29.12.04

60.000 Flutopfer - und die hätten vermieden werden können

Die Zahl der Opfer der Tsunami-Katastrophe vom 26. Dezember steigt immer mehr an. Ein neuer Artikel spricht von 60000 Flutopfern.

In das Entsetzen über die vielen Toten mischt sich bei mir inzwischen Ärger. Denn die Flutopfer hätten vermieden werden können.

Im gestrigen "heute journal" kam ein Bericht über Japans Tsunami-Frühwarnsystem. In Japan laufen Daten aus über tausend Seismographen und Meßbojen in einem Rechenzentrum in Tokyo zusammen. Wird dort ein Seebeben festgestellt, wird eine Simulationsrechnung durchgeführt. Innerhalb von zwei Minuten (!) steht fest, ob Tsunami-Gefahr besteht, und in welchen Küstengebieten. In den betroffenen Gebieten wird die Bevölkerung sofort durch fest installierte Lautsprecher sowie über Rundfunk und Fernsehen gewarnt und ggf. evakuiert. Eine 7-10 m hohe Welle wie im Indischen Ozean, die zu mindestens 60.000 Toten geführt hat (siehe oben) hätte in Japan höchstens Sachschaden angerichtet.

Würde in den Anliegerstaaten des Indischen Ozeans ein Frühwarnsystem existieren wie in Japan, so wäre der allergrößte Teil der Todesopfer heute noch am Leben. Vergleich: vom Ort des Seebebens (vor Sumatra) bis zur indischen Küste brauchten die Wellen etwa vier Stunden, Diese Zeit hätte locker für eine Evakuierung der Strandzone ausgereicht, und es hätte nur Sachschäden gegegben.

Das Verrückte daran: Thailands Ostküste (die zum Pazifik hinzeigt) ist an Japans Warnsystem angeschlossen (wie die meisten Pazifik-Anrainerstaaten), aber die Tsunamis trafen die Westküste.

Ich hoffe, dass die Anrainerstaaten des Indischen Ozeans aus dieser Katastrophe ihre Konsequenzen ziehen und ein Frühwarnsystem einrichten.

Dabei sind zehn Meter hohe Tsunamis nicht einmal das Maximum, das möglich ist. Beim Ausbruch des Krakatau 1883 wurde ein britisches Dampfschiff von der Flutwelle ein Stück ins Landesinnere gespült; man fand es im Urwald, 50 m (!) über dem Meeresspiegel. Und selbst das kann noch übertroffen werden: beim Einschlag eines Asteroiden im Ozean können ohne weiteres Wellen mit über 500 m (!) Höhe entstehen (zu bewundern u.a. im Film "Deep Impact"). Verglichen damit sind zehn Meter fast nichts.

27.12.04

Hakan Nesser: Sein letzter Fall

Heute habe ich fast den ganzen Tag im Bett verbracht, und den Großteil der Zeit davon ein Buch gelesen: Hakan Nesser: Sein letzter Fall. Ein verzwickter Fall des Kommissars Van Veeteren, an dem dieser 15 Jahre (!) lang zu knabbern hat, sogar über seine Pensionierung hinaus. Für mich ist Hakan Nesser eine echte Neuentdeckung, und ich werde mir im nächsten Jahr sicher noch mehr Bücher von ihm besorgen. Ein wenig gewöhnungsbedürftig ist nur, dass das ganze in einem fiktiven Land spielt, das vom Namen her eher an Holland oder Belgien (flämischer Teil) erinnert denn an Schweden.

26.12.04

Wahrlich, ein moderner Roman

Am 1. Weihnachtsfeiertag schlug mein Vater den Katalog der Büchergilde Gutenberg auf und stieß dabei auf die Neuerscheinung "Pech für George" von Paula Fox. Die Büchergilde pries den Roman an mit einem Zitat aus der FAZ:
"Wer einen perfekten modernen Roman lesen möchte, sollte sich Pech für George kaufen. Das 1967 erschienene Meisterwerk von Paula Fox ist lakonisch, plastisch, aufregend und vollkommen durchkomponiert."

(fette Hervorhebung von mir)

Man beachte: ein 1967 geschriebener Roman ist heute noch modern. Nach diesen Maßstäben zu urteilen, wäre "Sgt. Pepper's Lonely Hearts Club Band" von den Beatles heute noch eine moderne Scheibe - was (ungeachtet der historischen Bedeutung des Albums) längst nicht mehr zutrifft. Man kommt ins Grübeln: hat sich im Bereich der Literatur in den letzten 37 Jahren so wenig getan, dass ein 1967 erschienenes Werk immer noch modern ist? Oder gelten neuere Romane als "postmodern", analog zur Architektur?

Man könnte einwenden, dass bei dem FAZ-Zitat keine Jahreszahl dabeisteht. Vielleicht stammt die Rezension ja aus dem Jahre 1970, da mag das "modern" noch gegolten haben. Aber dann frage ich mich, warum die Büchergilde mit einem so alten Zitat Werbung macht.

Meiner Ansicht nach sind wirklich herausragende literarische Werke nie "modern" oder "postmodern" oder sonst etwas. Sie sind zeitlos. Beispiele dafür wären "Macbeth" von Shakespeare, "Faust" von Goethe oder "The Lord of the Rings" von J.R.R. Tolkien.

Um Mißverständnisse zu vermeiden: ich kenne weder die Autorin Paula Fox noch den o.g. Roman. Mir geht es hier nur um den Werbetext der Büchergilde. Den Roman selbst kann und will ich nicht bewerten.
Weihnachten

Diesmal fuhr ich bereits am 23. Dezember nach Hause, weil ich dachte, dass die Züge dann nicht so voll sind. Getäuscht: der IC von Darmstadt nach Stuttgart war proppenvoll. Der Zug nach Nürtingen ging diesmal. Abgeholt wurde ich am Bahnhof Nürtingen von meinem Vater sowie meiner zweitältesten Nichte, Selin.

Weihnachten begann diesmal mit einem superleckeren Mittagessen, zubereitet von meinen Eltern. Eingeladen waren meine Schwester mitsamt Familie (vier Kinder) sowie ein Freund der Familie meiner Schwester, Markus. War sehr interessant für mich, meine Nichten wieder einmal zu erleben; ich sehe sie sonst nur sehr selten. Am letzten Weihnachten hatte ich nicht viel von ihnen, da ich bereits krank war.

Gestern bin ich wieder zurückgereist. Der Zug war nicht ganz so voll wie auf der Hinfahrt; am 1. Weihnachtsfeiertag sind meistens nicht so viele Leute unterwegs (dafür wird es am 2. Weihnachtsfeiertag meistens umso schlimmer).

22.12.04

Zwei neue Romane der FanEdition erschienen

Diesmal etwas Werbung in eigener Sache, da ich Herausgeber der Reihe FanEdition der Perry Rhodan FanZentrale bin.

Die Reihe FanEdition, die für einige Zeit ruhte, wurde nun fortgeführt mit zwei fantastischen Romanen: "Der Ring der Sternenwale" von Jörg Isenberg und "Tatort Imperium Alpha" von Joachim Stahl. Beide Romane sind in sich abgeschlossen und sind so gestaltet, dass sowohl Leser der Erstausgaben als auch Leser der dritten und fünften Auflage sie problemlos lesen können.

"Der Ring der Sternenwale" führt zurück ins Jahr 2915 (alter Zeitrechnung), sechs Jahre nach der Second Genesis-Krise. Die Handlung: Aufruhr im Sternensektor Comminianis-Prour: In einer spektakulären Aktion wird Ras Tschubai, dem Sonderoffizier und Mitglied des Mutantenkorps, der Zellaktivator geraubt.
Tschubai und Gucky, beide als Ehrengäste zur feierlichen Eröffnung der Terranischen Botschaft nach Schoschamoon, der Hauptstadt des Planeten Kaloun geladen, werden mit einem unbekannten Nervengift attackiert. Als sie nach kurzer Suche gefunden werden, befinden sie sich in einem komatösen Zustand, aus dem sie nicht erweckt werden können.
Es beginnt ein Wettlauf mit der Zeit um das Leben Ras Tschubais...

"Tatort Imperium Alpha" ist ein Krimi der besonderen Art. Er spielt im Jahre 3440, genau in dem Moment, als der Schwarm in der Milchstraße eintrifft. Louis Remlow, ein Terraner, wird in Hongkong wegen sechsfachen Mordes verurteilt zum Löschen der Persönlichkeit. Doch gerade als die Strafe vollstreckt werden soll, trifft der Schwarm in der Milchstraße ein, und die
weltweite Verdummung schlägt zu. Im allgemeinen Durcheinander gelingt es Remlow zu fliehen. Remlow schnappt sich einen Desintegrator und einen Gleiter und fliegt los, Richtung Imperium Alpha. Denn es gibt eine Echsen-Invasion - und nur Remlow kann die Echsen, die sich als Menschen getarnt haben, erkennen. Kann Remlows Amoklauf gestoppt werden? Und sind Remlows Wahrnehmungen zuverlässig - gibt es die Echsen wirklich?

Mit "Tatort Imperium Alpha" feiert die Reihe FanEdition der Perry Rhodan FanZentrale ein kleines Jubiläum: es handelt sich um den Fanroman Nr. 10. Daher wurde er, der Tradition der Jubiläumsbände der PR-Serie folgend, mit einem umlaufenden Titelbild versehen, gestaltet von dem Künstler Franz Miklis, der auch mehrere Karten des PR-Sammelkartenspiels gestaltet hat. Mein besonderer Dank geht an dieser Stelle an Between The Stars GmbH für die Vermittlung der Titelbilder. (Falls jemand nun Band Nr. 8 vermißt - der wird 2005 erscheinen).

"Der Ring der Sternenwale" und "Tatort Imperium Alpha" können demnächst bestellt werden im Spaceshop
Blogger stürmen die Charts? Leider nicht so einfach!

Ausgehend von einem Artikel bei Spiegel Online schl?gt Moe in seinem Blog vor, dass Blogger doch eigentlich gleich die Charts stürmen könnten:
Wenn man aber bundesweit nur 214 Platten verkaufen muss, um auf den Top 100 Albumcharts in Deutschland zu landen, dann stellt sich mir doch die Frage: Wieso nehmen ein paar Blogger nicht einfach eine Platte auf, und die andren kaufen sie dann? Lasst uns die Charts übernehmen. Genug Audiofiles müssten ja bereits jetzt in der Sphäre rumschwirren. Und etwas mehr als 214 deutschsprachige Weblogs gibt es vorsichtigen Zählungen zufolge auch. Das klappt also.

Leider klappt das nicht so einfach. Zumindest nicht bei den Media Control Charts, denn diese richten sich nicht nach den reinen Gesamtverkaufszahlen.

Media Control mißt die Verkäufe in bestimmten Plattenläden, die immer wieder durchgewechselt werden (mal ist der Laden/die Filiale dran, mal der/die). Um lokale Manipulationen, Extremwerte etc. auszuschließen, werden bei jeder Platte der Laden mit den höchsten und der mit den niedrigsten Einzelverkaufszahlen aus der Wertung genommen. Inwiefern der Versandhandel (wie etwa Amazon) mit berücksichtigt wird, weiß ich nicht; meine Informationen sind Stand Ende der Neunziger Jahre, als Internet-Versandhandel noch nicht so ausgeprägt war wie heute. Die Extremzahlen bei Ronan Keating aus dem o.g. Spiegel-Artikel sind dadurch zustandegekommen, dass er seine 214 Platten in den "richtigen" Läden umgesetzt hat, also in denen, in denen Media Control gerade seine Statistik erhoben hat.

Mit anderen Worten: absolute Verkaufszahlen alleine reichen nicht, denn die wären zu leicht manipulierbar (was Media Control bereits vor Jahren festgestellt hat, daher die o.g. Maßnahmen). Die Idee ist für einen großen Plattenkonzern ja zu simpel: ich bringe eine neue CD auf den Markt, kaufe selbst, sagen wir, 10.000 Stück in einer Woche, lande damit in den oberen Regionen, die CD wird öfters im Radio gespielt - und erzielt reale Verkäufe. Das oben skizzierte System soll genau dies verhindern.

Eine Blogger-CD müßte man also in die Läden bringen, und das stelle ich mir schwierig vor - es sei denn, irgendein Blogger ist "nebenbei" Inhaber eines Labels.

20.12.04

Alben des Jahres

Dieser Artikel auf SpOn, großkotzig betitelt mit "Die wichtigsten CDs des Jahres", beweist wieder mal eins: Musik ist subjektiv. Vier der fünf hier vorgestellten CDs sind mir nicht bekannt, und die fünfte - Franz Ferdinand - ist...naja, ganz nett. Ob in zehn Jahren noch irgendjemand eine der hier vorgestellten Bands kennen wird?
Wunderbare Julfeier

Am Wochenende hatte dieses Weblog Ruhe, denn ich war im Wiehengebirge, Jul feiern. Es war das schönste Julfest, das ich je erlebt habe (obwohl mein Auto fast im Schlamm versunken wäre). Dieser Thread aus dem Nornirs Aett-Forum gibt die Eindrücke wieder.

17.12.04

Lehren aus der Jamba-Story

Markus Breuer hat in seinem Weblog Notizen aus der Provinz die Lehren aus der Jamba-Story gut zusammengefaßt. Insbesondere die Lehren für Unternehmen gefallen mir. Jamba hat zwar medienadäquat reagiert, aber den Fehler gemacht, Kommentare "under cover" abzusetzen - was sich als peinliches Eigentor entpuppt hat.
Veraltetes Verbraucherbild

In seinem Law Blog berichtet Udo Vetter über einen Prozeß, den er für den Flughafen Weeze führt. Weeze möchte sich "Airport Düsseldorf Regional (Weeze)" nennen, der Flughafen liegt zwar 80 km von der Düsseldorfer Innenstadt entfernt, ist aber gut an Düsseldorf angebunden, via Autobahn, Zug und Shuttle-Bus. Der etablierte Flughafen Düsseldorf möchte dies mit allen Mitteln verhindern. In erster Instanz gab das Landgericht Köln dem Flughafen Düsseldorf recht und behauptete, "Airport Düsseldorf Regional (Weeze)" wäre eine "Irreführung des Verbrauchers".

Ich halte diese Argumentation für absurd. Sie geht aus von einem veralteten Verbraucherbild, nämlich vom "dummen Schäfchen", das auf alles "reinfällt". Dabei ist es andernorts ebenfalls so, dass Flughäfen weit vom Zentrum entfernt liegen. So ist etwa London-Stansted ca. 30 Meilen von London entfernt; und zwischen Frankfurt-Hahn und der Frankfurter Innenstadt liegen gar 100 km. Über all diese Fakten wird man auf den Websites der Fluglinien aufgeklärt. Kein vernünftiger Verbraucher erwartet mehr, beim Flughafen "XXX" direkt auf im Stadtgebiet von "XXX" zu landen. Ansonsten wäre z.B. der Flughafen Stuttgart auch eine Irreführung des Verbrauchers, denn er liegt auf der Gemarkung von Leinfelden-Echterdingen.

Es bleibt abzuwarten, wie das Oberlandesgericht Köln die Sache bewertet.

15.12.04

Landkreis Neuwied: Rücktrittsforderungen wegen "Furzclub"

Neuwied (ddp-swe). Menschliche Ausdünstungen sorgen derzeit im Landkreis Neuwied für politischen Wirbel. Wegen seiner Mitgliedschaft in einem so genannten Furzclub müsse der Sozialdezernenten des Kreises Werner Johann Kessler (FWG) zurücktreten, forderte der Grünen-Fraktionschef im Kreistag, Ulrich Kleemann, in einer Sitzung des Regionalparlaments am Montagabend. Durch die Aktivitäten des Sozialdezernenten in dem 1984 in Neuwied-Engers gegründeten Club mit Namen "Furz dich frei" werde dem Ansehen der Kreisspitze schwer geschadet, begründete der Grüne seine Forderung.

Über den Sozialdezernenten und sein Engagement in dem Furzclub war in den vergangenen Wochen in verschiedenen Medien berichtet worden. Dabei hatte Kessler das in dem Verein gepflegte gemeinsame Furzen als "gesund" und "gesellig" bezeichnet. Nach Ansicht von Grünen-Fraktionschef Kleemann hingegen zeugt Kesslers öffentliche Darstellung seiner Clubaktivitäten von wenig Ernsthaftigkeit und mangelndem Respekt vor dem Amt als Sozialdezernent.


Dazu fällt mir nur eins ein: manche Leute regen sich - im wahrsten Sinne des Wortes - über jeden Furz auf. Ein Verein, der sich menschlichen Enddarmentgasungen widmet, mag nicht jedermanns Geschmack sein. Aber einen Politiker gleich zum Rücktritt aufzufordern, nur weil er in so einem Nonsense-Verein Mitglied ist, erscheint mir etwas übertrieben. Es kommt einem gerade so vor, als ob der Landkreis Neuwied keine anderen Probleme hätte.

Quelle: Yahoo! Nachrichten

14.12.04

Katze bekommt akademischen Titel

Colby Nolan aus Pennsylvania darf sich seit ein paar Tagen mit dem akademischen Titel MBA schmücken, obwohl sie erst sechs Jahre ist. Der Grund für das geringe Alter: Colby Nolan ist eine Katze, ihr Herrchen heißt Jerry Pappert und ist von Beruf Generalstaatsanwalt von Pennsylvania. Die Qualifikation war sehr einfach, berichtet SPIEGEL ONLINE:
In der Bewerbung gab Staatsanwalt Pappert an, dass der Student mit dem Namen Colby Arbeitserfahrung als Manager, Verkäufer in einem Schnellimbiss und Babysitter habe. Das qualifiziere den Bewerber für einen Bachelor-Abschluss.

Die selbst ernannte Bildungseinrichtung schrieb per E-Mail zurück, dass diese Selbstauskunft den Studenten Colby sogar zum Erwerb eines MBA-Titels berechtige - für 399 Dollar, plus Versandkosten.

Ich überlege nun ernsthaft, ob unter diesen Umständen meine Pocketgeier auch für einen MBA qualifiziert wären. Mal überlegen: meine Geierlein haben Erfahrung als Filmkritiker (sie kommentieren jeden von mir auf DVD angesehenen Film ausgiebig), Innenarchitekten (sie zernagen die Tapete, was man als Umdekorierung des Wohnzimmers deklarieren könnte) und Piloten (sie können fliegen, und das sogar ohne technische Hilsmittel). Meiner Meinung nach qualifiziert das auch für einen MBA, wenn nicht sogar für einen Ph.D.

Staatsanwalt Pappert möchte nun gegen den Titelhandel der selbsternannten, nur im Internet existierenden "Trinity Southern University of Plano", die die Urkunde ausgestellt hatte, vorgehen. Recht hat er!
Jamba

Heute erklärt uns die Maus, äh: der Onkel Johnny auf Spreeblick, wie Jamba funktioniert. Klasse! Endlich weiß ich, wer für diese ewig nervende Werbung auf MTViva verantwortlich ist.

(gefunden bei Cynx)

13.12.04

Die Rückkehr des Königs



Seit ein paar Tagen schwelge ich in der Extended Version der "Rückkehr des Königs". Als am Freitagmittag der DHL-Mensch (ehemals: Paketpost-Bote) schellte und mir die Box brachte, war es um meinen Freitag geschehen.

Der Film ist in der neuen Ausgabe 48 Minuten länger als im Kino und kommt so auf vier Stunden. Aber das sind vier Stunden, die sich lohnen. Viele der neuen Szenen empfinde ich als Bereicherung. Schön ist auch die Dokumentation, in der u.a. die Autoren des Film-Drehbuchs erklären, warum sie in bestimmten Punkten vom Buch abgewichen sind.

SPOILER-ALARM! Im nun folgenden gebe ich Details des Films preis. Wer weiterliest, ist selber schuld :-)

Eine echte Bereicherung war Sarumans Ende, alleine schon wegen der schauspielerischen Leistung von Christopher Lee. Hier wich Peter Jackson bewußt vom Buch ab. Im Buch stirbt Saruman nach der Eroberung des Auenlandes. Im Film stirbt Saruman, indem er von der obesten Plattform Orthancs stürzt, nachdem Grima Schlangenzunge ihm einen Dolch in den Rücken gestoßen hat. Das gefällt mir besser als die Kinoversion, in der es einfach heißt: "Saruman ist noch oben im Turm - lassen wir ihn drin sitzen, er wird schon nichts mehr tun." Gerade bei einem Gegner wie Saruman, der Crébain als Kundschafter ausschicken und sogar (wie in Teil 1 gezeigt) das Wetter beeinflussen kann, wäre eine solche Einstellung tödlicher Leichtsinn. Daher fand ich die Kinoversion unbefriedigend. Mit dem Ende dagegen bin ich zufrieden, zumal es sowohl schauspielerisch wie optisch genial umgesetzt wurde.

Eine gute Erweiterung ergibt sich in den Hallen der Toten. Zum einen ist das Eindringen in den Berg wesentlich länger und unheimlicher gestaltet, zum anderen erweisen sich die Untoten als nicht so leichte Gesprächspartner. Zunächst müssen Aragorn, Gimli und Legolas nach draußen fliehen, und Aragorn glaubt schon, er sei gescheitert. Doch dann tritt der König der Untoten aus dem Berg heraus und spricht zu Aragorn: "Wir kämpfen mit dir". In diesem Moment kommen auf dem Fluß die Piratenschiffe vorbei, und es wird kurz gezeigt, wie die Untoten die Schiffe in Besitz nehmen. In der Kinoversion dagegen stimmen die Untoten Aragorn fast sofort zu, und später tauchen sie plötzlich auf den Schiffen auf.

Eine weitere, wunderbare Zusatzszene nenne ich für mich "Sauron foppen". Aragorn, Gandalf, Legolas, Gimli, Theoden etc. beschießen, einen Ausfall gegen Sauron zu machen, um ihn von Frodo abzulenken. Nun sind sie aber nicht sicher, ob Sauron auf diese Provokation auch wie erwartet reagieren wird. Um das sicherzustellen, geht Aragorn zusammen mit dem "recycelten" Schwert Narsil zum Palantir und aktiviert ihn. Wie erwartet, erscheint Saurons Auge im Palantir. Aragorn zeigt ihm daraufhin das Schwert mit (sinngemäß) den Worten: "Na, kennst du es noch? Sieh her, die Elben haben es neu geschmiedet. Und ich werde kommen und dich damit ein zweites Mal besiegen". Saurons Antwort:" Grummel, grummel, grrr!" (seine Artkulation ist an dieser Stelle wirklich sehr undeutlich :-) ). Damit ergibt die spätere Szene, in der Aragorn vor dem Schwarzen Tor steht und den "Herrn des Schwarzen Landes" herausfordert(wobei er ebenfalls Narsil zieht und deutlich sichtbar vorzeigt), viel mehr Sinn.

Ursprünglich hatten Peter Jackson & Co. geplant, an dieser Stelle einen Zweikampf zwischen Aragorn und Sauron einzubauen. Man kann auf einer der Zusatz-DVDs das Storyboard dieses Zweikampfs noch sehen. Ich bin froh, dass sie darauf verzichtet haben. Im ersten Film heißt es, dass Sauron u.a. deshalb nach dem Ring strebt, weil er nur mit dem Ring wieder körperliche Gestalt annehmen kann. In der Anfagssequenz mit Isildur ist Sauron ja noch im Besitz des Ringes, da ist es logisch, dass es als Gestalt Isildur direkt gegenübertritt. Hätte Peter Jackson dagegen Aragorn gegen Sauron direkt kämpfen lassen, dann wäre dies unlogisch gewesen und hätte der Aussage im ersten Film widersprochen.

12.12.04

Ich bin ein modernistischer Asatru

You scored as Modernist. You are a Modernist Heathen. You believe in a balance between lore and present-day relevance: innovation keeps religion meaningful to you, though you still feel bad about mixing Germanic and non-Germanic practices needlessly.

Modernist

95%

Traditionalist

65%

Eclectic

60%

Reconstructionist

30%

Fake Heathen

20%

Non-Heathen

10%

What Kind of Heathen Are You, Really? (version 2.0)
created with QuizFarm.com


Witzig ist der hohe traditionelle Anteil.
Seltsame Szenen aus dem Wahlmännergremium

Telepolis hat in einem Artikel jede Menge skurriler Details über das Wahlmännergremium, das den US-Präsidenten wählt. Interessant ist vor allem die Regelung, dass Wahlmänner im Prinzip nicht an das Votum der Wähler gebunden sind. Daher ist es in den USA ein paarmal vorgekommen, dass Wahlmänner und -frauen völlig "wild" ihre Stimme abgegeben haben. Dadurch erhielt Ronald Reagan z.B. 1976 eine Stimme eines Wahlmannes aus dem Staat Washington, obwohl er (Reagan) 1976 gar nicht zur Wahl angetreten war.

Ein weiteres Argument dafür, das Wahlmännergremium abzuschaffen und durch eine Direktwahl zu ersetzen.

11.12.04

Alko-Pipeline

Ein litauischer Grenzpolizist, der an der Grenze zwischen Litauen und Weißrußland Dienst tat, staunte kürzlich nicht schlecht: Alkohol-Schmuggler hatten beschlossen, aus Gründen der Effizienz eine Pipeline durch einen Grenzfluß zu verlegen. Die Pipeline war sage und schreibe drei Kilometer (!) lang - und laut den Worten des Grenzpolizisten nicht einmal die erste ihrer Art, nur die bisher längste. In Weißrußland ist der Alkohol nur halb so teuer wie in Litauen, das macht das Schmuggeln lukrativ (außer man wird erwischt :-) )

Was ich mich frage: wie konnten die Schmuggler unbemerkt die Pipeline installieren? Müßte es nicht auffallen, wenn dort plötzlich ein Rohr verlegt wird?

Quelle: Darmstädter Echo

8.12.04

Babygalaxie: erst 500 Millionen Jahre alt



Diese Galaxie trinkt noch Milch: eine neue Untersuchung mittels des Hubble Space Teleskops ergab, dass die Galaxie "1 Zwicky 18" erst 500 Millionen Jahre alt ist, berichtet Telepolis. Für die Astronomien ist das ein Glücksfall, denn 1 Zwicky 18 ist nur 14 Megaparsec (45 Millionen Lichtjahre) von uns entfernt, steht also, kosmisch gesehen, quasi vor unserer Haustür.

7.12.04

Die Hesselbachs

Heute bringt Andrea in ihrem Weblog einen ausführlichen Bericht über die Hesselbachs, eine der wenigen Serien, die mir von früher her haften geblieben sind. Damals, in der fernen Vergangenheit :-) als es nur drei Fernsehprogramme gab, kamen sie einmal auf Südwest 3, einmal pro Woche abends, und ich habe sie regelmäßig gesehen. Inzwischen hat der HR sie sogar auf DVD herausgebracht. Muss ich mir mal zulegen bei Gelegenheit. Ach ja: in der International Movie Database sind sie auch schon enthalten. Hätte ich nicht gedacht.
Gimme 5 - fremdsprachig


(zu finden auf gimme-five.org)


1. Wieviele Fremdsprachen kannst du sprechen?

Englisch exzellent, Französisch Schulkenntnisse, Mittelhochdeutsch Grundkenntnisse, etwas Latein (aus Asterix)

2. Welche Fremdsprache würdest du gerne können?
Altisländisch - um die Edda mal im Original lesen zu können.

3. Brauchst du die Fremdsprachen im Alltag?
Englisch ja, den Rest nicht,.

4. Wieso hast du die Fremdsprachen lernen müssen/wollen?
Englisch und Französisch waren Schulstoff, Latein habe ich aus Fun ein paar Brocken gelernt, Mittelhochdeutsch wegen meinem Mittelalter-Tick.

5. Schreibe einen einfachen Satz in einer beliebigen Fremdsprache.
Even the smallest person can change the course of history.
Ich komme von der Sonne





You Are From the Sun



Of all your friends, you're the shining star.
You're dramatic - loving attention and the spotlight.
You're a totally entertainer and the life of the party.
Watch out! The Sun can be stubborn, demanding, and flirty.
Overall, you're a great leader and great friend. The very best!




Dass ich so ein sonniges Gemüt habe, hätte ich nicht gedacht. Aber Tests haben ja immer recht :-)

Naja...als Astrophysiker muss ich aber mal anmeckern, dass die Sonne kein Planet ist, sondern ein Fixstern (Klasse G2, Größe V (römisch fünf; das bedeutet: "Zwergstern")).

5.12.04

Alles nur geklaut

Da ich am Wochenende weg war, lese ich gerade erst, dassJens das Opfer eines dreisten "Contentkopierens" wurde: sein komplettes Weblog wurde, gemischt mit dem Inhalt anderer Weblogs, auf einer anderen Website nochmals veröffentlicht - "angereichert" mit Werbung. Die "Kopierseite" werde ich hier nicht verlinken, zumal sie inzwischen in der von Jens (und in anderen Blogs) beschriebenen Form nicht mehr existiert. Jens hat sich gewehrt, indem er dem Betreiber der "Kopierseite" eine Rechnung geschickt hat.

Die Reaktion mag im ersten Moment überzogen erscheinen. Aber ich finde sie durchaus gerechtfertigt. Ich habe nichts dagegen, wenn jemand aus meinem Weblog zitiert; meinetwegen kann er ruhig auch komplette Beiträge zitieren. Wenn sich aber jemand den kompletten Inhalt eines nichtkommerziellen Weblogs aneignet, ohne den Autor zu fragen, und damit Geld verdienen will durch Werbebanner, dann ist die Grenze dessen überschritten, was ich bereit bin hinzunehmen. Bei solchen Dreistigkeiten wäre ich auch nicht mehr bereit, es bei einer Warn-Email zu belassen. Wäre das Ganze nur eine Privatseite ohne kommerzielle Werbung gewesen, dann hätte ich als erstes eine Warn-Email geschrieben. So bin ich einmal vorgegangen, als vor Jahren jemand eine Musikrezension von mir auf seiner Website einfach so zitiert hat, ohne Quellenangabe; da habe ich ihn gebeten, entweder darkweb.de als Quelle zu nennen oder den Text runterzunehmen (der Betroffene entschied sich für letzteres), und dann war es gut.

Mit DRM, dem Recht auf Privatkopie etc. (was auch Themen von Jens' Blog waren und sind) hat das nichts zu tun. Wer ein komplettes Blog kopiert und ins Internet stellt, der fertigt dadurch keine Privatkopie an.
Alte Freunde besuchen

Am Wochenende machte ich mich auf eine Fahrt auf nach Rottenburg-Kiebingen. Dort besuchte ich R., eine alte Bekannte von mir, die ich seit mindestens sieben Jahren nicht mehr gesehen hatte. Kennengelernt hatte ich sie in meiner Tübinger Studienzeit über ihren damaligen Ehemann, der eines Abends bei The Fellowship in der Alten Weinstube Göhner aufgetaucht war. Während der Ehemann vor etwa acht Jahren jeglichen Kontakt zu mir abbrach, hat sich R. extra die Mühe gemacht, meine Telefonnummer aufzuspüren, und mich Ende Oktober angerufen. Dann vereinbarten wir den gestrigen Besuch. Er war nett. R. hat aus ihrem Leben wirklich was gemacht, sie hat mit 43 Jahren noch umgeschult aufs Versicherungsgeschäft (vorher war sie erst Schneiderin, dann studierte sie Psychologie) und betreibt eine eigene Versicherungsagentur heute. Sie hat nochmals geheiratet; mit ihrem Ehemann E. habe ich mich super verstanden. Wir haben zu dritt an dem Abend viel gelacht. An dieser Stelle nochmals vielen Dank für das tolle Wochenende, inclusive des fantastischen Zwiebelrostbraten und des guten Frühstücks!

Sowohl Hin- als auch Rückfahrt riefen einige Erinnerungen in mir wach, da ich auf für mich vergangenheitsträchtigen Autobahnstücken unterwegs war.
- A 67 Darmstadt-Mannheim: mein erster täglicher Arbeitsweg zu MapInfo, als ich noch in Ruchheim wohnte und der Firmensitz in Bad Soden lag.
- A 6/A 5 Mannheim-Karlsruhe: mein Weg in die Kulturruine Karlsruhe (oder ins Unverschämt), immer samstagabends, als ich in Ruchheim wohnte.
- A 8 Karlsruhe-Stuttgart: oft gefahren auf dem Weg in die Kulturruine, als ich noch in Bietigheim-Bissingen bzw. Besigheim wohnte
- A 8/A 81 Stuttgart-Böblingen: mein allabendlicher Weg nach Dettenhausen zu meiner damaligen Rollenspielrunde (die fand in Unterjesingen bei Tübingen statt, aber ich traf mich immer in Dettenhausen mit Ralf), als ich noch in Bietigheim-Bissingen bzw. Besigheim wohnte.

Da wurden einige Erinnerungen wieder wach.

2.12.04

Das habe ich erwartet

You scored as alternative. You're partially respected for being an individual in a conformist world yet others take you as a radical. You have no place in society because you choose not to belong there - you're the luckiest of them all, even if your parents are completely ashamed of you. Just don't take drugs ok?

alternative

75%

Middle Class

54%

Upper middle Class

50%

Lower Class

29%

Luxurious Upper Class

29%

What Social Status are you?
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Allerdings überlasse ich das Tragen brauner Anzüge lieber Fox Mulder ("Akte X").

Gefunden bei Cynx.

1.12.04

Seltsame Suchbegriffe

Für das Webprojekt Homo Magi, dessen Webmaster ich bin, bekomme ich immer eine Auswertung. Diese enthält u.a. die Suchbegriffe, über die Homo Magi (bzw. eine Unterseite davon) mittels Suchmaschinen gefunden wurde. Dabei ergeben sich jeden Monat einige Seltsamkeiten. Hier eine Auswahl vom November 2004, wobei ich bei einigen Begriffen rätsle, warum jemand überhaupt so etwas sucht. Meine Kommentare stehen in eckigen Klammern hinter dem Suchbegriff:

amerikan sex [inclusive dieses Schreibfehlers]
anbeter des mondes [wo ist denn das erwähnt?]
koche mir einen kaffee [hä??]
magi essen [wie habe ich das zu verstehen? Will da jemand Magier essen? Oder ist das "Maggi" falsch geschrieben? :-) ]
mephisto and hubert [war das nicht Faust? Seit wann heißt der Hubert??]
mumien schieben [wie kommt man auf sowas??]
nekronomikons [im Plural? Gibt's da mehrere?]
was soll man beim ersten date anziehen [Wow! Homo Magi als Konkurrenz zu Dr. Sommer :-)) ]