30.1.08

Indizierungsantrag gegen Kinderbuch

Im Oktober 2007 erschien das satirische Kinderbuch "Wo bitte geht's zu Gott? fragte das kleine Ferkel" von Michael Schmidt-Salomon und Helge Nyncke. Das Buch, das sich sehr kritisch mit den etablierten Religionen auseinandersetzt, fand sehr schnell viele Anhänger. Offenbar war dies dem Bundesfamilienministerium ein Dorn im Auge. Denn nun wurde von dort ein Antrag auf Indizierung gestellt, mit der Begründung, das Buch sei
eeignet, die Entwicklung von Kindern und Jugendlichen oder ihre Erziehung zu einer (sic!) eigenverantwortlichen und gemeinschaftsfähigen Persönlichkeit zu gefährden
. Wenn man dieser Argumentation folgt, müsste man Tausende von Kinderbüchern, die für Christentum oder andere Religionen werben, ebenfalls indizieren.

HPD-Online hat den Fall dokumentiert. Die Argumente, die zur Indizierung vorgebracht wurden, sind so haarsträubend und absurd, dass Franz Kafka vor Neid erblassen würde. Der Gipfel des Ganzen sind Antisemitismusvorwürfe gegen den Autor, die so offenkundig an den Haaren herebeigezogen sind, dass kein vernünftiger Mensch sie auch nur ansatzweise in Erwägung ziehen würde. Es drängt sich der Verdacht auf, dass die BPjS hier für politisch-religiös motivierte Zensur mißbraucht werden soll.

Meiner Ansicht nach haben diejenigen, die diesen Indizierungsantrag gestellt haben, nicht mehr alle Ferkel im Rennen.


(gefunden via Cynx)

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29.1.08

Illuminierte Antwort-Lok

JD601336

Am Sonntag war ich im Eisenbahnmuseum Kranichstein und habe u.a. eine Führung mitgemacht. Diese kann ich jedem, der sich für Eisenbahn und/oder Technikgeschichte interessiert, nur empfehlen.

Dabei fiel mir die Nummer dieser Lok hier auf. Es ist eine Kombination aus der "Zahl der Illuminaten" (siehe auch den Film über Karl Koch dazu) und "DER ANTWORT". Es handelt sich sozusagen um eine illuminierte Antwort-Lok. Die Bayerischen Illumninaten, Untergruppe Douglas Adams, haben also das Eisenbahnmuseum Kranichstein übernommen :)))

Der wahre Grund für die Nummer ist wesentlich banaler. Die "23" steht für die Lokbaureihe ("2" steht für Personenzugloks), und die "42" bedeutet einfach: "42. Lok dieser Baureihe". Also nix mit weltweiten Verschwörungen und Anhalter durch die Galaxis.

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28.1.08

Hasta la vista, Roland Koch!


Mit seiner Schmutzkampagne wollte Roland Koch eine "schweigende Mehrheit" mobilisieren. Das ist ihm gelungen - nur war die schweigende Mehrheit offenbar mit seiner Kampagne nicht einverstanden. Gestern bekam er dafür die Quittung. Wäre die CDU nicht in letzter Minute um 0,1 Prozentpünktlein vor der SPD gelandet, hätte ich von einer "brutalstmöglichen Quittung" gesprochen. Trotzdem hat Koch verloren, und das ist meiner Meinung nach gut so!

Nach dem Einzug der Linken wird die Regierungsbildung in Hessen schwierig, denn weder Rot-Grün noch Schwarz-Gelb haben eine Mehrheit. Ich bin gespannt, was es wird. Eins ist aber klar: selbst wenn eine Große Koalition sich ergeben sollte, so wird diese bestimmt nicht von Roland Koch angeführt werden, dazu hat dieser zuviel polarisiert. Wahrscheinlich heißt die nächste Ministerpräsidentin Andrea Ypsilanti.

Ein anderer CDU-Ministerpräsident, Christian Wulff, hat einen sachlichen Wahlkampf geführt, und damit - trotz Verlusten - gewonnen. Bei Wulff hat auch mitgeholfen, dass sein Gegenkandidat, Wolfgang Jüttner (SPD), eher unbeholfen agierte. Aber trotzdem kann man eine Lehre ziehen: mit einem sachlichen Wahlkampf fährt man besser.

Ein weiteres wichtiges Ergebnis ist der Einzug der Linkspartei in beide Länderparlamente (Hessen und Niedersachsen). Damit dürfte sich wohl in Deutschland auf Dauer ein Fünf-Parteien-System etabliert haben. Daran ändert auch die Tatsache nichts, dass es immer Landtage gibt, wo eine - oder gar zwei - der drei "kleinen" Parteien fehlt. Auch das ist gut so. Ich denke gerade an die in dieser Hinsicht "langweiligen" Siebziger Jahre zurück, mit dem faktischen Dreiparteiensystem, das ich als recht öde empfand. Da sind fünf Parteien schon besser. Andere europäische Länder, gerade in Skandinavien, haben das auch.

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22.1.08

Symphonic Metal dominiert Echo-Kategorie

Für den diesjährigen ECHO sind in der Kategorie "Bester Rock/Alternative Künstler 2008" mit Nightwish und Within Temptation gleich zwei Symphonic Metal Bands nominiert worden. Wow! Das hätte ich bis vor kurzem nicht für möglich gehalten.

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21.1.08

Zwischen Hasskappe und rosaroter Brille

In Burks'Blog fand ich den folgenden Kommentar zum Eintrag "Drill für Dumpfbacken" (Schreibfehler im Original):
naja, kein Einwand zunächst, nur sollte man nie in Immigranten-Idyllik machen.

Ein wesentlicher Beitrag dazu, Rassisten kalt die Diskurstür zu weisen, wäre der, in Einwanderern weder ?Scheiß-Neger? noch edle Wilde mit reinem Herzen zu sehen. Natürlich gibt es auch Gewalt und Rassismus durch Einwanderer - nur ein Idiot kann das bestreiten - und solange der verblödete, angelinkste, bachblütentherapierte deutsche rotgrün Mittelstand sich hier der Realität verweigert, wird Koch immer ranzuzocken versuchen (obs diesmal langt, ist ne andere Sache). Man muss Rassismus immer Rassismus, Gewalt immer Gewalt nennen - und Rassismus und Gewalt sind nunmal nicht in Ordnung.
Die Formulierung "verblödete, angelinkste, bachblütentherapierte deutsche rotgrün Mittelstand" halte ich für leicht polemisch überspitzt, aber ansonsten hat der Schreiber dieses Kommentars recht. Beim Umgang mit dem komplexen Thema "Migration" helfen weder eine Hasskappe noch eine rosarote Brille. Vielmehr ist jede "Immigranten-Idyllik" eine Steilvorlage für Rassisten, die genüßlich auf reale Gewalttaten hinweisen können. Genauso funktioniert ja auch die momentane Wahlkampfstrategie des Herrn Koch (bzw. so wie es jetzt den Anschein hat, funktioniert sie eben nicht, sondern wird zum Griff ins Klo).

In diesem Weblog versuche ich immer, auf der Waage zu bleiben. Wer Rassismus und/oder Sexismus nur dann anprangert, wenn dieser von "weißen Deutschen" ausgeht, handelt meiner Meinung nach selbst rassistisch.

In diesem Zusammenhang ein Video von Hagen Rether, das bereits in vielen Blogs gepostet wurde.



Dieses Video enthält viele sehr gute Gedanken, etwa den, dass heutzutage viele Medien (gezeigt am Beispiel mehrerer SPIEGEL-Titelbilder) den Islam vorzugsweise als finster darstellen und insofern ein Feindbild aufbauen. In einem Punkt irrt Hagen Rether meiner Meinung nach aber. Im Mittelteil setzt er Ehrenmorde mit Familiendramen gleich. Das ist meiner Ansicht nach falsch. Ehrenmorde richten sich fast ausschließlich gegen junge Frauen türkischer Herkunft, die sich in unsere Gesellschaft integrieren wollen und damit ihren (eher patriarchal-fundamentalistisch denkenden) Vätern und Brüdern ein Dorn im Auge sind. Familiendramen dagegen sind alters- und geschlechtsneutral. Entweder hat Hagen Rether hier bewußt satirisch überzogen (das halte ich am wahrscheinlichsten), oder er ist auch auf die "Immigranten-Idyllik" hereingefallen.

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15.1.08

Rattenscharf: Golden Globe für Ratatouille

Leider hatte ich gestern die Liste auf imdb nicht zu Ende gescrollt. So war mir doch glatt entgangen, dass einer der besten Animationsfilme der letzten Jahre, nämlich Ratatouille, auch einen Golden Globe bekommen hat. Glückwunsch an Pixar! Auch dieser Golden Globe ist hochverdient.

Liebe Oscar-Jury, ihr wisst ja nun, wie ihr die Preise vergeben müsst :)

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14.1.08

Golden Globe für Marion Cotillard


Soeben habe ich auf der Golden Globe 2008-Seite von imdb.com erfahren, dass Marion Cotillard für ihre Rolle in dem Film La vie en rose den Golden Globe gewonnen hat. Die Kategorie, in der Marion gewonnen hat, trägt den schönen Titel: "Best Performance by an Actress in a Motion Picture - Musical or Comedy".

Ich habe den Film gesehen und war von Mario Cotillards Leistungen beeindruckt. Daher finde ich den Golden Globe hochverdient.

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13.1.08

Brutalstmöglicher Kahlschlag und die Folgen

Während Roland Koch sich immer mehr überbieten in Forderungen nach harten Strafen (jetzt auch für Kinder), verschweigt er natürlich, dass im Land Hessen die Situation sich durch einen von Kochs Regierung mit initiierten Kahlschlag bei sozialen Einrichtungen mit verschärft hat. AndreaFFM hat in ihrem Weblog einige der damaligen Kürzungen aufgelistet. Ich möchte alle Wähler, die dies hier lesen, bitten, sich bei ihrer Wahlentscheidung daran zu erinnern.

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12.1.08

Auf dieses Quiz habe ich schon immer gewartet






Which Cthulhu Mythos character/God are you?
created with QuizFarm.com
You scored as Yog-Sothoth

You are Yog-Sothoth! You are a know all, you know too much perhaps, but you hate people knowing your business unless that is you want to gossip or share it with a close friend. Youre also rather snoopy to get the knowledge you aquire!


Yog-Sothoth


70%

Cthulhu


60%

Nyarlathotep


55%

Azathoth


55%

Nodens


40%

Hastur


25%

Shub Niggurath


15%




Und ich dachte, ich ende als Nyarlahumpf.

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10.1.08

Wir werden alle sterben

Dieses Video von Knorkator habe ich in einer Forumsdiskussion entdeckt, und mir hat es sehr gut gefallen. Es erweckt Erinnerungen an alte Ausgaben der Zeitschrift Gamestar, als es auf der beigefügten DVD noch die Serie "Raumschiff Gamestar" gab. In jeder Episode gab Jörg Langer, der damalige Chefredakteur, den Satz "Wir werden alle sterben" von sich. Rein sachlich ist das richtig, außer man heißt Conner MacLeod :)))

Ansonsten finde ich das Video mit seinem rabenschwarzen Humor einfach zum Totlachen (wie passend! :D ).

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9.1.08

Simone de Beauvoir 1908-1986

Die französische Autorin Simone de Beauvoir wurde heute vor hundert Jahren in Paris geboren. Sie hat sich ihr Leben lang für die Gleichberechtigung der Frauen eingesetzt. Dabei war sie sehr konsequent und schreckte nicht davon zurück, auf allen Seiten anzuecken:
Beauvoir war immer wieder heftigen Anfeindungen ausgesetzt. Neben der zu erwartenden Kritik aus dem bürgerlich-konservativen Lager legte sie sich auch mit der Linken an, weil sie (vor allem in späteren Jahren) davon überzeugt war, dass sich die Unterdrückung der Frau nicht automatisch im Kommunismus auflösen würde. Auch von Feministinnen wurde sie angegriffen. Im Zentrum der Kritik standen dabei meist ihre Beschreibungen des weiblichen Körpers und ihre ?Entmystifizierung? der Mutterschaft.
schreibt die Wikipedia (abgefragt am 9.1.2008, also heute).

Im besagten Wikipedia-Artikel steht auch drin, dass einige heute Simone de Beauvoir als Vertreterin eines "altbackenen Feminismus" ansehen. Wer so argumentiert, der übersieht, dass Simone de Beauvoir zu Beginn ihrer Schaffenszeit (zur Mitte des 20. Jahrhunderts, also um 1950 herum) eine Gesellschaft vorfand, in der die Frauen weitestgehend auf die Rolle als Hausfrau und Mutter beschränkt waren. Für die damalige Zeit waren ihre Analysen und Forderungen bahnbrechend. Sollten sie heutzutage "altbacken" erscheinen, so liegt dies an gesellschaftlichen Veränderungen - und zwar an solchen, die Simone de Beauvoir mit initiiert hat. Wer also von "altbackenenm Feminismus" spricht, der wirft Simone de Beauvoir letzten Endes vor, dass sich die Gesellschaft seit den Fünfziger Jahren des vorigen Jahrhunderts geändert hat - mit anderen Worten: der Vorwurf gegen Simone de Beauvoir ist Unfug.

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7.1.08

Nickelback hilft beim Bestellen

Am Donnerstagabend war ich im Cafe Coyote in der Waldspirale beim Tolkien-Stammtisch. Das Cafe Coyote hat auch eine recht gute Speisekarte. Aber ich konnte mich erst nicht entscheiden, was ich nehmen wollte. Dann fiel mir eine Zeile aus dem Song "Rockstar" von Nickelback ein.
I want a quesedilla, ha ha
Also bestellte ich eine Quesedilla mit "Wild Bill" Füllung - und siehe da, es war superlecker.

Witzigerweise ist die Songzeile im Original-Songtext auf der Nickelback-Website nicht abgedruckt. Sie ist aber vorhanden. Im Lied wird sie gesprochen von "Reverend" Billy Gibbons von ZZ Top, was im "Rockstar"-Video auch deutlich zu sehen ist:

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Extreme Onlinestelling


Heute (bzw. gestern, wenn man nach dem Datum geht :) ) habe ich einen persönlichen Rekord aufgestellt: ich habe auf darkweb.de gleich drei Texte online gestellt. Im einzelnen ist das die überfällige Rezension des Album "My Winter Storm" von Tarja sowie eine Rezension von Coronatus' neuer CD "Lux Noctis" plus zugehörigem Interview.


Drei an einem Tag - das hatte ich, soviel ich weiss, noch nie.

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3.1.08

The Professor



Und wieder einmal folge ich der Tradition, heute abend um neun Uhr auf The Professor anzustoßen, der heute vor 116 Jahren zur Welt kam.

2.1.08

Silvester mit Schrottwichteln, Serenissima und Schwert und Krone

Mein "Silvesterurlaub" bei Heino und Wiebke in Lischeid war hervorragend. Ich habe wieder einige alte Freunde getroffen, und auch einige neue gewonnen, denke ich.

Zwei neue Brettspiele habe ich kennengelernt.

Serenissima ist nicht nur der Name Venedigs im 15. Jahrhundert, sondern auch ein Brettspiel, in dem es um Handel zur Zeit der Renaissance geht. Die Spieler - neben Venedig noch Genua, Sevilla und Istambul - fahren mit Schiffen über das Mittelmeer und versuchen, in Häfen Waren gewinnbringend einzukaufen und wieder loszuwerden. Aber die Lagerhäuser der Häfen sind begrenzt. Außerdem kann man Häfen in Besitz nehmen.

Krone und Schwert ist ein Spiel um die Macht in einem fiktiven Königreich. Man kann Burgen, Städte und Kathedralen (letztere nur in die Städte) bauen, den König stürzen (und dabei selbst König werden) und sammelt Siegpunkte.

Ein Spiel, das etwas Vorbereitung erfordert, ist Schrottwichteln. Normales Wichteln kennt jeder. Diesmal ist jeder verpflichtet, von daheim drei Gegenstände mitzubringen, die er selbst als "Schrott" empfindet und somit gerne loswerden möchte. Dann sitzen alle um den Tisch und würfeln reihum. Wer eine Sechs würfelt, muss ein Geschenk ziehen. Wer eine Eins würfelt, muss ein Geschenk bei einem anderen "klauen". Wer eine Drei würfelt, muss ein Geschenk mit einem anderen tauschen, so er eins hat. Es ist teilweise sehr überraschend, um was für Geschenke sich die Leute streiten. Ich bin nun "stolzer" Besitzer zweier "wunderschöner" Sechziger Jahre Badezimmerlampen (örks! wer will sie?), außerdem habe ich noch eine Kerze (naja), zwei Puzzles (kann ich verschenken), ein Buch mit Ostfriesenwitzen (OK) und eine Vase (aua!). Außerdem bekam ich noch einen Bilderrahmen mit drei Vogelzeichnungen geschenkt, den ich an die Voliere meiner Geierleins hängen werde. Insgesamt hat es Spaß gemacht.

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