30.1.06

Neuer Phishing-Versuch: Gewinnen bis zum 30. Februar

Laut heise.de ist derzeit eine neue Phishing-Mail unterwegs, die angeblich von der Sparkasse kommt. Sie verspricht Gewinne im Zeitraum zwischen dem 30. Januar und dem 30. Februar. Trotz den offensichtlich unsinnigen Enddatums sind angeblich schon Leute auf diese Mail hereingefallen.

Ich fasse es nicht.
Rekordverdächtig: Radarfalle sechsmal ausgelöst

Das ist rekordverdächtig:
Ein Franzose ist in Genf festgenommen worden, weil er mit seinem Wagen sechsmal hintereinander bewusst eine Radarfalle ausgelöst hatte. Der in der Schweiz lebende Mann sei dabei am Ufer des Genfer Sees in einer Tempo-50-Zone bis zu 160 Stundenkilometer schnell gerast, berichtete ein Polizeisprecher am Dienstag.
(Quelle: yahoo)

Diese Aktion hat das Potenzial für einen Eintrag ins Guinness Buch der Rekorde. Aber abgesehen davon ist es absolut bescheuert - der Schweizer Bußgeldkatalog enthält einige sehr hohe Geldstrafen, deutlich höher als die entsprechenden Strafen in Deutschland.

Die Radarfalle, um die es hier geht, kenne ich vermutlich. Ich bin 1997 auf Urlaub in Genf am Genfer See entlanggefahren und wäre beinahe in eine Radarfalle geraten. Es könnte dieselbe sein.
Abmahn-Eisvögel


Telepolis diskutiert in einem Artikel wieder einmal das leidige Thema Abmahnung. Dabei verwendet die Autorin eine witzige, aber zutreffende Metapher:
Problematisch ist, dass die erste Abmahnung in Deutschland bereits mit Kosten verbunden ist, welche bereits eine starke Belastung für den Abgemahnten darstellen. Anders als beispielsweise in Großbritannien, wo ein solches Schreiben für den Betroffenen noch keine Kosten verursacht. Denn mittlerweile erweist sich das Internet als Goldgrube für Abmahnende. Dabei sind viele der abmahnwürdigen Seiten nicht böswillig abmahnwürdig, vielmehr basieren die Fehler auf Nichtwissen. Dabei gehen die Abmahner jedoch nach dem Motto "Nichtwissen schützt vor Strafe nicht" vor und sichern sich so weiterhin fließende Geldquellen. Dies führt widerum zu Angeboten wie einem "Rundumcheck" für Webseiten - eine weitere Sparte von von Anwälten gewinnbringend angebotenen Dienstleistungen entsteht somit.

Auf der Lauer

Da man eine Goldgrube nicht einfach aus seinem Blickfeld lässt, hat sich bezüglich der Abmahnungen mittlerweile eine Eisvogelmentalität ausgebildet. Dem bekannten Vogel gleich sucht man sozusagen im Wasser des Internets nach bekannten abmahnwürdigen Fischen, stößt dann auf sie zu und spießt sie mit dem Abmahnschnabel auf. Der Abmahn"eisvogel" kann schon wegen der vorab erläuterten Kostenproblematik mit einer Beute rechnen [...]

Damit wurde die derzeitige Abmahn-Problematik gut zusammengefaßt: sehr viele Firmen und Anwälte mißbrauchen das derzeit in Deutschland geltende Abmahnrecht, um sich persönlich zu bereichern - teilweise aus purer Geldgier. Dabei wäre mit einer winzigen Gesetzesänderung alles behoben: die erste Abmahnung müßte für den Abgemahnten kostenfrei sein. Sofort würde der gesamte Abmahnmißbrauch in Deutschland aufhören.

Leider will laut Curious Creatures die derzeitige Justizministerin Brigitte Zypries am bestehenden Abmahnrecht festhalten, mit der Begründung, dass Verbraucherschutzverbände die Abmahnung benötigten. Ich sehe das anders: der MIßbrauch des Abmahnrechts überwiegt inzwischen den Nutzen bei weitem. Außerdem verweise ich auf Großbritannien, als Beweis, dass es auch bei kostenfreier erster Abmahnung geht.

27.1.06

Entschuldigung

Nachtrag: Der Internet-Provider, den ich kürzlich erwähnt hatte, weil er Thomas Hölscher attackiert hatte, hat sich inzwischen bei Thomas entschuldigt.
Wolfgang Amadeus Mozart 1756-1791



Heute vor 250 Jahren wurde in Salzburg Wolfgang Amadeus Mozart geboren. Normalerweise bringe ich an dieser Stelle immer einen kurzen Lebenslauf, aber im Falle von Mozart bin ich so frei, ihn bei den Lesern meines Blogs als bekannt vorauszusetzen.

Mozart war eins der größten musikalischen Genies, das die Welt je gesehen hat. Er schrieb wunderbare Werke, wie etwa die "Kleine Nachtmusik", die "Zauberflöte", diverse Symphonien - von denen ich die Jupiter-Symphonie am liebsten mag, humorvolle Songs wie etwa "C-A-F-F-E-E" - teilweise auch recht derb - und last not least das Requiem, das er leider nicht vollenden konnte.

So unumstritten seine musikalische Begabung war, so umstritten war seine Persönlichkeit. Der österreichische Sänger Falco schrieb über ihn:
Er war Superstar
Er war populär
Er war so exaltiert
Because er hatte Flair
Er war ein Virtuose
War ein Rockidol
Und alles rief:
Come and rock me Amadeus

Das trifft es ganz gut, bis auf den Begriff "Rockidol". Ich würde seine Musik eher als eine zeitgenössische Variante von Pop einstufen. Mozart war also das, was man heute einen Popstar nennen würde. Der Begriff "Rockidol" würde eher zu Beethoven passen; würde Beethoven heute leben, so wäre er vermutlich im Bereich Heavy Metal zugange. Mozart dagegen könnte man sich heute gut als Musical-Komponisten vorstellen.

26.1.06

Unverstandene Suchmaschinen

Immer mehr treten in letzter Zeit Leute auf, die offensichtlich das Wesen des Internets nicht verstehen. Der neueste Fall: In seinem Weblog "Parteibuch" schreibt Marcel Bartels wenig schmeichelhaftes über die DPM-Presse- und Medienverlag GmbH. Als Ergebnis bekam er nun "Fanpost" vom Presse- und Medienverlag. Dessen Name ist Bestandteil von "DPM-Presse- und Medienverlag GmbH", allerdings hat der Presse- und Medienverlag mit der DPM-Presse- und Medienverlag GmbH nichts zu tun - und Marcel Bartels hat das auch nie behauptet. Trotzdem beschwert sich der Presse- und Medienverlag. Begründung: Bei einer Google-Suche nach "Presse- und Medienverlag" komme Marcels wenig schmeichelhafter Beitrag über die DPM-Presse- und Medienverlag GmbH weit oben. Also möge er, Marcel, doch bitte seinen Beitrag bis zum 27.01. 2006 löschen.

Nun ist der Brief mit keiner Strafandrohung verbunden. Aber trotzdem muss ich wieder mal den Kopf schütteln. Lieber Presse- und Medienverlag, für die Platzierung und Indizierung einer Seite im Google-Suchindex ist alleine Google verantwortlich, und nicht der Betreiber einer Website. Also beschwert euch bitte bei Google, und nicht bei irgendeinem Blogbetreiber, der durch Zufall/Glück im Suchindex oben gelandet ist.

(gefunden via Lawblog)

Nachtrag: ich kann durchaus verstehen, dass es für eine Firma ärgerlich ist, ähnlich zu heißen wie ein anderes, in Verruf geratenes Unternehmen. Denselben Fall gibt es zum Beispiel bei Merck. Da gibt es die Merck KGaA in Darmstadt, dort der größte Arbeitgeber und weltbekannt. Es gibt aber auch die Merck & Co. Inc. in den USA. Diese Firma war ehemals eine Merck-Tochter, wurde aber 1925 an amerikanische Geschäftsleute verkauft und arbeitet seitdem völlig unabhängig von der Merck KGaA. Nun musste Merck & Co., Inc. vor kurzem das Medikament Vioxx vom Markt zurückziehen, und in den Medien hiess es oftmals "Merck muss Medikament zurückziehen". Viele dachten dabei fälschlicherweise an Merck KGaA, obwohl Merck KGaA, Darmstadt, rein gar nichts mit Vioxx zu tun hat. Merck KGaA brachte dazu eine Pressemeldung, aber mehr nicht. Insbesondere ging die Merck KGaA nicht her und verlangte von jedem Websitebetreiber, der auf seiner Seite über den Vioxx-Rückruf berichtet, den Beitrag zu entfernen, obwohl damals unter "Merck" einige solcher Beiträge ganz oben in Google standen. Die Merck KGaA hat, zumindest was das betrifft, offensichtlich das Internet verstanden.

24.1.06

Jean-Remy von Matt antwortet

Den Text gibt es bei Sven. Inhaltlich kann ich mich Svens Resumee nur anschließen.

Zitieren möchte ich aber auch ein paar wichtige Punkte, die Kathleen genannt hat:
Es wäre zu wünschen, daß die PR- und Werbeagenturen ein paar Dinge begreifen:

* topdown ist toter als Lenin
* es geschieht, daß Kampagnen fehl gehen. Ruhig bleiben. In vertrauten Medien reagieren. Und sich die Frage durch den Kopf gehen lassen, ob man nicht vielleicht doch auf dem falschen Dampfer war. Und wie damit nun umzugehen sei. In aller Ruhe. Die Kritik als Positvimpuls begreifen. Kritikfähig bleiben. Selbst Shell hat das geschafft. Zugegeben vor der Zeit einer vitalen 'Blogosphäre'.
* koppelt sich der Werber in Fühlen und Denken von seiner Zielgruppe ab, fühlt er sich diffus 'überlegen' , ist eine Auszeit angebracht.

Die Menschen da draußen sind nicht nur Stimmvieh. Viele von ihnen können denken. Und tun das auch. Damit ist zu rechnen. Wenn man klug ist, im positiven Sinne.
Daran vorbei zu arbeiten ist gefährlich. Und unklug.

Insbesondere der fett hervorgehobene Satz ist wichtig. In der Blogosphäre ist jeder Sender gleichzeitig Empfänger, und jeder Empfänger gleichzeitig Sender - ähnlich wie in einem Peer-to-Peer-Netzwerk.
Klare und deutliche Worte...

von Harry Belafonte.

(gefunden bei Karan)

23.1.06

"Dies dolde ich nicht"


Thomas Hölscher (gefunden via Lawblog) hat in seinem Weblog über negative Erfahrungen mit einem Internetprovider berichtet, woraufhin jener Provider ihm per Mail erst einen Test anbot, danach in einer zweiten Mail mitteilte, dass er bei der Staatsanwaltschaft Mannheim Anzeige erstattet habe. Darüber hinaus hinterließ ein "Herr Heizmann", Mitbesitzer des Providers, einen Kommentar in Thomas Hölschers Weblog (Rächtschreibunk wie im Original):
[...]dies ist weg bis am 28 ansonnsten können Sie wirklich mit einem Strafantrag rechnen.

Und bei allen Foren rausnehmen, denn dies dolde ich nicht .
Si8e haben eine Woche Zeit und sollte dies nciht passieren, werden wir dies abgeben.[...]

Abgesehen von der katastrophalen Orrtogravieh - man beachte das "dolden" :-) - empfinde ich diese Reaktion als ein Mailäquivalent des "Ey Alda, isch hol mein Bruder!", das in gewissen Kreisen als Drohung sehr beliebt ist. A propos Drohung: ich kann mich der Empfehlung des Kommentators "Jens" nur anschließen: Meines Erachtens sollte Thomas gegen den Verfasser des oben zitierten Kommentars einen Strafantrag stellen wegen Nötigung und Bedrohung. In jedem Fall hat der Internetprovider, um den es geht, mit diesem Kommentar - rein inhaltlich gesehen, selbst ohne die mangelhafte Rechtschreibung - einen kapitalen Bock geschossen, was Öffentlichkeitsarbeit anbelangt. Sein Kommentar ist fast noch peinlicher als die Mail des Herrn von Matt von letzter Woche.

22.1.06

Robert E. Howard zum 100. Geburtstag

Heute vor hundert Jahren wurde in einem kleinen Kaff in Texas der Fantasy-Autor Robert E. Howard geboren. Er verkaufte im Alter von 18 Jahren seine erste Kurzgeschichte an das Pulp-Magazin "Weird Tales". Bekannt wurde er vor allem durch die Figur des Barbaren Conan. Seine Original-Geschichten sind für die damalige Zeit sehr gut erzählt und können auch heute noch als Fantasy-Geschichten bestehen. Er leistete auch Beiträge zu Lovecrafts Cthulhu-Mythos - wen wundert es, nachdem Howard intensiv mit H.P. Lovecraft per Brief kommunizierte.

Im Alter von nur 30 Jahren beging Robert E. Howard Selbstmord, weil seine Mutter, an der er sehr hing, krebskrank im Sterben lag. Viele mit seinem Namen versehene Geschichten, insbesondere um Conan, wurden nach seinem Tode veröffentlicht. So manche Story wurde durch andere Autoren ergänzt, was der Qualität der Geschichten oftmals geschadet hat. Qualitativ noch schlimmer waren die Conan-Geschichten, die andere Autoren nach Howards Tod schrieben. Sie haben dem Ruf Conans insgesamt sehr geschadet.

Howards Werke spielen oftmals in ferner Vergangenheit. In vielen schwingt ein latenter Rassismus mit, der aber nur den Rassismus widerspiegelt, der im Texas der 30er Jahre des vorigen Jahrhunderts leider üblich war - was keine Entschuldigung sein soll, nur eine Erklärung. Von einigen Kritikern wurde Horward auch Faschismus vorgeworfen. Dieser Vorwurf ist allerdings unberechtigt, nachdem Howard sich vom Faschismus deutlich distanziert hat:
..economics will have to be revolutionized [...] and the choice seems to lie between fascism and communism -- both of which I utterly detest.
(zitiert nach Wikipedia). Sorry, liebe Kritiker, nach einem Faschisten sieht das nicht aus.

Bekannt wurden Howards Werke in den Achtziger Jahren des 20. Jahrhunderts durch die beiden Conan-Filme mit Arnold Schwarzenegger in der Hauptrolle, die mir beide damals sehr gefallen haben. Sie brachten mich dazu, einen Teil von Howards Conan-Geschichten zu lesen. Zu loben ist auch die Filmmusik zu beiden Filmen, die selbst heute noch bestehen kann.

Erst vor ein paar Jahren sah ich die vollständige Version des Filmes, den "Director's Cut", auf DVD. Da fiel mir erst auf, wieviel damals für die Kinofassung der Schere zum Opfer fiel. Manche Stellen des Films, die mir im Kino merkwürdig vorgekommen waren, bekamen auf einmal einen Sinn.

Für 2006 ist eine weitere Conan-Verfilmung angekündigt, als Zeichentrick: Conan - Red Nails. Er basiert auf "Red Nails", der letzten Conan-Story, die Howard kurz vor seinem Tod verfaßte.
Neuheit Ghost Mode

Erfahrene Brettspieler kennen das Problem: es gibt bestimmte Spieler, die extrem lange brauchen, um ihren Zug zu machen. Der Rest dreht in der Zeit Däumchen. Bei rundenbasierten Computerspielen kann dasselbe Problem auftreten. Um es zu lösen, wurden in manche rundenbasierten Computerspiele Timer eingebaut, d.h. ein Zug ist nach gewisser Zeit auf jeden Fall zu Ende. Aber mit Timern treten andere Probleme auf. Bei Civilization III etwa besitzt man zu Beginn wenige Einheiten, da ist der Timer kein Problem. Später dagegen, wenn man viele Einheiten hat, wird oftmals die Zeit zu knapp, und man kann nur einen Teil seiner Einheiten bewegen bzw. einen Teil seiner Städte kontrollieren. Das führt zu suboptimaler Spielweise und ist sehr ärgerlich.

Für Heroes of Might and Magic V haben sich die Macher zur Lösung dieses Problems etwas neues einfallen lassen. den sog. "Ghost Mode". Während ein Spieler am Zug ist, werden alle anderen in diesen Modus versetzt und steuern statt ihrer normalen Einheiten Geister. Im Ghost Mode erscheint die Karte nachtblau und anfangs unscharf, man sieht nur wenig. Je länger der aktive Spieler jedoch für seinen Zug brauicht, umso mehr bekommen die anderen von der Welt zu sehen, und umso stärker werden die Geister. Die Geister haben witzige Fähigkeiten, etwa "Spuk" (Besetzen einer Mine), Fluch (Geist hängt sich an einen gegnerischen Helden und reduziert dessen Kampfwerte) oder Besessenheit (der Geist übernimmt neutrale Kreaturen). Der Spieler, der am Zug ist, muss also abwägen, ob er weiterhin zieht oder ob er nicht ein paar Einheiten unbewegt läßt, damit der Spuk beendet wird. Und wer bei seinem Zug bummelt, wird durch verstärkten Spuk bestraft.

Ich halte den Ghost Mode für eine brilliante Idee, um das Problem des nervigen Wartens bei Computerspielen in den Griff zu bekommen.

Anmerkung: Heroes of Might and Magic V ist noch nicht auf dem Markt. Die o.g. Geisterfähigkeiten basieren auf einem Vorabtestbericht im neuesten Gamestar (03/06). Es ist nicht garantiert, dass die finale Version des Spiels ebenfalls diese Geisterfähigkeiten enthält. Theoretisch könnte selbst der ganze Ghost Mode noch ausgebaut werden, aber das halte ich für sehr unwahrscheinlich - das Spiel ist bereits zu 80% fertig.
Der Liedermacher und die bajuwarische Justiz

Bei Karan gefunden: Hans Söllner zu Geldstrafe verurteilt.. Angeblich soll er in einem Liedtext den bayerischen Innenminister Beckstein mit Himmler verglichen haben. Wenn man aber in der Süddeutschen Zeitung den Text genau nachliest, dann wird man feststellen, dass dem nicht so ist.

Den Kopf schütteln kann ich nur über das Urteil, die "Freiheit der Kunst müsse hintenanstehen". Speziell die bayerische Justiz fällt immer wieder Urteile, die einem vorkommen, als sei die Monarchie in Bayern noch nicht abgeschafft. Und zur Zeit der Monarchie gab es noch keine Freiheit der Kunst in Bayern.

21.1.06

Über Genie und Wahnsinn

Anläßlich des bevorstehenden 250. Geburtstags von Wolfgang Amadeus Mozart (am 27.01.2006) möchte ich ein paar Gedanken hier niederschreiben, die mich bereits seit mehr als zwanzig Jahren beschäftigen - nicht kontinuierlich, aber immer wieder. Es geht um die Frage: Wie entstehen Genies?

Dass Genies existieren, steht für mich außer Zweifel. Neben musikalischen Genies, für die Mozart das beste Beispiel ist, gibt es zum Beispiel naturwissenschaftliche Genies (Kepler, Einstein, Bohr, Heisenberg), geniale Maler (Bosch, van Gogh), Schriftsteller (Shakespeare, Tolkien), Strategen (Alexander der Große) und last not least geniale Raumfahrt-Konstruktuere (Wernher von Braun); sehr selten sind Universal-Genies mit mehreren Begabungen wie etwa Leonardo da Vinci. Bei von Braun und Alexander haben sicherlich einige Leser die Stirn gerunzelt, daher eine Randnotiz: ein Genie ist nicht unbedingt ein netter Mensch, oder gar ein Vorbild für andere. Im Gegenteil: einige Genies waren hervorragende Beispiele, wie man als Mensch nicht sein sollte. Aber das ist ein anderes Thema, und ich werde es vielleicht ein anderes Mal erörtern.

Wie wurden diese Genies zu Genies? Nun, da gibt es zwei Thesen. Gehen wir sie der Reihe nach durch:

These 1: Ein Genie entsteht alleine durch besondere Begabungen, also letzten Endes durch Erbanlagen.


Das kann man sehr einfach widerlegen. Einstein wäre bestimmt nicht der geniale Physiker geworden ohne seine physikalische Ausbildung in Schule und Studium, Mozart nie das Genie ohne seine Vorbildung als "Wunderkind" - angetrieben durch seinen Vater. Und auch Tolkien hat massiv von einem Bildungssystem profitiert.

Ein weiterer Fakt spricht dafür: unter den Genies befinden sich sehr wenige Frauen. Dabei haben Frauen genauso das Zeug zum Genie wie Männer. Die Ursache dafür liegt in der bis ins letzte Jahrhundert vorherrschenden Gesellschaftsstruktur, in der Frauen gegenüber Männern, was Bildungschancen betraf, benachteiligt werden. Darauf machte mich übrigens Harlan Ellison in einem Interview aufmerksam. Mich ärgert heute noch der Gedanke, dass irgendwo in der Geschichte der Menschheit ein weiblicher Mozart, eine Mozartin sozusagen, existiert hat, die aber ihre Begabung nie ausleben konnte, weil sie für irgendeinen Mann, der kein Genie war, Hausfrau spielen mußte.

Mit anderen Worten: Die Gene alleine sind's nicht. Das bringt uns zu

These 2: Ein Genie entsteht alleine durch eine entsprechende Ausbildung

Eine Zeitlang dachte ich tatsächlich, dass die Ausbildung alleine ausschlaggebend sei. Aber das wurde widerlegt durch eine spezielle Einrichtung: In Japan wurde im letzten Jahrhundert eine Schule für "musikalische Extrem-Früherziehung" gegründet. Nach dem Vorbild Mozarts wurden dort bereits Vierjährige im Geige- oder Klavierspielen unterrichtet. Diese Schule hat in den Jahrzehnten ihres Bestehens viele hervorragende Konzertpianiste etc.hervorgebracht, auch Komponisten (männliche wie weibliche), aber keinen einzigen Mozart. Damit wäre These 2 widerlegt.

Nach einigen historischen Forschungen, die u.a. die oben genannten Personen betraf, kam ich zu folgendem Schluss:

Kuhnlesches Genialitäts-Theorem: Ob ein Mensch ein Genie wird oder nicht, wird zur Hälfte durch seine Erbanlagen, zur anderen Hälfte durch seine Erziehung/Ausbildung entschieden


Daraus leite ich eine politische Forderung an das Bildungssystem ab: es muss so gestaltet sein, dass jeder Mensch, unabhängig von Geschlecht, sozialer Herkunft, Hautfarbe etc., die Chance hat, seine Begabungen auszuleben. Zusätzlich zum "Normalbetrieb" im Bildungssystem - der auf keinen Fall vernachlässigt werden darf - müssen potenzielle Genies möglichst früh erkannt werden und eine Sonderförderung erhalten, z.B. in speziellen Musikausbildungsstätten wie etwa dem Mozarteum in Salzburg - womit wir wieder bei Mozart wären.

Bitte nicht falsch verstehen: ich fordere hier kein "Elitebildungssystem", das die normalen Unis ersetzen soll. Ich fordere sowohl-als-auch: Bildung für Nicht-Genies und spezielle Bildungschancen für Genies. BEIDES braucht unsere Gesellschaft. Eine Gesellschaft profitiert nämlich sowohl von gut ausgebildeten "Normalos" als auch von Genies.

Das Sprichwort "Genialität und Wahnsinn liegen nah beieinander" sehe ich ebenfalls als bestätigt. Viele Genies hatten einige Macken und Spleens, gerade Mozart kann da als Beispiel dienen. Durch extreme Begabungen in einem Bereich wird die Persönlichkeit starken Belastungen ausgesetzt. Nicht alle Genies halten das durch - der geniale Schachgroßmeister Bobby Fischer etwa schnappte nach seinem Sieg 1972 in Rejkjavik - über Boris Spasski - über, so dass er den Titel 1975 kampflos an Karpov verlor.

19.1.06

Dies ist eine Klowand

Eine sehr interessante Mail eines Herrn Jean-Remy von Matt ist bei Jens wiedergegeben. Zum einen bezeichnet er Weblogs als "Klowände des Internet". Bitteschön, in diesem Sinne: willkommen im Eoraptor Log - Klowand für Evolution.

Aber das war noch nicht das beste. In derselben Mail fragt Herr von Matt:
Was berechtigt eigentlich jeden Computerbesitzer, ungefragt seine Meinung abzusondern?

Dasselbe, was jeden Menschen in Deutschland berechtigt, seine Meinung abzusondern: das Recht auf freie Meinungsäußerung. Steht unter anderem im Grundgesetz. Näheres dazu bei Sven. Gut, laut den Kommentaren bei Jens ist Herr von Matt Schweizer, daher kennt er unter Umständen das deutsche Grundgesetz nicht so gut. Aber als Schweizer sollte er den Wert der freien Meinungsäußerung erst recht kennen, denn dieses Recht gibt es in der Schweiz, soviel ich weiss, schon wesentlich länger als in Deutschland.

Insgesamt gesehen bleibt nur eins zu sagen: Herrn von Matts Mail war - um es mal in Mattschen Metaphern auszudrücken - ein echter Griff ins Klo.
Nein, in Ihrem Trinkwasser badet meine Ente nicht!

Die aktuelle deutsche Geflügelpestschutzverordnung diskutiert Bjoern Clauss in einem Artikel auf Telepolis. Zuerst einmal das Herzstück der Verordnung:
Die wichtigste Passage im Wortlaut:

Wer Geflügel nicht ausschließlich in Ställen hält, hat sicherzustellen, daß

1. die Tiere nur an Stellen gefüttert werden, die für wildlebende Zugvögel nicht zugänglich sind,
2. die Tiere nicht mit Oberflächenwasser, zu dem wildlebende Zugvögel Zugang haben, getränkt werden und
3. Futter, Einstreu und sonstige Gegenstände, mit denen Geflügel in Berührung kommen kann, für wildlebende Zugvögel unzugänglich aufzubewahren ist."

Die erste Frage, die sich Bjoern Clauss - und auch mir - beim Lesen aufgedrängt hat, ist die Bedeutung von "wildlebenden Zugvögeln". Eigentlich sind Zugvögel per definitionem wildlebend, denn in Käfig und Voliere können sie nur schwerlich ziehen. Aber egal. Wenden wir uns der Bedeutung der oben zitierten Sätze für die Praxis zu:
Jegliche Freilandhaltung von Geflügel ist künftig de facto verboten, denn keines unserer Tiere, egal ob Huhn, Ente, Gans oder Pfau, darf fortan:
* unter offenem Himmel Würmer, Schnecken oder Sämereien picken oder scharren
* Gras weiden
* Wasser trinken, das sich in der freien Natur befindet (egal ob Tränke, Pfütze, Bach oder See)
* in Gewässern schwimmen, die sich in der freien Natur befinden (denn da könnte es ja davon trinken)
* mit natürlich gewachsenem Futter ernährt werden im Stall auf natürlicher Einstreu (z.B. Stroh) gehalten werden.

Insbesondere die Formulierung über das Oberflächenwasser hat es in sich.
In weiten Teilen (nicht nur) Deutschlands dient das sogenannte Oberflächenwasser als Trinkwasser, ich erinnere hier nur an die Trinkwasserentnahme aus dem Bodensee, der mehr als 6 Millionen Mitbürger versorgt. In diesem Wasser, das laut Behördenauskunft völlig unbedenklich für uns alle bis hin zum Kleinkind ist, dürfen Enten nicht einmal schwimmen! Und man frage bitte die "Experten", wie dort die Vogelgrippeviren gefiltert werden. Wie kann man es künftig noch verantworten, in einem See, Bach oder Fluss zu baden? Alles verseucht! Und was passiert diesen Sommer mit unseren Freibädern? Werden die geschlossen, überdacht, oder wird "wildlebenden Zugvögeln" per Dekret verboten, über diesen Flächen Fäkalien abzulassen? Könnte es sein, dass sich unsere Kinder mit ministerialbürokratischem Segen in einer Virusbrühe vergnügen dürfen, die man nicht mal einer Ente zumuten möchte?

Hier zeigt sich die ganze Widersinnigkeit der Verordnung. Ich habe nachrecherchiert: laut Wikipedia sind alleine an die Bodenseewasserversorgung, die ihr Wasser direkt aus dem Bodensee gewinnt, 320 Städte und Gemeinden angeschlossen, wobei die Wikipedia vier (nicht sechs) Millionen Menschen nennt, die in diesen 320 Städten und Gemeinden Bodenseewasser trinken. Aber egal ob vier oder sechs Millionen - es ist völlig grotesk, dass in diesem Wasser nicht einmal eine Gans oder eine Ente schwimmen darf.

Die einzigen, die von der Geflügelpestschutzverordnung profitieren, sind diejenigen Geflügelzüchter, die Käfighaltung betreiben:
Die industriellen Geflügelzüchter dürften in der Vogelgrippe eine willkommene Gelegenheit sehen, der Konkurrenz der ökologisch wirtschaftenden Hersteller von Geflügelprodukten eins auszuwischen. Die "grünen" Verbände wie Bioland und Demeter sind auf Tauchstation, denn sie dürfen derzeit noch "Bio" und "Freiland" auf ihre Produkte pinnen, obwohl die Tiere aufgestallt sind. Bislang scheinen die Verbraucher sich das auch gefallen zu lassen. Der Bauernverband "begrüßt die Maßnahmen der Regierung". Wen wundert das? Er vertritt seit jeher die Interessen der großen, agrarindustriellen Betriebe. Für die macht es keinen Unterschied, ob die "Produktion" regulär verkauft oder (im Falle einer Keulung) durch die Tierseuchenkasse beglichen wird. Bezahlt wird immer vom Endverbraucher, entweder über die Ladenkasse oder über die Steuern.

Und das macht die Verordnung aus meiner Sicht noch schlimmer, da ich gerne Eier aus Freilandhaltung kaufe. Nebenbei bemerkt sind auch die Hobbyhalter von Enten, Hühnern etc. betroffen. Bald könnten auch noch mehr Haustierbesitzer die Auswirkungen spüren, denn z.B. Katzen ernähren sich u.a. von Vögeln. Wer weiss, ob die Verordnung nicht eines Tages auf Katzen ausgedehnt wird?

18.1.06

Die zehn beknacktesten Verschwörungstheorien

Über die "Top Ten Wackiest Conspiracy Theories", gefunden via Cynx, habe ich teilweise herzlich lachen können. Am besten gefällt mir "Kentucky Fried Chicken food makes black men impotent": Bei KFC sollen dem Essen Substanzen beigemischt werden, die Schwarze (und nur die) impotent machen. Dabei befindet sich das KFC Franchise derzeit im Besitz eines Afroamerikaners. War wohl nix mit dem Beimischen.. Fast genauso beknackt ist die Theorie über die Nazi-Mondlandung im Jahre 1942 - vermutlich unter Zurhilfenahme der berühmt-berüchtigten "Reichsflugscheiben".

17.1.06

"New Horizons" auf dem Weg zum Pluto

Alle bisher bekannten Planeten des Sonnensystems sind bereits von Raumsonden besucht worden - bis auf den sonnenfernsten: Pluto. Diese Lücke möchte die NASA heute schliessen mit dem Start von "New Horizons", eine Raumsonde, die Pluto, Charon und die beiden kleinen, bisher namenlosen Plutomonde entdecken soll. Darüber berichtet u.a. das Darmstädter Echo.

Es ist übrigens nicht sicher, dass New Horizons jemals den Planeten Pluto erreicht. Denn der Status von Pluto als Planet wird mehr und mehr in Frage gestellt. Inzwischen wurde mit 2003 UB313 das erste KBO (Kuiper Belt Object - Kuipergürtel-Objekt) entdeckt, dessen Durchmesser größer als der von Pluto ist. Die Internationale Astronomische Union IAU plant daher in diesem Jahr, über die Definition des Begriffes "Planet" zu beraten. Auch ich habe mir dazu meine Gedanken gemacht. In meinem Artikel "Was ist ein Planet" geht es um die Frage, wie man Planeten von Asteroiden einerseits und Braunen Zwergen andererseits unterscheiden könnte.

16.1.06

Kometensonde "Stardust" sicher gelandet

Die Kometensonde Stardust - deren Name mich unwillkürlich an Band 1 der Perry-Rhodan-Serie denken lässt - hat gestern ihre Mission erfolgreich beendet. Ihre Kapsel mit Staubproben, die Stardust vor zwei Jahren beim Vorüberflug am Kometen Wild 2 gesammelt hat, ist heil zur Erde zurückgekehrt.

Die Staubproben könnten Aufschluss darüber geben, ob die Panspermie-Theorie von Svante Arrhenius - modernisiert von den Astronomen Chandra Wickramasinghe, D. T. Wickramasinghe und Fred Hoyle- zutrifft.
Ein Tag im Land der Zukunft

Morgen, am 17.01.2006, bietet INI-GraphicsNet in Darmstadt einen "Tag im Land der Zukunft" an. Die Themenbereiche dabei lauten "Krankenhaus der Zukunft", "Museum der Zukunft" und "Grenzübergang der Zukunft". Während Krankenhaus und Grenzübergang mich weniger interessieren, finde ich das "Museum der Zukunft" sehr spannend, da dort u.a. der DinoExplorer und das Programm DinoSim des Senckenberg-Museums vorgestellt wird. Schade, dass ich nicht hinkann!

13.1.06

Es wird dunkel, hol die Sau rein!

Über ein "Wunder der Gentechnik" berichtet vet contact:
Wissenschaftler der Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) München sind auf dem Weg, fremde Erbsubstanzen in das Erbgut höherer Säugetiere einzubringen, einen wesentlichen Schritt vorwärts gekommen. Alexander Pfeifer vom Department für Pharmazie und Eckhard Wolf vom Genzentrum der LMU nutzten als Vehikel für die fremde Erbsubstanz ein Virus, das in Säugerzellen eindringen kann. Als fremde Erbsubstanz nahmen sie ein Gen, das für ein grün leuchtendes Protein (GFP) codiert, und infizierten Schweine-Embryonen damit.
Die Wirkung: die Schweine haben nicht nur eine grüne Haut, sie leuchten auch noch im Dunkeln. Damit eröffnen sich völlig neue Möglichkeiten: wenn man abends etwas lesen will, muss man kein Licht mehr einschalten, sondern kann einfach ein paar Schweine ins Zimmer holen - das spart Strom! Ersatzweise kann man auch zum Lesen in den Schweinestall gehen...

11.1.06

Apples iTunes kommuniziert heimlich mit Server

Nachdem der Ärger über Sonys "Trojaner-Installations-Kopierschutz" gerade erst halbwegs verraucht ist, kommt der nächste Hammer: in der Version 6.02 kommuniziert Apples iTunes laut SpOn und heise.de heimlich mit dem iTunes Server, wobei der Name des Interpreten des aktuell gespielten Titels übermittelt wird. Man kann zwar die Funktion deaktivieren, aber direkt nach der Installation von iTunes ist sie erst einmal aktiviert. SpOn schreibt dazu:
Die Übertragung der Bandinformation ist aus Datenschutzsicht kaum zu rechtfertigen. Eine explizite Zustimmung, dass Apple einen Blick in die eigene MP3-Sammlung werfen darf, hat der User bei der Installation nicht abgegeben.

Dem möchte ich mich anschließen und ergänze: offenbar hat Apple aus dem Fehler von Sony nichts gelernt.
Albert Hofmann: "Vater des LSD" wird heute hundert

Der Chemiker Dr. Albert Hofmann wird heute hundert Jahre alt. Bekannt wurde er durch eine Zufallsentdeckung, die er im Jahre 1943 als Angestellter der Sandoz AG machte:
die halluzinogene Wirkung des Lsyergsäure-Diäthylamid, bekannt geworden als LSD. Allerdings, so räumte Hofmann in einem Interview mit Mathias Bröckers - zu finden auf Telepolis - ein, habe das LSD eher ihn gefunden.

Über LSD mag man halten, was man will. In den ersten Jahren nach der Entdeckung vertrieb Sandoz es unter dem Namen "Delysid" als Medikament für den Einsatz in der Psychiatrie. In den Sechziger Jahren geriet LSD aufgrund massenhaften Missbrauchs, insbesondere in der damaligen Jugendkultur, in Verruf und wurde quasi weltweit verboten, wobei Hofmann selbst den Einsatz von LSD bei Jugendlichen strikt ablehnte, im Gegensatz etwa zum "LSD-Guru" Leary. In den letzten zehn Jahren beginnt man LSD wieder nüchterner zu sehen; eine begrenzte LSD-Forschung ist wieder in Gang gekommen (dank an MM für den Hinweis).

Auf jeden Fall brachte die LSD-Erfahrung Hofmann dazu, sich intensiv mit der philosophischen Frage nach der Wirklichkeit auseinanderzusetzen. Dies schrieb er auch in dem Buch "LSD - Mein Sorgenkind". Ich habe dieses Buch vor etwa 20 Jahren gelesen und kann es nur empfehlen, es enhält einige gute Denkanstöße.

Empfehlenswert sind auch die Links bei Cynx. Analog zu Cynx empfehle ich als Song des Tages "Lucy in the Sky with Diamonds" von den Beatles. ;-)
Blair: Rote Karte für Dauerrandalierer

Die britische Regierung hat beschlossen, eine "Kultur des Respekts" zu fördern und einzufordern, berichtet Telepolis. Dazu gehören auf der einen Seite Maßnahmen, die Jugendlichen gegenseitigen Respekt beibringen, etwa die Förderung von Sport im Verein. Auf der anderen Seite wurde ein Strafkatalog für "antisoziales Verhalten", der bereits seit sechs Jahren existiert, verschärft:
Für viele respektlosen Handlungen sollen schnell Verwarnungen mit einer Strafgebühr von 120 bis 150 Euro ausgesprochen werden können, auch für unter 16-Jährige. Bei leichten Vergehen sollen die Täter durch soziale Arbeit diese wieder gut machen können. Bislang konnten nur Gebäude geschlossen werden, in denen neben schwerer Belästigung für die Anwohner auch Drogen im Spiel waren. Nun sollen alle Gebäude und Wohnungen bis zu drei Monaten gesperrt werden können, wenn hier andauernde Belästigungen geschehen, oder, wie sich Blair ausdrückt: "Properties from hell will be 'shut and sealed'."

Weiterhin sollen in einem Modellversuch 2.000 Bürger Zugriff auf alle 400 öffentlichen Überwachungskameras ihrer Gemeinde erhalten. Dabei sollen sie, sobald sie ein "respektloses Verhalten" auf dem Bildschirm beobachten, dies sofort der Polizei melden können. Also darf quasi jedermann "Big Brother" spielen - eine grausige Vorstellung :-(((

Andererseits gefällt mir ein o.g. Ansatz ("Properties from hell will be 'shut and sealed'.") sehr gut. Mir ist nämlich ein Fall bekannt, wo N. (eine alleinerziehende Mutter) und ihre Tochter J. sehr unter einer dauerrandalierenden Nachbarin leidet. S.S. - so das Monogramm jener Nachbarin, die übrigens zwei Kinder hat - neigt zu zwei Verhaltensweisen: massiver Alkoholkonsum und ständig wechselnde Sexualpartner, meist in Kombination. Beides alleine wäre mir egal, da Privatsache. Stirnrunzeln ruft dagegen bei mir hervor, dass S.S. ihre Kinder dazu zwingt, den aktuellen Sexualpartner mit "Papi" anzureden - ob das gut für die Kinder ist? Definitiv nicht mehr egal ist mir, dass S.S. sich im besoffenen Zustand - der bei ihr nicht selten ist - öfters lautstark mit ihrem aktuellen Partner streitet - ich habe das bei einigen Besuchen bei N. bereits deutlich mitbekommen. Ab und zu gehen bei solchen Streitigkeiten auch volle und leere Alkoholflaschen zu Bruch. Weiterhin neigt S.S. dazu, im Suff - vorzugsweise nachts- ihre "Männer" rauszuwerfen, woraufhin sich der lautstarke Streit im Treppenhaus fortsetzt, damit der Rest des Hauses auch noch etwas davon hat :-( Mehrere Male musste bereits die Polizei einschreiten. Auch das Jugendamt hat bereits interventioniert: Frau S. wurde eins der Kinder weggenommen. Laut Herrn K. (der seit fast 30 Jahren im Haus wohnt) hat sich Frau S.'s Verhalten immer mehr verschlimmert. Die Hausbewohner haben sogar bereits Unterschriften gesammelt, damit der Vermieter (die Firma N.H.) Frau S. endlich vor die Tür setzt. All dieser Trouble hat dazu geführt, dass N. sich in ihrer Wohnung nicht mehr wohl fühlt.

In dieser Situation wäre ein Gesetz wie das oben genannte sehr zu begrüßen. Nachdem das Kriterium der andauernden Belästigung zweifelsfrei erfüllt ist, könnte man Frau S. einfach mal für drei Monate die Rote Karte zeigen und ihre Wohnung für "shut and sealed" erklären. Dann hätten zumindest die streßgeplagten Nachbarn - inclusive N. und J. - mal etwas Ruhe.

10.1.06

Englische Nationalsymbole: Stonehenge und eine Tasse Tee

Die Regierung Großbritanniens hat am Montag im Rahmen eines Regierungsprojekts zwölf Dinge zu englischen Nationalsymbolen erhoben. Dazu gehören u.a. die Kultstätte Stonehenge, die roten Londoner Doppeldeckerbusse und - eine Tasse Tee. Das mit Stonehenge finde ich insofern witzig, als dass das Monument wesentlich älter als England selbst ist. Die Doppeldeckerbusse und die Tasse Tee dagegen empfinde ich durchaus als "typisch englisch", wobei es beim Tee auf die Sorte ankommt. Heute abend werde ich auf jeden Fall mir zu Hause anläßlich dieser Nachricht eine Tasse "Tea, Earl Grey, hot" machen - und nebenher an Jean-Luc Picard denken, obwohl der kein Engländer, sondern Franzose ist :-)

9.1.06

Die Liste

Habe bei Distel und MM eine Liste mit 100 Ja-Nein-Fragen gefunden und nun beschlossen, sie auszufüllen, wobei ich eine Frage etwas verändert habe:

1. Ein One-Night-Stand gehabt (nein)
2. Für Sex bezahlt oder bezahlt worden (nein)
3. Sich über das Internet verliebt (nein)
4. Einen luziden Traum gehabt (ja)
5. Den nackten Hintern fotokopiert (nein)
6. Heimlich im Schwimmbad nackt gebadet (nein)
7. Einen Striptease vorgeführt (nein)
8. "Ich liebe Dich" gesagt und so gemeint (ja)
9. Candlelightdinner mit einem lieben Menschen gehabt (ja)
10. Ein Buch von Frater V.D. gelesen (nein)
11. Geheiratet (nein)
12. Ein Haus gekauft (nein)
13. Einen Baum gepflanzt (nein)
14. Kinder gezeugt oder bekommen (nicht daß ich wüßte...)
15. Geschieden worden (nein)
16. Eine Affäre gehabt (ja)
17. Im Regen geküsst (nein)
18. Im Regen getanzt (ja)
19. Heimlich in der Öffentlichkeit gevögelt (nein)
20. Ein Tamagotchi besessen (nein, Wellensittiche genügen :-) )
21. Sich verliebt und das Herz nie gebrochen bekommen (nein)
22. Jemandem das Herz gebrochen (nein)
23. Jemanden vergeblich geliebt (ja)
24. Jemanden geliebt, den man nicht lieben darf (ja)
25. Jemanden über 20 Minuten nonstop geküsst (nein, das wäre aber auch übertrieben)
26. Länger als einen Monat um eine alte Liebe getrauert (ja)
27. Hosenträger oder eine Latzhose getragen (ja)
28. In einem besetzten Haus übernachtet (ja)
29. Blumen von einem Fremden bekommen (ja)
30. Auf einer Demonstration von einem Wasserwerfer getroffen worden (nein)
31. von den Eltern auf dem Polizeirevier abgeholt worden (nein)
32. Mit Pfeil und Bogen geschossen (ja)
33. Auf einem Pferd geritten (Pony: ja - aber frag nicht wie...)
34. mit einem Hundeschlitten gefahren (nein)
35. In einen Kampf verwickelt worden, weil man jemandem helfen wollte (ja)
36. Die Nacht durchgemacht und den Sonnenaufgang beobachtet (ja)
37. Eine Nacht unter freiem Himmel verbracht (ja)
38. Mond und Sterne durch ein Teleskop betrachtet (ja)
39. Einen Sternschnuppenregen beobachtet (ja)
40. Ein Sonnenfinsternis live gesehen (ja)
41. Mitternacht am Strand spaziert (ja)
42. Ein Tattoo machen lassen (nein)
43. Ein Piercing stechen lassen (nein)
44. Ein Intimpiercing stechen lassen (nein)
45. Eine Schönheits-OP gehabt (nein)
46. Im Restaurant zu Fremden gesetzt und mit ihnen gegessen (nein)
47. Ein gutes Gespräch mit einem Bettler geführt (ja)
48. Drogen genommen (ja - ist lange her)
49. Mit Drogen erwischt worden (nein)
50. Einen 800-Seiten-Roman gelesen (ja, bereits mehrere. Den letzten erst gestern beendet: Wolfsmond von Stephen King)
51. Bei einer TV-Show mitgespielt (nein)
52. In einem Film mitgespielt (nein)
53. Ein eigenes Buch geschrieben (ja)
54. Einen Artikel in einem großen Medium veröffentlicht (ja - Internet :-) )
55. Auf einem Siegertreppchen gestanden (ja)
56. Das eigene Bild in der Zeitung gesehen (ja)
57. Bei irgendeinem Wettbewerb den allerletzten Platz belegt (ja)
58. Etwas wertvolles an einen dir Fremden mit Freuden verschenkt (ja)
59. Ein Musik-CD aufgenommen (nein)
60. Die CD-Sammlung alphabetisch sortiert (ja)
61. Über sechs Stunden lang Computer gespielt (ja - vor allem Civilization)
62. In einem Chor mitgesungen (ja)
63. Laut im Auto/Fahhrad/auf der Strasse unterwegs gesungen (und nicht aufgehört sobald Passanten es bemerkten) (ja)
64. Entdeckt, dass jemand Dein Blog kennt, der es nicht kennen sollte (nein)
65. einen von dir geschriebenen Artikel auf einer fremden Internetseite vorgefunden (ja)
66. mit Kleidern aus Plastiktueten durch die Stadt gelaufen (nein)
67. Ein völlig neues Leben in einer anderen Stadt begonnen (jein)
68. In ein anderes Land gezogen dessen Sprache du noch nicht kanntest (nein, es sei denn, Rheinland-Pfalz und Hessen zählen als "andere Länder" :-) )
69. Die Haarfarbe gewechselt (ja)
70. Den Namen gewechselt (nein)
71. Das Geschlecht gewechselt (nein)
72. Ein Tier selber geschlachtet (nein)
73. Einmal bei einer Ernte in der Landwirtschaft geholfen (ja)
74. Einen Berg bestiegen (ja)
75. Die Nordlichter gesehen (nein)
76. Ein Weltreise gemacht (nein)
77. Eine Wildwasserfahrt mitgemacht (nein - ausser die Lahn zählt als Wildwasser :-) )
78. Mit einem Rucksack und zu Fuss herumgereist (ja)
79. Den Tampon nicht wieder rausgekriegt (für jungs: ein anal eingeführtes sexspielzeug nicht wieder rausgekriegt) (nein)
80. dorthin gereist wo du schon immer mal hinwolltest (ja)
81. Fallschirm gesprungen (nein)
82. Bungee-Jumping gemacht (nein)
83. Gläserrücken gemacht (ja)
84. Mit einem Heißluftballon gefahren (nein)
85. Tauchen gewesen (nein)
86. Süchtig nach einer TV-Serie gewesen (ja - nicht nur eine...)
87. Bei einer religiösen Zeremonie unangenehm aufgefallen (ja)
88. In einem aktiven Kriegsgebiet gewesen (nein)
89. Mit einer scharfen Schusswaffe geschossen (nein)
90. Auf einem Kreuzfahrtschiff gereist (nein, nur auf Fähre)
91. Mehr als eine Fremdsprache gelernt (ja)
92. Eine Fahrradtour gemacht (ja)
93. Ein Feuer ohne Streichhölzer und Feuerzeug angemacht (ja, mit Brennglas)
94. die beste Freundin/Freund verlohren (ja)
95. Im Winter in einem natürlichen Gewässer gebadet (nein)
96. Deine Festplatte formatiert ohne daß es Absicht war (nein)
97. Jemandem das Leben gerettet (nein)
98. von jemandem ausgenutzt worden ohne es zu merken (ja)
99. zur Starwars Trilogie oder den Episoden nicht ins Kino gegangen (nur beim ersten, da war ich noch zu jung)
100. hier bitte einen eigenen punkt einsetzen
Mein 100. ist wie bei Distel: So eine beknackte Liste ins blog gesetzt (ja)

8.1.06

Zahnkerben bei WIkingern

Auf einen bisher weithin unbeachteten Aspekt der Wikingerkultur weist ein Artikel hin, den ich bei MM gefunden habe: bei 24 Männerskeletten auf vier Wikingerfriedhöfen hat die Archäologin Caroline Arcini Einkerbungen in den Zähnen gefunden:
Die Einkerbungen an den Zähnen der 24 Männerskelette bestanden häufig aus doppelten oder gar dreifachen horizontalen Linien. Frauenskelette mit derartigen Veränderungen fanden sich hingegen nicht. Die Einkerbungen sind mit großer Fingerfertigkeit tief in den Zahnschmelz eingefeilt worden, berichtet Arcini. Es ist nicht sicher festzustellen, ob der Prozess schmerzhaft war, doch zumindest muss er sehr unangenehm gewesen sein, vermutet die Forscherin. Sie schließt daher nicht aus, dass die Einkerbungen ein Zeichen der Fähigkeit sein könnten, Schmerzen zu ertragen.

All diese Männerskelette stammen aus der Zeit um das Jahr 1000. Interessanterweise waren zur selben Zeit bei amerikanischen Ureinwohnern ebenfalls Zahnkerbungen in Mode. Könnte hier ein Zusammenhang bestehen, der eventuell durch Leif Erikssons Vinlandfahrt hergestellt wurde? Falls ja, wäre dies der erste kulturelle Austausch zwischen Alter und Neuer Welt.
Mythen über Spinnen

Eine gute Website habe ich heute bei Sven gefunden: Mythen über Spinnen (in englischer Sprache). Beim Lesen dieser Seite, und der zugehörigen Unterseiten, habe ich einiges gelernt. Etwa, dass es in Europa seit den Tagen der alten Römer spezielle Hausspinnen gibt, die ausschliesslich im Inneren von Gebäuden leben, die man also nicht in den Garten aussetzen sollte. Oder die Legenden über die irakischen "Kamelspinnen", die angeblich Eier unter die Haut von Kamelen legen und eine Höchstgeschwindigkeit von 25 Meilen die Stunde (!) erreichen sollen. Letzteres ist eine typische "urban legend"; die durch die Golfkriege entstanden ist.

6.1.06

Ironisch gemeint?

Der Shopblogger berichtet, dass er heute aus der Schweiz ein Spamfax erhalten hat. In dem Fax verspricht der Absender (eine Firma)
Zeitersparnis und weniger unnötige Störungen und Unterbrechungen

Meiner Ansicht nach kann dieses Versprechen nur ironisch gemeint sein, denn wenn es ein ernsthaftes Anliegen wäre, dann würde die Firma keinen Spam versenden.

4.1.06

Und wieder: ein Toast auf den Professor

Zwar ebenfalls einen Tag zu spät, aber noch im Rahmen (inspiriert von Cynx)

/Hörnchen Met nehm/

/aufsteh/

The Professor



/Hörnchen Met austrink/

/hinsetz/

Für mich ist "Herr der Ringe" nach wie vor eins der genialsten Werke des 20. Jahrhunderts, trotz aller Schwächen. Ich bin sehr gespannt, ob ich im 21. Jahrhundert ein ähnlich geniales Werk noch erleben werde. Bisher ist mir keins untergekommen, aber das Jahrhundert ist ja noch jung.

3.1.06

Die freitäglichen Fünf

Fast vergessen, aber durch Cynx daran erinnert worden: Die freitäglichen Fünf


1. Dein Buch 2005? Und Deine CD?
Buch: keines. CD: Kate Bush, Aerial

2. Vier Jahre Euro. Und? Endlich an dieses seltsame Geld gewöhnt?
So halbwegs.

3. Jahreswechsel bringen häufig Änderungen mit sich. Steuern, Versicherungen, Renten etc. Und? ?ne Ahnung welche Änderungen für Dich von Bedeutung sein werden?
Vermutlich die Dienstwagenbesteuerung.

4. Der Jahresrückblick. Gibt es einen speziellen Rückblick auf den Du wartest oder weißt Du auch ohne Hilfe, was im vergangen Jahr vor sich ging und schaust einfach lieber nach vorn?
Ich finde Jahrhundertrückblicke, etwa den, den Phoenix mal gesendet hat, wesentlich spannender.


5. Silvester. Das Partyevent des Jahres, dessen Planung schon Anfang Januar beginnt oder einen ruhigen Abend auf sich zukommen lassen?
Planung im Januar halte ich für weit verfrüht. Dann lieber auf mich zukommen lassen.

2.1.06

Surreale Abmahnungen oder Heidi Klums Vater und das Bremer Sozialgericht

Während ich auf dem Silvestercon war, wurden gleich zwei Blogs abgemahnt aus recht merkwürdigen Gründen.

Als erstes traf es den Shopblogger mit einer Abmahnung, weil er in einem Beitrag vom 27.05.2005 das Sozialgericht Bremen erwähnt hatte und in der Titelzeile des Webbrowsers daraufhin "Sozialgericht Bremen - der Shopblogger" stand. Dabei argumentiert das Sozialgericht Bremen mit dem Namensrecht und mit der Google-Platzierung des Blogeintrags, was laut Law Blog nicht angebracht ist. Ich selbst halte es alleine aus dem Grunde für absurd, weil der Shopblogger nichts dafür kann, dass Google ihm beim Suchbegriff "Sozialgericht Bremen" so hoch einordnet. Und eine Namensnennung alleine ist keine Verletzung des Namensrechts. Ich habe den Verdacht, dass das Sozialgericht Bremen das Wesen von Suchmaschinen nicht ganz verstanden hat.

Ein ähnlich gelagerter Fall betraf den Werbeblogger. Er erhielt eine Mail von Heidi Klums Vater, da er in der URL eines Blogbeitrags den Namen "Heidi Klum" erwähnt hatte und Heidi Klums Vater dies als unerlaubte Werbung und Verstoß gegen das Markenrecht - "Heidi Klum" ist als Marke geschützt - interpretiert. Hier kann ich mich nur dem Law Blog anschliessen:
Es ist in einem Land, in dem jeder seine Meinung in Wort, Schrift und Bild frei sagen und verbreiten darf (Art. 5 Grundgesetz), nicht verboten, eine Marke zu erwähnen. Man darf über einen Porsche schreiben. Auch über einen, den man nicht hat. Und darüber, dass man lieber Pepsi als Coke trinkt. Und man darf auch über Heidi Klum schreiben, sofern man ihre Marke damit nicht (im Rahmen des Wettbewerbs) gebraucht. Was offensichtlich nicht der Fall ist.
Schöner kleiner Con in Lischeid

Die letzten Tage war es ruhig in diesem Blog, da ich erst gestern von einem netten kleinen privaten Silvestercon in Lischeid - liegt zwischen Marburg und Kassel an der B3 - gekommen bin. Der Con war richtig klasse: es gab hervorragendes Essen, insbesondere am Silvesterabend, und in der Nachbarschaft einiges an Feuerwerk. Und ich habe ein neues Brettspiel kennengelernt: "Age of Mythology" - entworfen nach dem gleichnamigen Computerspiel.