässt, ist das sowieso meistens kein Problem. Fast alle Betroffenen haben sich dann schon längst entnervt was Neues geholt.

Auch wenn die Beschlagnahmung eines Computers ärgerlich sein mag: zwischen ihr und den in den Spots angedeuteten "bis zu fünf Jahren Haft" liegen immer noch Welten.
Rolling Stones wieder auf Welttournee

1981 kaufte ich mir die Live-LP "Still live" von den Rolling Stones, mit Mitschnitten von ihrer Tournee 1980/81. Damals hieß es gerüchteweise, dies sei die letzte Tournee der Stones. Doch dieser "letzten Tournee" folgten einige weitere. Und heute haben die Stones wieder eine Tournee angekündigt. Immerhin haben sie eins dazugelernt: sie sind Gerüchten, diese Tour sei die letzte, entgegengetreten. :-) Ich persönlich vermute bereits seit Jahren, dass irgendwann die Stones zu einer letzten Tournee starten werden - aus dem Altersheim.

Ich werde übrigens keins der Konzerte besuchen. Bei allem Respekt vor der historischen Leistung der Rolling Stones: 39 bis 85 EUR pro Karte will ich dafür nicht ausgeben.

10.5.05

Ihr, nicht ich!

Nächsten Monat soll eine 30 Millionen Euro teure "Mutmacher-Kampagne" starten mit dem tollen Slogan "Du bist Deutschland", berichtet der Spreeblick. Wahrlich, wahrlich, eine tolle Idee! Weil viele Menschen sich in "diesem unserem Lande" nicht mehr recht wohl fühlen, soll es quasi "von oben" per Marketing verordnet werden.

Ich kann mich da nur Spreeblick anschließen:

um meinen Unmut über diese zynische "Mutmacher-Kampagne" auszudrücken.

Dazu passend ein kurzes Zitat aus einem alten Song der Toten Hosen:
Es gibt tausend tolle Gründe
auf dieses Land stolz zu sein
doch leider fällt mir grade
kein einziger mehr ein.


9.5.05

Katze tot - 45.000 Dollar Schadenersatz

Einer pensionierten Lehrerin im US-Bundesstaat Washington wurden 45.00 Dollar zugesprochen, weil ihre Katze vom entlaufenen Chow-Chow ihrer Nachbarin zerfleischt worden war.

Das Gericht sprach Roemer 30.000 Dollar für den besonderen Wert der Katze und 15.000 Dollar für den erlittenen emotionalen Stress zu. Die Besitzerin des Hundes, Wallace Gray, verbüßte eine dreiwöchige Haftstrafe und stand drei Monate unter Hausarrest, weil ihr Hund zum wiederholten Mal ausgerissen war. Sie erklärte, zum Zeitpunkt des Unglücks habe ein Bekannter auf den Hund aufpassen sollen. "Das ist absolut verrückt", sagte Gray. "Es tut mir leid, dass sie ihre Katze verloren hat, aber ich hatte keine Kontrolle darüber."

Die Strafe mag einigen sicher hart erscheinen, aber ich begrüße das Urteil - vor allem deshalb, weil der Hund, so wie es aussieht, nicht das erste Mal so etwas getan hat. Durch solche Urteile wird bekräftigt, dass Tiere mehr sind als nur "Sachen".

Was die Hundehalterin betrifft: Wer einen Hund besitzt, der ist für diesen verantwortlich. Das mit dem "Ich hatte keine Kontrolle darüber" ist in meinen Augen dummes Geschwätz.

Solche Gerichtsurteile würde ich mir in vergleichbaren Fällen auch in Deutschland wünschen. Da würde so mancher Hundebesitzer vielleicht mit seinem Hund verantwortungsbewußter umgehen. Und wer das nicht kann, der sollte sich eben keinen Hund halten.
Hängt Autopflege vom Sternzeichen ab?

Laut einer Umfrage aus Großbritannien gibt es angeblich einen Zusammenhang zwischen Autopflege und Sternzeichen. Demnach würden z.B. Löwen ihr Auto wöchentlich waschen.

Ich kann das nicht bestätigen. Ich bin Löwe, und es würde mir nicht im Traum einfallen, einmal pro Woche mein Auto zu putzen. Im Gegenteil: ich kann nicht verstehen, wie gewisse Autobesitzer jeden Samstagmittag neben ihrer Karosse stehen und den Lack polieren. Da frage ich mich immer, ob die nichts Wichtigeres zu tun haben.

8.5.05

Mehr englische Filmtitel

Eine Untersuchung hat ergeben, dass in den Neunziger Jahren immer mehr Filme in deutschen Kinos unter ihrem englischen Originaltitel anlaufen. Das hängt natürlich mit der Verbreitung des Englischen zusammen. Für mich als Filmfan hat das einen Vorteil: ich muss mir nur einen Titel merken, insofern finde ich es nicht schlecht. Im aktuellen Spiegel gibt es dazu ein Interview mit Christoph Schubert, Anglist an der Uni Würzburg, der die o.g. Untersuchung durchgeführt hat.

Nervig wird es nur, wenn Titel halb übersetzt werden. Beispiel: aus "Star Trek - the Movie" wurde "Star Trek - der Film", dabei war die Serie vorher im Fernsehen unter "Raumschiff Enterprise" gelaufen. Bei "Alien" wurde im deutschen hinten ein "das unheimliche Wesen aus einer anderen Welt" angefügt. Wozu? Hätte der Film nicht einfach "Alien" heißen können?

Manche Titel würden auf deutsch albern klingen. Beispiel: "Predator"; auf deutsch hieße das "Raubtier", was ein wenig albern klingen würde. Noch grotesker wäre eine Übersetzung von "Alien vs. Predator": "Fremder gegen Raubtier". Dann doch lieber das Original.
Sixty Years ago today



Heute vor sechzig Jahren endete das Dritte Reich durch militärische Kapitulation (der Zweite Weltkrieg endete damit ebenfalls für den größten Teil der Welt, abgesehen vom Pazifikraum, wo Japan erst nach den Atombombenabwürfen von Hiroshima und Nagasaki kapitulierte). Für mich ist dies ein Tag der Freude. Denn es wäre nicht auszudenken, wie die Welt heute aussehen würde, wenn die Achsenmächte (Drittes Reich, Italien, Japan) den Zweiten Weltkrieg gewonnen hätten. Das hätte durchaus passieren können; wäre Hitler militärisch geschickter vorgegangen, so hätte er durchaus den Krieg gewinnen können. Aber der "GröFaZ" war als Stratege und Feldherr nicht gerade eine Leuchte. Glück für uns.

Ein fiktiver Sieg des Dritten Reichs ist übrigens ein beliebtes Thema von Alternativweltgeschichten, etwa "Wenn das der Führer wüßte" von Otto Basil, "Das Orakel vom Berge" von Philip K. Dick oder "Vaterland" von Robert Harris. Alle drei beschreiben Welten, in denen ich auf keinen Fall leben möchte. Also freue ich mich über die militärische Niederlage des Dritten Reichs.

Das Kapitulationsbild entstammt übrigens den W-Akten, diese beschreiben auch, dass Deutschland militärisch zweimal kapitulierte.

7.5.05

Firmenbestatter - eine fragwürdige Tätigkeit hat Hochkonjunktur hat Hochkonjunktur

Leider nehmen Firmeninsolvenzen heutzutage immer mehr zu. Für die Eigentümer einer Firma ist das oftmals unangenehm, schließlich drohen ihnen u.a. Verlust des Ansehens. Findige "Geschäftsleute" haben daraus einen neuen "Berufszweig" kreiert: den "Firmenbestatter". Das funktioniert wie folgt:
Statt ordnungsgemäß Insolvenz anzumelden, überträgt der Alt-Eigentümer seine Gesellschaftsanteile an eine Person, die in der Regel unauffindbar irgendwo im Ausland sitzt – den Firmenbestatter.[...]?Dann wird der Geschäftsführer ausgewechselt, oft auch mehrfach“, sagt Bierbach. Meistens ändern die Beteiligten den Namen des Unternehmens und stellen den Betrieb ein. [...]. Immer aber beseitigen sie die Unterlagen, um den Vorgang zu verschleiern.

Soweit ein Bericht in der Süddeutschen Zeitung, gefunden via Law Blog. Gläubiger haben das Nachsehen, darunter nicht selten die Arbeitnehmer des Pleite-Unternehmens, die ihre ausstehenden Löhne in den Wind schreiben können.

Meiner Meinung nach muss dagegen dringend etwas durch den Gesetzgeber unternommen werden. Denn sollte das Schule machen, so wäre es für die Wirtschaft mittelfristig eine Katastrophe. Man kann den Gedanken weiterdenken und eine Art "Geschäft" daraus machen: Man gründet eine Firma, fährt sie in die Pleite, gibt sie aber vor der Insolvenz an einen Firmenbestatter ab. Dann gründet man wieder eine Firma, fährt diese wieder in die Pleite, gibt sie vorher aber ab usw. Die Zeche hätten die ehrlichen Firmengründer zu bezahlen; sie bekämen keine Kredite mehr. Im weiteren Sinne hätten die Arbeitnehmer die Zeche zu zahlen, sie bekämen evtl. ausstehende Monatslöhne nicht mehr.
Sind UFOs doch außerirdischen Ursprungs?

Ein interessanter Artikel auf Telepolis: erst beschäftigt er sich mit dem Fermi-Paradoxon (theoretisch sollte die Milchstraße voller Leben sein - doch wo sind dann die außerirdischen Besucher?), und geht danach über zum UFO-Phänomen.

Nach einer näheren Analyse des UFO-Phänomens stellen die Autoren fest, dass dieses Phänomen als Erklärung für das scheinbare Ausbleiben von Erstkontakten, indem sie annehmen, dass die Außerirdischen uns behutsam auf ihre Existenz vorbereiten wollen.

Es ist gut, dass Wissenschaftler wieder versuchen, sich dem UFO-Phänomen sachlich und unvoreingenommen zu nähern, nachdem jahrelang nur emotionale Diskussionen zwischen UFO-Gläubigen und UFO-Hassern (anders kann man sie nicht nennen) das Bild in der Öffentlichkeit prägten, was zur Folge hatte, dass kein seriöser WIssenschaftler sich mehr traute, UFOs zu erforschen, weil er sonst sofort als "Spinner" abgestempelt worden wäre. Allerdings bin ich mir nicht sicher, ob das UFO-Phänomen wirklich durch Aktivitäten einer (oder mehrerer) außerirdischer Zivilisationen verursacht wird, oder ob nicht eine andere Erklärung plausibler ist.

Für das Ausbleiben außerirdischer Kontakte gibt es mehrere andere Lösungen. Die einfachste: die Außerirdischen haben eine Art "Nichteinmischungsdoktrin", was nicht ausschließt, dass sie uns beobachten. Vermutlich geschieht diese Beobachtung mit Mitteln, die wir nicht wahrnehmen können. Zum Vergleich: vor 150 Jahren waren auf der Erde weder Funk noch Röntgenstrahlen bekannt, folglich konnte niemand Funk- und Röntgenbeobachtungen machen. Wenn wir nun eine außerirdische Zivilisation annehmen, die uns, sagen wir, um tausend Jahre voraus ist - über was für Beobachtungsmöglichkeiten muss diese dann verfügen? Abgesehen davon muss man nicht einmal neue Meßgeräte annehmen: Außerirdische könnten zum Beispiel problemlos in einer Umlaufbahn um Alpha Centauri ein Radioteleskop installieren und damit alle unsere Radio- und Fernsehsendungen aufzeichnen -und wir hätten praktisch keine Chance, dieses Radioteleskop zu entdecken.

6.5.05

Im Reich des Bösen - zu 95%

Mit einem Analysator, den ich im Internet gefunden habe, habe ich soeben www.eoraptor.de analysieren lassen. Das Ergebnis ist schockierend!
This site is certified 95% EVIL by the Gematriculator
Oder, anders herum formuliert:
This site is certified 5% GOOD by the Gematriculator
Ja, nur 5% auf dieser Seite ist gut, der Rest gehört zum Reich des Bösen. Und ich habe mich schon gewundert, warum immer edle Paladine mit wehenden blonden Haaren und stechenden blauen Augen an meiner Tür klingeln, mir beim Öffnen ihr Schwert entgegenstrecken und "Stirb, Kreatur der Finsternis!" brüllen :-D

Gut, dafür kann ich mich trösten: die von mir betreute Website www.homomagi.de ist zu 99% gut.
Maulwurf-Fansite geschlossen

Spätestens am nächsten Montag wird sie Geschichte sein: die Maulwurf-Fansite www.krtek.de. "Krtek"m ist das tschechische Wort für "Maulwurf"; krtek.de ist eine Fansite über den "kleinen Maulwurf" (Zeichentrickfigur), entworfen von dem tschechischen Zeichner Zdenek Miler. Auslöser des Streits ist die WDR Media Group - obwohl Claudia Simon, die Autorin der Site, betont, dass sie mit ihrer Site im Prinzip Werbung für den WDR Shop gemacht hat. Bei Telepolis finden sich Details.

Positiv an der Sache ist nur, dass die WDR Media Group bisher keine Gebühren von Claudia Simon erhoben hat. Trotzdem frage ich mich, warum mit meinen Fernsehgebühren (davon lebt die WDR Media Group nämlich letzten Endes) so etwas finanziert wird. Hätte es keine Möglichkeit gegeben, der liebevoll gestalteten Seite eine Ausnahmegenehmigung zu erteilen?
Wahlrechtsfragen

So wie es aussieht, hat Blair wohl die britischen Unterhauswahlen gestern gewonnen. Yahoo berichtet über 353 von 646 Sitze, die an Labour gehen; das ist eine Mehrheit (die noch wachsen kann, da erst 620 Sitze ausgezählt sind). Gut so. Zwar ist Blair (der geradezu unterwürfige Bush-Fan) nicht gerade mein Favorit, aber sein direkter Gegenspieler Howard von den Konservativen wäre noch schlimmer gewesen. Howard hat übrigens vor der Wahl eine Fremdenfeindlichkeitskampagne gestartet - und war damit offensichtlich nicht erfolgreich, was mich sehr froh stimmt.

Fragwürdig finde ich aber das britische Wahlsystem. Das Darmstädter Echo berichtete heute morgen, dass Labour 38% der Stimmen bekommen habe. Da in Großbritannien aber Mehrheitswahlrecht herrscht, ergeben diese 38% mindestens 353 Sitze, mit anderen Worten: 38% der Wähler werden durch eine absolute Mehrheit an Sitzen repräsentiert. Das ist in meinen Augen eine Verzerrung des Wählerwillens. Da lernt man das deutsche Bundestagswahlrecht (eine Mischung aus Mehrheits- und Verhältniswahlrecht) erst richtig schätzen.
Zwei schöne Tage

Gestern und vorgestern habe ich zwei schöne Tage erlebt. Erst hat mir Sven geholfen beim Erstellen eines Gerüsts für meinen Business Plan, dann war ich abends bei Karan, dort habe ich "Star Trek IV" (mal wieder) angeschaut und mich erneut drüber amüsiert (der ist und bleibt doch der beste Star Trek Film, direkt gefolgt vom achten). Gestern waren wir auf dem "Einsiedelhof" mitten im Gramschatzer Wald bei Würzburg, das war richtig klasse! Und ein kurzer Spaziergang war auch dabei.

Ein Wermutstropfen: abends war Nancy unter - nennen wir es mal: "mysteriösen" - Begleitumständen "verschollen", so dass ich umsonst nach Dreieich fuhr (grrr!).

4.5.05

Der Geheimdienst und die PDFs

Das ist wirklich peinlich: ein Geheimdienst, der nicht einmal in einer PDF-Datei kritische Stellen schwärzen kann. Details finden sich bei Sven.
Lieber Herr Wolffssohn...

der "Heuschrecken-Vergleich" des Herrn Müntefehring ist sicher nicht das Nonplusultra, und kann (gerade auf der Sachebene) gut angefochten werden. Aber Ihr Vergleich mit den Nazis, das war - bei allem Respekt - ein Griff ins Klo. Und das von einem Historiker! Man merke sich: Nazivergleiche in Diskussionen gehen praktisch immer nach hinten los. Warum, das brauche ich nicht zu erklären, das hat Jens in seinem Weblog getan.

3.5.05

Jack the Ripper - ein Seemann?

Die Identität des Serienkillers Jack the Ripper, der 1888 London in Angst und Schrecken versetzte, ist auch heute noch ungeklärt. Nun hat, einem Yahoo! Bericht zufolge, der pensionierte Detektiv Trevor Marriott eine neue Hypothese aufgebracht: Jack the Ripper sei ein Seemann gewesen. Dieser habe auf dem Schiff "The Sylph" angeheuert, das immer zur Zeit der Morde vor London geankert habe.

Für die Hypothese sprechen die langen Pausen zwischen den Morden, sowie die Tatsache, dass in Nicaragua eine junge Prostitiuerte "Ripper-like" ermordet und verstümmelt wurde, genau in dem Zeitraum, als "The Sylph" sich dort befand.

Gegen die Hypothese spricht die Tatsache, dass die Mordopfer regelrecht "zerlegt" wurden, auf eine Art und Weise, die detaillierte anatomische Kenntnisse voraussetzt. Jack the Ripper müßte also Chirurg (oder zumindest Metzger) gewesen sein. Ich frage mich, ob einer der Seeleute an Bord der "Sylph" solche Kenntnisse besaß bzw. eine entsprechende Vorbildung hatte. Falls nein, halte ich die These für nicht plausibel.

Eine immer noch populäre Hypothese besagt, dass Scotland Yard den Ripper fand, aber die Wahrheit vertuschte, weil es sich um eine dem Königshaus nahestehende Person handelte. Um 1888 war die Situation in London "sozialer Sprengstoff", da hätte die Entdeckung, dass eine dem Königshaus nahestehende Person ein Serienkiller ist, durchaus den Sturz der britischen Monarchie auslösen können. Aber auch hier ist viel Spekulation dabei.Wer weiß, ob die Wahrheit jemals rauskommt.
Aha - ich bin existenzialistisch

You scored as Existentialism. Your life is guided by the concept of Existentialism: You choose the meaning and purpose of your life.



“Man is condemned to be free; because once thrown into the world, he is responsible for everything he does.”

“It is up to you to give [life] a meaning.”

--Jean-Paul Sartre



“It is man's natural sickness to believe that he possesses the Truth.”

--Blaise Pascal



More info at Arocoun's Wikipedia User Page...

Existentialism

90%

Justice (Fairness)

65%

Hedonism

60%

Kantianism

35%

Strong Egoism

35%

Utilitarianism

30%

Apathy

25%

Divine Command

20%

Nihilism

10%

What philosophy do you follow? (v1.03)
created with QuizFarm.com


Post für das "Wir sind Papst"-Blatt

Da gab es vor kurzem die allgemeine Verpapstung eines gewissen Boulevardblattes. Diese wurde von eyesaiditbefore parodiert. Als Reaktion darauf hat jenes Boulevardblatt einfach die Parodie-Aktion zur "Huldigung" umdeklariert.

Soweit wäre das nicht schlimm. Aber das Boulevardblatt hat seinen Artikel einfach mit ein paar Fotos aus dem eyesaiditbefore-Artikel garniert - ohne die Rechteinhaber zu fragen. Diese Fotos zeigen u.a. eine Bloggerin zusammen mit einem "Wir sind Papst"-Schild. Diese Bloggerin hat das Foto zwar freigegeben für die Veröffentlichung in eyesaiditbefore, aber nicht für die Allgemeinheit - schon gar nicht für besagtes Boulevardblatt. Die Veröffentlichung ihres Fotos in jenem Blatt war für die Bloggerin verheerend.

Nun geht die Geschichte aber weiter. Udo Vetter, Rechtsanwalt und Betreiber des Law Blog, hat nun seinerseits Post an jenes Boulevardblatt geschickt, mit Schadenersatzansprüchen und Schmerzensgeld. Mal gespannt, wie es ausgeht.

2.5.05

Kritik an Managern

Franz Müntefehring, Generalsekretär der SPD; hat mit seiner "Heuschreckenliste" gehörig Staub aufgewirbelt, insbesondere in Wirtschaftskreisen. In vielen Fällen waren die Reaktionen recht unsachlich (wobei man zugeben muss, dass Müntefehrings Äußerungen, im Hinblick auf den NRW-Wahlkampf, auch nicht sehr sachlich ausgefallen sind). Arbeitgeberpräsident Dieter Hundt ließ sich sogar zur Verwendung der Formulierung "zum Kotzen" hinreißen. Dazu kann man nur eins sagen: getroffene Hund(t)e bellen :-)

Einer der wenigen auf Seiten der Wirtschaft, der sachlich reagiert hat, ist Fredmund Malik, der bekannte Schweizer Management-Berater. In seiner neuesten Kolumne im Manager-Magazin analysiert die Ursachen von Müntefehrings Kapitalismus-Kritik:
Kapitalismus-Kritik und Treibjagd auf Manager - wenn die Unternehmenslenker Bodenhaftung und Augenmaß verlieren, dürfen sie sich über solche emotionalen Reaktionen nicht wundern. Denn eine Firma, die Gewinne macht, ist deswegen noch lange nicht gesund.

Malik stellt insbesondere klar, dass ein funktionierender Markt zwar wichtig ist, aber alleine nicht ausreicht, um gesellschaftliche Ziele zu erfüllen:
Es ist naiv, wenn Neoliberale sagen, der Markt werde schon alles richten. Der Markt führt keine wirtschaftliche Leistung herbei; er verhindert auch nicht Fehler, er bestraft sie nur; er korrigiert sie auch nicht in einem gebräuchlichen Sinne des Wortes, nämlich rechtzeitig, sondern er mobilisiert die Leichenbestatter, wenn der Patient tot ist.

Das sind zu krude Methoden für eine komplexe Gesellschaft. Daher braucht es zusätzliche Mechanismen, um die Schwächen des Marktes zu kompensieren, darunter eine funktionierende Unternehmensaufsicht und richtiges Management.

Schönes Wochenende auf dem Drachenhof

Das Wochenende auf dem Drachenhof war schön: nette Leute (manchmal ein wenig schräg drauf, aber gut), ein sehr leckeres Büffet am Samstagabend (mit einem Super-Nachtisch!), und zwei Top-Autrittten: einmal von den Singvøgeln, zum zweiten von Silbervisch. Leider musste ich am Sonntagmorgen wegen eines Krankheitsfalles relativ früh aufstehen und überstürzt abreisen (aber da kann niemand was dafür).