31.7.04

Dies ist keine Raumstation

So titelten die NASA-Mitarbeiter angesichts dieses Fotos des Saturnmondes Mimas, das die Raumsonde Cassini auf ihrer Mission am 3. Juli geschossen hat. Übrigens ein abgewandeltes Obi Wan Kenobi-Zitat. (gefunden bei Jens)
Schöner Grillabend mit Vollmond

Gestern abend gab es einen tollen Grillabend bei Jens, zu dem es auch schon Fotos gibt. Es war eine klasse Gelegenheit, interessante Gespräche mit netten und interessanten Menschen wie etwa Thomas Thayer zu führen. Der aufgehende (Fast-)Vollmond verlieh dem Ganzen noch eine extra schöne Stimmung.
Computerspiele, Ordnungshüter und "Free Speech"

Telepolis berichtet in dem Artikel Computerspiele, Gewalt und Meinungsfreiheit über ein Gerichtsurteil, mit dem in den USA ein Gesetz gestoppt wurde. Das Gesetz schrieb vor, dass Computerspiele, in denen "eine menschliche Gestalt, die als staatlicher Ordnungshüter dargestellt ist" durch den Spieler verletzt oder getötet werden muß/kann, nur noch an Personen über 18 Jahre verkauft werden dürfen. Die Urheber des Gesetzes wollten damit den Respekt vor staatlichen Ordnungshütern fördern und das aggressive Verhalten von Jugendlichen eindämmen.

Zuerst einmal stellt sich hier die Frage, was ein "Ordnungshüter" im Sinne dieses Gesetzes sein soll. Das Gericht selbst fragte schon nach, ob römische Legionäre als Ordnungshüter zählen. Würde das zutreffen, so wäre selbst "Civilization III" ab 18 Jahre; denn in diesem Spiel kann der Spieler die Städte seiner Computergegner angreifen, die von Wachtruppen (z.B. römischen Legionen) geschützt werden, dabei werden diese Wachtruppen nicht selten getötet. Ebenso stellt sich mir die Frage auf, ob das Gesetz auch virtuelle "Ordnungshüter" aus totalitären Staaten schützt, ob es z.B. sich auch auf Gestapo- oder Tscheka-Mitglieder bezieht. Wenn man es auf die Spitze treibt, müßte man etwa die Borg-Drohnen aus "Star Trek" als Ordnungshüter einstufen, mit der Folge, dass der Egoshooter "Star Trek: Voyager" nur noch an Erwachsene verkauft werden könnte. Ganz zu schweigen von Zeichentrick-Spielen; die Richter warfen direkt die Frage auf, ob ein Cartoon-Polizist auch als Ordnungshüter zähle.

Interessant finde ich einen Aspekt der Begründung des Urteils. In diesem wird nämlich einem komplexen Computerspiel der Charakter einer Meinungsäußerung zuerkannt. Damit fallen komplexe Computerspiele unter "free speech". Interessant ist ebenfalls, dass das Gericht ausdrücklich bestätigte, dass Gewaltdarstellung Teil einer Meinungsäußerung sein kann.

Insgesamt finde ich es gut, dass das Gesetz gestoppt wurde. Es ist ein typischer Fall von "gut gemeint, aber schlecht durchdacht". Die These, dass gewalttätige Computerspiele zu mehr realer Gewalt führen (und die mit als Begründung für das Gesetz herangezogen wurde), ist nach wie vor nicht bewiesen, wobei ich dazu neige, sie für falsch zu halten.

30.7.04

Rammstein läßt Rammmsteinfan.de schließen


Auf Betreiben des Managements der Gruppe Rammstein ist die Fansite Rammsteinfan.de geschlossen worden, meldet heise online. Aber die Fan Community ist jetzt unter Rfan.de erreichbar.

Warum die Schließung? Warum ärgert eine Band ihre treuesten Fans? Kann das jemand nachvollziehen?
BVG, Autos und Tatverdacht

Interessante Fundstelle in Udo's law blog:
Sehr geehrte Damen und Herren,

einziger Anknüpfungspunkt für einen Tatverdacht gegen meinen Mandanten ist die Tatsache, dass er Halter des fraglichen Fahrzeuges ist. Das Bundesverfassungsgericht hat entschieden, dass diese Anknüpfungstatsache schon deswegen unzureichend ist, weil es sowohl bei privat als auch bei gewerblich genutzten Fahrzeugen mehr als nahe liegend ist, dass diese auch von anderen Personen benutzt werden (NJW 1997, 847).


Eigentlich sagt einem das der gesunde Menschenverstand. Traurig, dass zur Feststellung solcher Tatsachen immer wieder das BVG bemüht werden muß, weil der Gesetzgeber es alleine nicht hinkriegt.
Voyeur kommt ungestraft davon?

Laut Telepolis hat ein Lehrer in einer Schule in Oberwart/Österreich auf der Mädchentoilette heimliche eine Kamera installiert, und zwar so, dass sie direkt auf die Schüssel zielt. Aber offenbar ist derzeit in Österreich Voyeurismus wegen einer Gesetzeslücke nicht strafbar, so dass der Lehrer dafür juristisch nicht belangt werden kann. Der Lehrer hat nämlich behauptet, er habe nur nach "Drogenmissbrauch" Ausschau halten wollen (wer's glaubt...). Meiner Ansicht nach wird es höchste Zeit, das Loch im Gesetz zu stopfen. Andernfalls wird es früher oder später auf österreichischen Frauentoiletten vor "Drogenmissbrauchüberwachungskameras" nur so wimmeln.
Bloggertreffen am Mittwochabend...

,...im Biergarten war klasse - das müssen wir unbedingt wiederholen. Bei Missy Deluxe findet man einen Eintrag dazu, bei Jens das Foto nochmal,mit Photoshop aufgehellt (140 K groß).

29.7.04

Herold - Zeitschrift für peinliche Vorwörter

Karfunkel - das Mittelaltermagazin berichtet in seiner neuesten Ausgabe über die Zeitschrift "Herold - Zeitschrift für erlebbare Historie" [ab sofort in diesem Artikel als "Herold" bezeichnet]. An dieser Zeitschrift scheint einiges recht peinlich zu sein. Das beginnt bereits beim Titel, der von zwei Magazinen geklaut ist - einmal von "Der Herold" (Mitteilungsblatt der Ritterbünde), zum zweiten vom Untertitel von Karfunkel selbst. Peinlich sind auch die schwäbischen Sprachelemente, die sich immer wieder einschleichen. Nix gegen schwäbisch (bin selbst zur Hälfte Schwabe) aber in einer Zeitschrift, die offenbar im gesamten deutschen Sprachraum vertrieben werden soll, haben "Schwäbismen" nichts zu suchen (außer in Kolumnen, die können ruhig komplett in Schwäbisch verfaßt werden).

Aber das peinlichste ist das Vorwort, das Karfunkel vollständig abgedruckt hat. Dort sind mehrere Zeitleisten wiedergegeben, eine angeblich genauer als die andere. Peinlich ist nur, dass die Zeitleisten sich gegenseitig widersprechen. So dauert die Renaissance einmal vom 15.-16. Jahrhundert, dann wiederum nur von 1500-1600. Was denn nun?

Einer der schlimmsten Denkfehler wird von Karfunkel nicht einmal moniert, also tue ich es: wann eine neue Epoche beginnt, ist nicht nur zeit- sondern auch ortsabhängig. So begann die Epoche, die wir als Renaissance bezeichnen, zuerst in Italien, und griff dann nach Europa über. Die Wikipedia schreibt daher:
Grob kann man sagen: In Italien wird die Zeit etwa von 1420 bis 1600 als Renaissance bezeichnet, im übrigen Europa etwa die Zeit von 1500 bis 1600.

Das ist im Prinzip logisch, denn kulturelle Änderungen beginnen meist nur an wenigen Orten und brauchen Zeit, um sich durchzusetzen, insbesondere in Zeitaltern, die über keine moderne Telekommunikation verfügen. Strenggenommen sind also Zeittabellen, wie sie das Vorwort des "Herold" versucht, aufzustellen, nur für einzelne Orte oder Landstriche gültig, aber niemals für Europa als ganzes.

Und das aus meiner Sicht peinlichste hat Karfunkel ebenfalls nicht erwähnt: das tolle Magazin "Herold", das ab sofort Geld kosten soll, hat nicht einmal eine eigene Internetpräsenz. Beim Suchen via Google und Lycos habe ich zumindest keine gefunden. Für ein Blatt, das offenbar professionellen Zeitschriften wie Karfunkel Konkurrenz machen will, ist das völlig unverständlich.

P.S.: Zwar geht es aus dem Artikel hervor, aber trotzdem nochmals der ausdrückliche Hinweis: mit "Herold" ist im obigen Artikel die Zeitschrift "Herold - Zeitschrift für erlebbare Historie" gemeint, nicht "Der Herold - Mitteilungsblatt der Ritterbünde".
Katholischer Fundamentalismus mit braunen Untertönen

Im Gjallarhorn stieß ich auf einen Bericht von Monitor über eine katholische "Jugendorganisation", die unter anderem fundamentalistische und völkische Inhalte verbreitet und teilweise von höchster Stelle protegiert wird. Das Beispiel zeigt, dass rechte Inhalte auch unter dem Deckmantel des Christentums auftreten können, nicht nur germanisch getarnt.
Wanted: Bond, James Bond



Gestern hat der aktuelle Bond-Darsteller Pierce Brosnan erklärt, er wolle 007 nicht mehr verkörpern. Nun geht die Suche nach einem neuen Darsteller los. Curious Creatures faßt in einem hervorragenden Artikel die bisherigen Suchen zusammen.

Ich habe mir auch schon Gedanken gemacht. Am besten geeignet für die Rolle erscheint mir Hugh Jackman, der in "Van Helsing" schon einen "Geheimagenten" spielte. Aber auch mit Robbie Williams könnte ich mich anfreunden. Andererseits kenne ich nicht all die Kandidaten, die Curious Creatures auflistet, so dass es nicht auszuschließen ist, dass sich darunter einer befindet, der besser passt.

Orlando Bloom als junger James Bond ist ebenfalls eine gute Idee. Aber für die Rolle in der Hauptreihe ist Bloom derzeit noch etwas zu jung.

Mein Dank an Curious Creatures für das schöne animierte GIF.

28.7.04

Shrek-liches Kinoerlebnis



Gestern abend war ich zusammen mit Elli u.a. im Kino in
Shrek 2. Meiner Ansicht nach hat es sich gelohnt. Die Gags zielten mehr auf Hollywood ab denn auf Disney, markantestes Beispiel: der "Far Far Away"-Schriftzug auf dem Hügel. Aber auch ansonsten waren viele nette Gags eingebaut, etwa ein Liebestrank, der mit "Nr. 9" beschriftet war (Anspielung auf den bekannten Song "Love Potion No. 9"). Auch bekannte Kinofilme wie "Harry Potter", "Herr der Ringe", "Godzilla" und "Die fabelhaften Baker Boys" bekamen ihr Fett ab. Ich habe einige Male herzhaft gelacht und werde mir den Film auf DVD holen, sobald er erscheint.
Raumfahrt, Sex und Rituale

Gerade eben habe ich mit Genuß die Rezension des Buches "Raumfahrt, Sex und Rituale" von John Carter online gestellt. Das Buch behandelt die Lebensgeschichte von John Parsons. Parsons war Raketentechniker (am angesehenen Cal Tech), Science Fiction-Fan, Dichter, Sex-Maniac und O.T.O.-Magier - und das alles in einer Person. Vor allem stellt er ein wichtiges Bindeglied dar zwischen A. Crowley und dem Scientology-Gründer L. Ron Hubbard. Interessant sind auch die Gegensätze in seiner Person: einerseits war er ein fähiger Raketentechniker, andererseits widmete er seine Freizeit dem m.E. völlig bescheuerten Projekt, den Antichristen (oder etwas ähnliches) zu zeugen.

Besonders gefällt mir der Schlußsatz des Buches:
Parsons, selbsterklärter Antichrist, mag nicht das Ende der Welt herbeigeführt haben, aber durch seine Beiträge zu Wissenschaft und Forschung spielte er eine Rolle dabei, den Anfang des Universums hervorzubringen.

27.7.04

Jerry Goldsmith gestorben

Am 21.07.2004 verstarb der berühmte Filmkomponist Jerry Goldsmith im Alter von 75 Jahren. Er hat etliche Filme und Fernsehserien durch seine Werke bereichert. Erwähnenswert finde ich davon etwa die Vorspannmelodien zu "ST:TNG" und "ST:Voyager" sowie die Filmmusik zu "Das Omen" (für die er einen Oscar gewann), "Die Mumie" und natürlich für diverse Star Trek-Filme. Ein guter Bericht findet sich bei Jens . Eine Liste all seiner Werke findet man in der IMDB.
Manager aus China

Laut Curious Creatures gab es beim "Presseclub" (ARD, jede Woche sonntags um 12 Uhr) einen Vorschlag eines Zuschauers zur Kostenreduzierung in deutschen Unternehmen: Manager aus China. Die sind, was das Gehalt betrifft, wesentlich billiger als ihre deutschen Kollegen.

Meiner Ansicht nach ist das eine geniale Idee. Nur wird sie aus unerfindlichen Gründen wohl kein Unternehmen umsetzen :-)
Harry Plotter...



...und die Teppichmesser des Schreckens, so betitelte Mathias Bröckers seine Rezension des offiziellen Berichts zum 11. September 2001 auf Telepolis. Hier ein Auszug aus der Rezension:
2,5 Millionen Seiten Dokumente, 1.200 Interviews, 1.000 Stunden Audio-Protokolle, 19 Hearings mit 160 Zeugen - die schiere Masse an Material, das die 80 Vollzeitmitarbeiter zusammengetragen und gesichtet haben, ist eindrucksvoll. Auch wenn das Recherche-Budget der Autoren mit 15 Millionen knapp bemessen war: Für die "Wahrheitsfindung" in Clintons Lewinsky-Skandal wurden seinerzeit 70 Mio. investiert. Bei diesem vergleichsweise knappen Etat mag es verständlich sein, dass viele Zeugen, die über das Leben der "Hijacker" in Florida und anderswo hätten berichten können, gar nicht gehört wurden; auch für die Flugschulen und Lehrer, mit denen sie monatelang zu tun hatten, hat das Recherchegeld nicht gereicht - und schon gar nicht, um den harten Kern der Legende wirklich zu dokumentieren: dass nämlich Osama Bin Ladin, der böse Zauberer in der Höhle Tora Bora, die 19 Hirtenjungen entsandte, die dann ganz allein und nur dank ihrer magischen Teppichmesser die TwinTowers zu Fall brachten.

Wie sie dieses Wunder vollbrachten wird zwar in den zwei Kapiteln über den Plot beschrieben - doch ein Kasten weist ausdrücklich darauf hin, dass hier die Ausführungen nun endgültig romanhaft werden: sie beruhen auf unüberprüften, möglicherweise unter Folter zustande gekommenen Aussagen von Gefangenen. Es sind dies vor allem die Erzählungen von Khalid Scheich Mohamed ( [Local Link] Das geplatzte "Geständnis") - eines Phantoms, das keinem Gericht der Welt zu Befragungen zur Verfügung steht; sowenig wie die "interrogaters", die die Verhöre führten. Und so war auch dieses Autorenteam einzig auf die schriftlichen Protokolle dieser "Befragungen" angewiesen: ein Geheimdienstroman.


Wer den gesamtem Bericht sich antun will, kann ihn übrigens kostenlos herunterladen (pdf-Datei, 7.4 MB).

Mathias Bröckers Fazit kann man sich nur anschließen:
Im Sinne von Bush & Co. hat der "Harry Plotter"-Bestseller seine Aufgabe erfüllt, die Autoren haben es auf magische Weise verstanden, jede Verantwortlichkeit wegzuzaubern und gleichzeitig den Focus auf die Bush-Doktrin, die Verschärfung des "war on terror", auszurichten - eine propagandistische Meisterleistung
Betrogene Betrüger Teil 2

Letztes Jahr schrieb ich über den Ebola Monkey Man, der nigerianische "419-Abzocker" leimte, indem er sich als alles mögliche ausgab und sie dazu brachte, mit idiotischen Schildern auf Fotos zu posieren.

Eine weitaus härtere Masche alla "betrogene Betrüger" haben sich windige Geschäftemacher ausgedacht. Sie ersteigern auf ebay gefälschte Louis Vuitton-Taschen und senden ihnen danach eine Mail mit Strafandrohungen.

Was mir in diesem Fall fragwürdig erscheint, ist die Abzocke. Aber einen Vorteil hat es: das Geschäft mit Markenplagiaten auf ebay dürfte mittelfristig zurückgehen. Mit den (meist gewerbsmäßigen) Anbietern von gefälschten LV-Taschen habe ich kein Mitleid. Wer anderen eine Grube gräbt, fällt manchmal eben selbst hinein.
Die Maya: Erfinder des Piercings?



Gestern wurde ich in einer Doku auf 3Sat aufmerksam auf die Maya-Romane von Andreas Gößling. In einem der Romane beschreibt Andreas Gößling auch diverse Opfer- und Fruchtbarkeitsriten. Auf der Website von Linda Schele habe ich mehr darüber gefunden:
How was the bloodletting done? A woman might run a rope through her tongue, while a man might cut his penis with a sharp object. In the picture to the right, Bird Jaguar of Yaxchilan holds a bone awl in preparation, while one of his junior wives, Lady Balam already has the rope through her tongue. A bowl of paper sits conveniently positioned to catch the blood of both.


Ein Seil durch die Zunge ziehen, das erinnert an die heute so modernen Zungenpiercings (abgesehen davon, dass ich ein Seil etwas extrem finde). Aber sich in den Schniedel zu schneiden für ein Blutopfer - aua! Hätte es nicht der kleine Finger auch getan?

26.7.04

1.300 Gewehre abgegeben - Rekord?

Brasilien hat eine der höchsten Mordraten der Erde (27,1 Tötungsdelikte pro 100.000 Einwohner), und 68% dieser Morde werden mit Schußwaffen durchgeführt. Die brasilianische Regierung, beunruhigt durch diese Zahlen, hat sich etwas dagegen einfallen lassen: wer eine private Schußwaffe bei speziellen Sammelstellen abgibt, erhält dafür bis zu 300 reals (ca. 98 US-$) in cash (der genaue Betrag hängt vom Alter und vom Kaliber der Waffe ab). Ergänzend soll am 23. Dezember ein neues verschärftes Waffengesetz in Kraft treten, das u.a. eine Registrierpflicht für Schußwaffen vorsieht.

In ganz Brasilien sollen auf diese Weise schon 10.000 Waffen aus dem Verkehr gezogen worden sein. Doch letzte Woche machte die Zahl einen Sprung nach oben: eine Frau aus Sao Paulo gab auf einen Schlag 1.300 (in Worten: eintausenddreihundert) Gewehre ab. Die Gewehrte stammten angeblich von ihrem vor acht Jahren verstorbenen Vater, einem Waffensammler. Für die abgegebenen Gewehre erhielt sie ca. 65.000 US-$.

Rein logistisch stelle ich mir das schon nicht einfach vor. Die Frau muß zum Transport der Waffen einen LKW benutzt haben. Abgesehen davon dürfte die Frau mit dieser Abgabe einen Weltrekord aufgestellt haben, der von einer Einzelperson so schnell sicher nicht zu brechen ist. Bei 1.300 Gewehren dürfen selbst amerikanische Survivalists nicht ganz mitkommen.

Was ich vor allem nicht verstehe, ist die Motivation des Vaters der Frau. Gewehre sammeln, gut und schön - aber gleich 1.300 davon? Der Mann muß ein wirklich fanatischer Sammler gewesen sein.

Quelle: Bericht "Woman turns in 1,300 guns in cash-for-arms amnesty" auf CNN.
Der genialste Fußballplatz aller Zeiten...

wird vorgestellt von der Gruppe Manuela.Im gleichen Artikel gibt es einen Link auf eine satirische Diskussion, in der behauptet wird, der neue DFB-Bundestrainer Jürgen Klinsmann sei das Produkt einer "zionistischen Verschwörung". Beweis: Klinsmann unterschrieb seinen Vertrag am 22.07.2004, und 22+(7-2-4) = 23. Fnord!
Hasinauten

darum geht es heute in Molosovskys Weblog mit dem schönen Titel:
Zu den Sternen, den Möhren des Galaxissalates. Ich stelle mir gerade eine Galaxis vor, die von intelligenten Hasen beherrscht wird...
Impfen gegen Drogen?

Fast wie ein Märchen klingt die Meldung, die Telepolis im Artikel"Einmal die Kombi gegen Mumps, Windpocken, Rauchen und Koksen bitte" ausbreitet: In Großbritannien wird an einem Impfstoff gearbetet, der bei Kindern ein Desinteresse an Nikotin, Heroin und Kokain auslösen soll. Quasi eine Impfung gegen Drogensucht, denn wenn es nicht dröhnt, verliert man an Drogen schnell das Interesse.

An sich eine gute Idee. Im Zeitalter der Designerdrogen könnte man damit aber eine Art "Hase-und-Igel-Wettlauf" auslösen: Die Drogendealer entwerfen immer neue Drogen, gegen die noch keine Impfung hilft - die Pharmakonzerne entwickeln neue Impfstoffe gegen die neuen Drogen - die Drogendealer erfinden wiederum neue Drogen usw. Wer das auf Dauer wohl gewinnt?

Bemerkenswert finde ich auch, dass offenbar niemand an einer Impfung gegen Alkohol forscht. Entweder geht das prinzipiell nicht, oder es besteht ein wirtschaftliches Interesse daran, dass die Leute weiter dem Ethanol frönen.
Eine besondere Erwähnung verdient...



...hat die schöne Homepage der Kleinen Gruftschlampe von Tikwa. Am Freitga habe ich den zweiten Gruftschlampen-Band in der Post gehabt, handsigniert von Tikwa und mit einer wunderschönen Zeichnung versehen. Klasse!
Das Wochenende...

-..stand voll und ganz im Zeichen des Allthings der Nornirs Aett. Da gab es einiges zu besprechen. Mehr, sobald in unseren News (den Nornirs Aett News) was darüber erschienen ist. Ich will dem Bericht nicht vorgreifen.

23.7.04

Sieben Fragen zu Büchern

1. Welches Buch hast Du zuletzt gelesen?
Ein Comicbuch, die "Kleine Gruftschlampe".

2. Warum hast Du das Buch gelesen?
Ich sah das Buch auf dem Zillo-Festival und es gefiel mir.

3. Welches Buch hast Du angefangen und nie zuende gelesen?
MZBs "Nebel von Avalon". Beim ersten Mal um Seite 50 herum aufgegeben, beim zweiten Mal um Seite 20 herum. Mir sagt der Stil von Frau Bradley nicht zu.

4. Klassik, Krimi, Fantasy ? Welches Genre bevorzugst Du?
Im Normalfall Fantasy.

5. Welche Bedeutungen haben Werke von Goethe und Schiller für Dich?
Geothes "Faust" ist klasse. Schiller schrieb die "Ode an die Freude", die Ludwig van Beethoven in seine 9. Symphonie integrierte. Die restlichen Werke der beiden sind weniger mein Fall, wenn man von einigen Gedichten absieht.

6. Was liest Du in einem Buch zuerst? Erste oder letzte Seite?
Das hängt vom Buch ab. Bei einem Roman schön der Reihe nach durch. Bei Kurzgeschichtensammlungen fange ich oft mit einer Geschichte aus der Mitte an. Bei Sachbüchern ähnlich.

7. Was ist Dein bevorzugter Platz an den Du Dich zum Lesen zurückziehst?
Bett oder Sofa.


cult 7 - Vom geschriebenen Wort
Zitat des Tages

Bei der Diskussion um konjunkturbedingte Gehaltsminderungen sollte man nicht vergessen, daß es neben der leistungsabhängigen Bezahlung auch eine bezahlungsabhängige Leistung gibt.


iFlow

22.7.04

Paranoia am Himmel

Zu den Folgen des 11.September 2001 gehört auch, dass spätestens seit jenen Anschlägen alle Menschen aus islamischen Ländern unter einer Art Terroristen-Generalverdacht stehen. Ein krasses Beispiel dafür zeigt der Artikel Unter Verdacht bei Telepolis auf. Am 29. Juni 2004 war eine gewisse Annie Jacobson zusammen mit ihrer Familie im Flugzeug von Detroit nach Los Angeles unterwegs. Dabei beobachtete sie eine Gruppe von insgesamt 14 offenbar arabischstämmigen Männern bei Aktivitäten, die ihr hochgradig verdächtig vorkamen. Zum Beispiel benutzten die Männer der Reihe nach die Toilette - unglaublich, sowas :-) ! Noch während des Flugs alarmierte Annie Jacobson das Flugpersonal, und nach der Landung in L.A. wurden die 14 verdächtigen Männer verhört. Sie stellten sich als syrische Musikergruppem heraus, die in einem Casino auftreten sollten.Annie Jacobson veröffentlichte ihre Beobachtungen in einem Web-Journal. Am Schluß ihres Artikels drückt sie im Schlußsatz den Verdacht aus, dass es sich bei den Männern um eine als Musiker getarnte Terrorgruppe handelt. Das Medieninteresse war geweckt.

Meines Erachtens ist es durchaus wichtig, wachsam zu sein. Aber man sollte sich dadurch nicht zu Paranoia hinreißen lassen, zumla die von Jacobson beschriebenen Handlungen auch ganz anders gedeutet werden können. Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass irgendeine Terrorgruppe 14 ihrer Mitglieder in ein und dasselbe Flugzeug verfrachten würde. An den Anschlägen vom 11. September 2001 waren insgesamt 19 Personen beteiligt, diese verteilten sich aber auf vier Flugzeuge. Der im Artikel von Jacobson enthaltene paranoide "Generalverdacht" gegen alle arabisch aussehenden Menschen ist in jedem Fall ungerechtfertigt.
Mopsgeschwindigkeit!



Heute mittag war ich in der frühesten Kinovorstellung, an die ich mich erinnern kann (13:30 Uhr) in (T)Raumschiff Surprise Periode 1. Der Film war klasse! Er enthielt etliche ironische Filmzitate, wobei ich vermute, dass ich nicht alle erkannt habe. Unübertroffen waren Michael "Bully" Herbig als "Vulkanette" Mr. Spuck, Til Schweiger als Mischung aus Han Solo und dem Taxifahrer aus "Das Fünfte Element" und Christian Tramitz als Captain Kork (überhaupt kann Christian Tramitz die William Shatner-Gesten wunderbar parodieren). Von der Handlung her gab es einen netten überraschenden Rückbezug auf den "Schuh des Manitu", den ich an dieser Stelle nicht verraten will. Auch ansonsten waren einige abgedrehte Gags darin. Bewundert habe ich auch die professionelle Tricktechni, die durchaus auf der Höhe der Zeit ist. Fazit: sehr empfehlenswert! Ich will ihn auf jeden Fall nochmal sehen.
Unverständlich

Gestern meldete heise.de, das OLG Hamburg hat ein Urteil zu AG-Domains verschärft. Demnach darf in Deutschland nur eine AG eine .ag-Domain betreiben. Mehr noch: die AG darf nur einen Domainnamen führen, der ihrem Namen entspricht. Beispiel: Die "Keksfabrik Mayer-Müller AG" dürfte nicht "keks.ag" auf sich registrieren.

Mir ist unverständlich, wieso ein deutsches Gericht für ".ag" zuständig ist (ag ist das Internetkürzel des Karibik-Inselstaates Antigua). Außerdem galt bisher bei "generischen" Domains das Prinzip: "Wer zuerst kommt, mahlt zuerst" (außer es ist grob irreführend).

Wie Kyr in seinem Weblog ausführte, würde das Urteil konsequenterweise bedeuten, dass .com-Domains nur an kommerzielle Einrichtungen gehen usw.

Ich sehe schon eine Reihe Abmahnwellen über das Internet ziehen.

21.7.04

Brigademitglied



Ab sofort bekennt sich auch das Eoraptor Log zur
Brigade Schantal Konopaschke,Unterabteilung VRHD (Volksrepublik Hessen-Darmstadt). Fnord!
Merkbefreit

Da hat sich ein gewisser Wolf Schneider , seines Zeichens Herausgeber des Eso-Magazins "connection", brilliant selbst abgeschossen. Erst ein verdrehter Spruch im Editorial der "connection", dass man den Juden "nicht die ganze schwere Schuld des Holocausts auferlegen könne, ja nicht einmal einen Teil davon". Gut, da wußte ich noch nicht genau, wie es gemeint war, aber Schneider bestätigte kurz darauf die schlimmesten Befürchtungen: Als Jens ihn dann in einem Leserbrief kritisiert hat, kam Schneiders Reaktion in seinem Webtagebuch. Einen Kommentar verkneife ich mir aus Gründen der Höflichkeit. Und mit obigem Beitrag hat er jetzt noch einen draufgesetzt. Hat u.a. die Juden zum Volk erklärt, obwohl der Ausdruck "Jude" die Zugehörigkeit zu einer bestimmten Religion umschreibt, und keine Volkszugehörigkeit. Näheres siehe im Gjallarhorn.
Versteckte Tracks

Auf so mancher LP oder CD befinden sich Tracks, die weder auf dem Cover noch sonstwo gelistet sind. The Hidden Song Archive listet diese Tracks auf.

Das wohl berühmteste Beispiel ist "Her Majesty", eine ironische "Liebeserklärung" der Beatles an die britische Königin, versteckt auf "Abbey Road" am Ende. Ich benutze diesen Song immer, falls ich bei bestimmten Gelegenheiten gezwungen bin, ein Lied zu singen. Grund: "Her Majesty" dauert nur 23 Sekunden, und ist leicht zu singen.

(gefunden bei Jens )

20.7.04

Max Goldt und die FrauenLesben


In Andreas Weblog habe ich einen schönen Eintrag gefunden von einem Protest der "Autonomen Marburger und Gießener FrauenLesben" (nein, die heißen wirklich so, die habe ich nicht erfunden!) gegen eine Lesung des satirischen Autors Max Goldt. Das Verbrechen Max Goldts: er hat es gewagt, eine Satire zu schreiben, in der der Autor eine Frau aus einem "Alt-Girl-Container" befreien will und es nicht tut, weil er die Füße der Frau häßlich findet. Die FrauenLesben (alleine der Ausdruck ist schon ein Krampf, meiner Ansicht nach) fanden das potenziell frauenfeindlich und mußten glatt ein Protestflugblatt dagegen verfassen. Klar, denn Max Goldt, die alte Schoowi-Sau, der kann es ja nur frauenfeindlich gemeint haben.

Liebe FrauenLesben (so es euch noch geben sollte), euer Kampf gegen weibliche Diskriminierung ist sicher ehrenwert. Aber hier habt ihr euch das falsche Ziel herausgesucht. Denn gerade ein "Befreiungskampf" muß mit Intelligenz geführt werden, und ich finde, man sollte auch den Humor nicht außen vor lassen. Abgesehen davon schließe ich mich Andrea an: der Name "FrauenLesben" ist dämlich, denn er suggeriert, dass Lesben keine Frauen sind.

Ergänzung: an dieser Stelle behauptet Wiglaf Droste, die FrauenLesben seien von Benjamin Stuckrad-Barre (damals bei Motor Music für Max Goldt zuständig) hat das Flugblatt "gekauft", als Publicity-Gag.
"Supermagier" bewegt die Sterne

Via Müllseite kam ich soeben auf die Seite des Supermagiers Hans Jürgen Hirschgänger, der mit Hilfe von Engeln sogar die Sterne am Himmel verschieben kann. Frage mich nur, warum die Engel ihm nicht bei seiner Homepage helfen, das Webdesign ist so was von grottig. Abgesehen davon erinnert sein Aussehen irgendwie an Erkan und Stefan.
35 Jahre Mondlandung



Und wieder einmal ist es Zeit, an eins der größten historischen Ereignisse des 20. Jahrhunderts zu erinnern: an die Mondlandung vom 21. Juli 1969 (nach MEZ - nach US-Zeit war es am 20. JUli 1969). UNd auch diesmal wieder der Link zu
einer tollen Website der NASA zu diesem Ereignis (obwohl die Seite schon fünf Jahre alt ist). Das Bild oben zeigt übrigens Buzz Aldrin, den Menschen, der als zweiter die Mondoberfläche betrat (nach Neil Armstrong).
Jüngere wissen kaum noch etwas über den 20. Juli 1944

sagen zumindest die Yahoo! Nachrichten. Gut, dann machen wir doch hier einen Eintrag, um den Jüngeren, die das hier lesen, ein bißchen in Sachen Geschichte auf die Sprünge zu helfen: Hier gibt es ein paar grundlegende Infos.
Pioneer 10: die Plakette



defective yeti erklärt die Pioneer 10-Plakette, die damals von Carl Sagan entworfen wurde.

Was ich mich immer frage: woher sollen die Außerirdischen wissen, wie wir von hinten aussehen? Und das Bild mit den Pulsaren finde ich auch nicht wirklich intuitiv verständlich.

Übrigens ist dies das erste Mal, dass in meinem Weblog das Bild einer nackten Frau erscheint :-)

(gefunden bei Jens )
Das Märchen mit dem aufgehobenen Kündigungsschutz

Im Darmstädter Echo von heute kamen die neuen Vorschläge der Union für weitergehende Arbeitsmarktreformen. Neben noch mehr Kürzungen beim Arbeitslosengeld und Einschnitten ins Tarifrecht wird vorgeschlagen, bei Neueinstellungen in Firmen mit weniger als 20 Mitarbeitern sowie bei Arbeitnehmern, die älter als 53 Jahre sind, auf einen Kündigungsschutz komplett zu verzichten. Begründet wird dies mit der Schaffung zusätzlicher Arbeitsplätze.

Ich halte das für unsinnig. In der Vergangenheit wurde immer wieder der Kündigungsschutz gelockert, ohne dass dies zu vermehrten Neueinstellungen geführt hätte. Tatsache ist: ob ein Betrieb neue Mitarbeiter einstellt oder nicht, hängt primär von der Auftragslage des Unternehmens ab. Und die ändert sich nicht durch Abschaffung des Kündigungsschutzes. Sollte der Kündigungsschutz bei einer Neueinstellung wirklich ein Problem sein, so kann man dies bereits heute umgehen, z.B. durch Zeitverträge oder durch Anstellung freier Mitarbeiter.

Urlaubsvertretung

Auch bei manchen Blogs gibt es eine Urlaubsvertretung. Zum Beispiel läßt sich die Kaltmamsell jetzt von Pepa vertreten. Und Pepa hat zum Einstand gleich eine schöne und zugleich erschütternde Geschichte gebracht: Mariella. Mit solchen Methoden wie im Artikel geschildert produziert man Magersüchtige. Mariella, wenn du das hier lesen kannst: geh bei schönem Sommerwetter (also wenn es nicht gerade regnet) in die nächste Eisdiele und besorge dir einen dicken Eisbecher - am besten Schokoladeneis. Und scheiß auf das Gejammer deiner Mutter! Ja, zuviel Süßigkeiten sind ungesund, aber das, was in dem Artikel beschrieben wird, ist tausendmal ungesünder.

19.7.04

Zillo-Festival 2004

Dieses Blog hatte am Wochenende Pause, da ich auf dem Zillo-Festival 2004 war. Kurzeindruck: Genial! Ein ausführlicher Bericht inclusive Bildern folgt in den nächsten Tagen auf www.darkweb.de .

16.7.04

Beim Teutates: Asteroid nähert sich der Erde

Nach einem Bericht von Yahoo nähert sich am 29. September 2004 der Asteroid Toutatis (englische Schreibweise für Teutates) der Erde bis auf vierfache Mondentfernung. Toutatis hat eine Größe von etwa 4.6 mal 2.4 Kilometern und ist damit der größte Asteroid, der bisher der Erde so nah gekommen ist. Zwar kann nach aktuellen Berechnungen Toutatis die nächsten 600 Jahre mit der Erde nicht kollidieren, wegen seiner regelmäßigen Annäherung zählt er trotzdem als PHA (potentially hazardous asteroid).

Wirres bei Anke

Wirres war am 14.Juli Gast bei Anke Late Night und hat schön berichtet darüber. Besonders gefällt mir der Ausdruck "passmalaufichkommganzgrossraus-denjobmachichhiernurzumeinstieg-ekeltussi" für eine der Assistentinnen, die die Aufgabe hatte, die Besucher einzuweisen, und offenbar durch unglaubliche Arroganz auffiel. Wer so früh schon so arrogant mit Menschen umgeht, der wird wohl keine zweite Anke Engelke werden, auch wenn er oder sie sich noch so anstrengt. Anke Engelke hat es, soviel ich weiß, nur so weit gebracht, weil sie eben nicht arrogant daherkam/daherkommt.
Bahn will auf Neubaustrecke verzichten?

Nach einem Artikel des Darmstädter Echo will die Deutsche Bahn auf die ICE-Strecke Frankfurt-Mannheim angeblich verzichten. Hintergrund: in einer Liste von 66 Neubaustrecken, für die die Bahn von 2004 bis 2008 vom Bund Geld bekommt, ist die Strecke nicht mehr enthalten.

Ich sehe das so: der ursprünglich geplante Baubeginn 2006 ist nicht haltbar, aber das war bereits abzusehen, nachdem der Bund wegen der Toll Collect-Pleite auf einige Mrd. Euro verzichten muss. Außerdem ist die Bahn ein wenig sauer, weil das RP Darmstadt ihr vorgeschrieben hat, die Strecke über den Darmstädter Hauptbahnhof zu führen. Aber die Strecke Frankfurt-Mannheim ist von so grundlegender Bedeutung, dass sich die Bahn einen kompletten Verzicht schlicht und einfach nicht leisten kann. Daher denke ich, dass die Strecke trotzdem gebaut wird - wenn auch später als geplant.

15.7.04

Wieder einmal Stalking

Jens berichtet in seinem Weblog von einem Stalkingopfer aus seinem persönlichen Umfeld sowie von einem Artikel in der TAZ, in dem es u.a. um eine Stalking-Studie der TU Darmstadt geht. Bemerkenswert finde ich an dem Artikel Sätze wie diesen:
Die Studie attestierte 59 Prozent der Opfer klinisch manifeste seelische Störungen: Angstzustände, Schlaflosigkeit, Depressionen, ähnlich den Traumata nach Folter oder Katastrophen. Eine Vergleichsgruppe niederländischer Bankangestellter, deren Filialen überfallen worden waren, wies weniger Symptome auf. Dies sei auf die lange Dauer des Stalking, im Durchschnitt 38 Monate, zurückzuführen. Mit der psychischen Befindlichkeit der Täter, so Kamphuis, habe man sich bisher wenig befasst. Er stellte aber fest, dass diese meist uneinsichtig und schwer therapierbar seien.

Das bestätigt einmal mehr, was ich in einem früheren Artikel über eine Gesetzesinitiative des Landes Hessen geschrieben habe: Ein Gesetz gegen Stalking ist notwendiger denn je. Gerade bei uneinsichtigen Tätern hilft ein klärendes Gespräch nichts. Es kann nur so aussehen: "Dies ist eine gelbe Karte. Wir haben dein Stalking dokumentiert. Wenn du nicht sofort damit aufhörst, dann gehen wir zur Polizei."

Kanton Tessin soll 125 Milliarden Dollar zahlen

Folgender Sachverhalt, gefunden im SwissLawNet: 1967 geht in Chiasso/Tessin (Schweiz) die Inter Change Bank (ICB) pleite. Der Konkurs wird von einer Kommission des Kantons Tessin abgewickelt. Bei dem Konkurs geht angeblich auch das Vermögen des Granville Gold Trust Switzerland (Sitz USA) verloren, rund 600 Millionen Dollar.

Das ganze hat ein gerichtliches Nachspiel, und 1994 kommt es vor einem US-Gericht zu einem Rekord-Urteil: der Kanton Tessin soll 125 Millarden Dollar Entschädigung an Granville zahlen. Eine in meinen Augen völlig irrwitzige Summe, selbst wenn sie sich rein rechnerisch aus 600 Millionen plus Zinsen und Zinseszinsen ergeben sollte.

1996 aber kommt der Bundesgerichtshof New York Ost zu dem Schluß, dass US-Gerichte für den Fall nicht zuständig sind, und hebt das Urteil auf. Granville hat dagegen Berufung eingelegt.

Wie der Fall endgültig ausging, das habe ich leider nicht finden können. Unter Umständen ist er noch offen. Denn pikanterweise wird der Chef des Granville Gold Trusts Switzerland, Abdul Hafeez Muhammed, vom FBI wegen Betrugs gesucht und ist untergetaucht.

Meiner Ansicht nach sollte man sich außergerichtlich einigen. Aber wenn es vor Gericht geht, dann sollte ein Schweizer Gericht zuständig sein, außer im Vertrag zwischen dem Granville Trust und der ICB wurde damals ein anderer Gerichtsort vereinbart.

14.7.04

Anti-Würstchen

Im Forum des Rabenclan e.V. stieß ich heute auf eine Äußerung, die von einem Benutzer (oder Benutzerin) namens Bragi stammt:
Zur Information: Jegliche Nahrung, die bei einer Temperatur von mehr als 42°C zubereitet/behandelt wird, kehrt sich ins Gegenteil um, ergo die Nahrung ist überhitzt und somit tot.

Das bringt mich auf eine Frage: angenommen, ich schmeiße ein Würstchen in die Pfanne. Vorher hatte das Würstchen weniger als 42 Grad. Wenn ich jetzt aber die Pfanne erhitze, dann kehrt sich laut Bragi das Würstchen in sein Gegenteil um. Was wird dann daraus: ein Anti-Würstchen? Habe ich etwa die meiste Zeit meines Lebens Anti-Würstchen gegessen, und sie für Würstchen gehalten?
Harmony, der blondeste Vampir aller Zeiten



Gestatten? Harmony, der blondeste Vampir aller Zeiten (und damit meine ich nicht die äußere Haarfarbe...). Der erste Vampir, der sich sogar an von Menschen erlassene Rauchverbote hält (so gesehen in Buffy-Episode Nr. 5.04). Gleichzeitig sieht sie sich selbst als "Buffys schlimmster Feind". Als sie das sagte (in derselben Episode) fielen sogar meine Geier vor Lachen beinahe von der Stange.
ABBA als Puppen

Yahoo berichtet über ein neues skurriles ABBA-Video, in dem Agnetha, Annifrid, Benny und Björn als Puppen wiedervereint sind. Gute Idee! Ich erinnere mich an ein ähnliches Video aus den Achtziger Jahren, "Land of Confusion" von Genesis, gestaltet von den Machern der britischen Satiresendung "Spitting Image". Das ist auch heute noch in meinen Augen eines der besten Videos, die ich je gesehen habe. Das Video enthielt auch einige satirische Elemente. Unvergeßlich: Reagan, der auf einem Saurier reitet, oder später im Video den "Nuke"-Button drückt, weil er ihn mit dem Rufknopf für die "Nurse" (Krankenschwester) verwechselt.



Die Puppen haben es sogar aufs Cover der damaligen Single geschafft. Sind doch hübsch getroffen, die Herren von Genesis, oder? :-)

13.7.04

Karte des Cyberspace



Das Opte-Projekt versucht eine grafische Darstellung des Internet. Das erste Ergebnis (PNG-Datei, 700x700 Pixel) sieht optisch faszinierend aus. Leider geht die "find yourself"-Funktion, mit der man seine eigene Internet-Umgebung darstellen kann, derzeit nicht aus Mangel an "CPU power".

gefunden bei Cynx.
Duzen und die Folgen

Inspiriert durch Udo's Law Blog suchte ich im Internet nach einem berühmt gewordenen Fall: Eine Nürnberger Marktfrau betrieb seit Jahren ihren Marktstand und duzte alle Standbesucher, unabhängig von Alter, Geschlecht, Aussehen... Daher verfuhr sie genauso mit zwei Polizisten in Uniform. Diese fühlten sich durch das "du" beleidigt, und so kam die Sache vor Gericht. Das Urteil, gesprochen im Jahre 1985: DM 2.500 Strafe. Das war damals teurer, als einen "Normalbürger" als "A****loch" zu bezeichnen.

Im Politikforum stieß ich auf einen ähnlichen Fall: Der Berliner Abgeordnete Özcan Mutlu muß EUR 2.000 Strafe bezahlen, für das Duzen eines Polizeibeamten. Auch Özcan Mutlu gab an, oft andere Menschen zu duzen.

Grundsätzlich ist die Anrede "Du" in bestimmten gesellschaftlichen Zusammenhängen nicht korrekt. Ebenso ist es sinnvoll, dass Beleidigungen strafbar sind. Trotzdem halte ich in diesen beiden Fällen die Urteile für überzogen, da ich keine beabsichtigte Ehrverletzung erkennen kann. Eine gezielte Verwendung von Schimpfwörtern wäre etwas anderes.

12.7.04

Brennende Liebe

Oomph! featuring L'Âme Immortelle

Wie viele Nächte lang hab ich in dir gewohnt?
Wie viele Träume lang hat mich dein Schmerz belohnt?
Wie viele Nächte lang hast du dich schon verlorn?
Wie viele Träume lang hab ich dich neu geborn?

Von meiner brennenden Liebe
kann dich kein Dämon erlösen
Von meiner brennenden Liebe
kann dich kein Gott und kein Wunder mehr befrein

Wie viele Nächte lang hab ich dich heimgesucht?
Wie viele Träume lang hast du mich schon verflucht?
Wie viele Nächte lang hab ich von dir gezährt?
Wie viele Träume lang hat mich dein herz ernährt?

Von meiner brennenden Liebe
kann dich kein Dämon erlösen
Von meiner brennenden Liebe
kann dich kein Gott und kein Wunder mehr befrein

Von meiner brennenden Liebe
(Wie viele Nächte lang)
kann dich kein Dämon erlösen
(Wie viele Träume)
Von meiner brennenden Liebe
(Wie viele Nächte lang)
kann dich kein Gott und kein Wunder mehr befrein

Komm und verbrenn dir deine Haut
Vergeude den Schmerz tief in dir
Komm und verbrenn dir deine Haut

Von meiner brennenden Liebe
kann dich kein Dämon erlösen
Von meiner brennenden Liebe
kann dich kein Gott und kein Wunder mehr befrein


Genialer Song!
Hodenschrumpfung und Suchmaschinen

Wie die meisten wissen, bin ich u.a. Webmaster von homomagi.de. Dort gibt es immer eine Auswertung, u.a. mit Suchmaschinentreffern, also eine Liste derjenigen Wörter, unter denen eine Suchmaschine eine Seite von homomagi.de getroffen hat. Leider wird die Seite selbst nicht angegeben.

Manchmal sind da recht skurrile Suchbegriffe dabei. So fand ich heute den Suchbegriff "Hodenschrumpfung" vor. Erst glaubte ich an einen Fehler, denn ich konnte mich nicht erinnern, ihn je auf homomagi.de gelesen zu haben. Aber nein: in diesem Text auf homomagi.de taucht er tatsächlich auf.


11.7.04

Gestatten: Master Chief



Habe nie Halo gespielt, kann daher nicht bewerten, ob das gut oder schlecht sein soll.
Herbert Wehner 1906-1990



Heute vor 98 Jahren wurde Herbert Wehner in Dresden geboren. Er gehörte von 1930 bis 1931 als Mitglied der KPD-Fraktion dem sächsischen Landtag an. Ab der Machtergreifung der Nazis leistete er Widerstand, ab 1935 mußte er daher emigrieren, erst nach Prag, später nach Moskau und Schweden, wo er 1942 verhaftet sowie als "Verräter" aus der KPD ausgeschlossen wurde. 1946 kehrte Herbert Wehner nach Deutschland zurück, wo er sich vom Stalinismus distanzierte und maßgeblich am Aufbau der SPD beteiligt war. Von 1949 bis 1983 gehörte Wehner ununterbrochen dem Deutschen Bundestag an, zuerst als einfacher Abgeordneter, später als Minister für Gesamtdeutsche Fragen (1966-1969) und als SPD-Fraktionsvorsitzender (1969-1983). Er setzte sich energisch für das Bad Godesberger Programm der SPD und die sozialliberale Ostpolitik ein. 1983 verließ er den Bundestag; am 19. Januar 1990 starb er. Ihm zu Ehren wurde das Wehnerwerk eingerichtet, ein politisches Bildungswerk für Sachsen, gegründet 1992 unter Mitwirkung von Wehners Witwe Greta.

Herbert Wehner fiel mir schon früh auf durch seine Reden im Bundestag. Die meisten davon trug er mit viel Engagement und Temperament vor, auch wenn er inhaltlich immer auf Sachargumente setzte. Sein Temperament brachte ihm etliche Ordnungsrufe ein. Achtzig davon sind in dem Buch "Unglaublich, Herr Präsident!" (la Fleur-Verlag bzw. Zweitausendeins, leider nur noch antiquarisch erhältlich) dokumentiert. Darin finden sich etliche Ausdrücke, die in so manchem Internet-Forum sofort zum Ausschluß führen würden, wie etwa "Lümmel", "Flaschenkopf", "Schleimer" oder "Frühstücksverleumder" (letzterer entbehrt nicht einer gewissen Skurrilität). Am originellsten fand ich, als er den CDU-Abgeordneten Wohlrabe als "Übelkrähe" titulierte. Aber trotz dieser Entgleisungen erarbeitete sich Herbert Wehner durch seine Parlamentsarbeit Respekt, auch bei der CDU/CSU.

Gerade wegen seines Temperaments vermisse ich Herbert Wehner. Viele moderne Bundestagsdebatten sind so langweilig, hyperkorrekt und vorhersagbar, dass sie sich bestenfalls als Schlafmittel eignen. Ein paar Wehner täten dem Bundestag gut.
Blogzählung

Also ich bin die Nr. 67. Und hier ist die 66.

10.7.04

Wüff Wüff!

Vasili schrieb in seinem Weblog über einen unglaublichen Vorgang:

An der Universität von New Brunswick/Kanada gibt es einen fünfwöchigen Intensivkurs Englisch, in dem 24 h am Tag nur englisch gesprochen werden soll. Einem Studenten namens Yvan Tessier sollte nun die Teilnahme verwehrt werden. Begründung: Yvan Tessier ist blind und auf seinen Blindenhund Pavot angewiesen - und Pavot versteht nur französischsprachige Kommandos.

Aufgrund internationaler Proteste hat die Uni inzwischen ihre Entscheidung überdacht und Yvan und seinen Hund zum Kurs zugelassen, auch wenn Yvan ab und zu mal gezwungen sein wird, seinem Hund einen französischsprachigen Befehl zu geben.

Peinlich, dass es überhaupt so weit kommen mußte. Noch peinlicher wird das ganze, wenn man bedenkt, dass Kanada im Prinzip ein zweisprachiges Land ist und Französisch neben Englisch eine der offiziellen Landessprachen ist.
NRW warnt: Rechtsextreme Propaganda-CD auf Schulhöfen

Yahoo berichtet heute über eine geplante Aktion:

Düsseldorf (AFP) - Rechtsextremisten planen nach Erkenntnissen des nordrhein-westfälischen Verfassungsschutzes eine bundesweite Propagandaaktion in der Nähe von Schulen und Jugendtreffs. Noch vor den Sommerferien wollten Rechtsextreme kostenlos eine CD mit verfassungs- und fremdenfeindlichen Texten verteilen, warnte Nordrhein-Westfalens Innenminister Fritz Behrens (SPD) in Düsseldorf.

"Um diese Aktion systematisch und konspirativ durchzuziehen, haben sich Rechtsextremisten auf breiter Front zusammengetan", betonte Behrens. "Die Versuche der Szene, Jugendliche zu manipulieren, haben damit eine neue Dimension erreicht."
[...]
Laut Behrens wurden Texte der CD unterdessen von einzelnen Staatsanwaltschaften als strafrechtlich relevant eingestuft. Eine abschließende Bewertung stehe jedoch noch aus. Verpackt in moderne Musik verhüllten die Hersteller demokratiefeindliche Positionen mit unverfänglichen Formulierungen. Die "ausgrenzende Haltung" der CD-Macher werde an Sätzen deutlich wie "Wir lieben das Fremde - in der Fremde". Zudem werde die kritische Erinnerung an den Terror der Nationalsozialisten als "antideutsche Geschichtsschreibung" attackiert.


Gut, dass in diesem Fall der Verfassungsschutz seine Hausaufgaben gemacht hat und vor der CD warnt. Rechtsradikale Propaganda ist gefährlich, insbesondere dann, wenn sie in scheinbar unverfängliche Formulierungen verpackt wird. Selbst Erwachsene können darauf hereinfallen.

9.7.04

"Brumm brumm" mit Cult 7

1. Welches ist derzeit Dein bevorzugtes Verkehrsmittel
Abwechselnd Auto, Straßenbahn und Eisenbahn

2. Welches Ereignis ist Dir mit diesem Verkehrsmittel am stärksten in Erinnerung geblieben?
Mir fällt auf Anhieb keins ein.

3. Mit welchem Verkehrsmittel wirst Du Dich nie (wieder) bewegen?
Dreirad, da bin ich definitiv zu groß für.

4. Lieber öffentliche Verkehrsmittel oder eigenes Auto?
Über große Strecken (wie z.B. am Wochenende nach Starnberg) fahre ich lieber Eisenbahn (oder bei ganz großen Strecken fliege ich mit dem Flugzeug). Ansonsten hängt es von der Anbindung ab.


5. Welches Auto aus einem Film wäre Dein bevorzugtes Vehikel?

Der flugfähige "Future DeLorean" aus "Zurück in die Zukunft".

6. Wenn Dein Auto ein Namen hätte/hat: Welcher wäre/ist das?
Meine Autos haben keine Namen. Mein erstes hieß "Frosch".

7. Das erste Auto im Leben vergißt man ebensowenig wie die erste Frau (Stirling Moss) oder Mann
Ich sehe Autos in erster Linie aus pragmatischer Sicht, entsprechend habe ich um mein erstes Auto (einen grasgrünen Golf, Bj. 1977) nie so einen Kult gemacht.


Cult 7


Krieg gegen Pornographie - der falsche Weg

Telepolis berichtet über eine neue Initiative in den USA und Kanada: War on pornography. Da finden sich Sprüche wie:
Wir loben die Regierenden unserer Nation für ihr starkes Engagement im Krieg gegen den Terrorismus, aber wir glauben, dass es einen Feind innerhalb unserer eigenen Gesellschaft und unseren Heimen gibt, der ein ebenso große, wenn nicht größeres Gemetzel als der Terrorismus verursacht: die Pornographie.[Jaja, die vielen Pornographietoten, die es jedes Jahr gibt. AnmdVK] Wir müssen unseren Regierenden dabei helfen, dies zu verstehen und dieselben, wenn nicht mehr Ressourcen aufzuwenden, um unsere unschuldigen Kinder und Familien vor den Brutalitäten dieses sehr süchtig machenden und zerstörerischen Mediums zu schützen.

Niemand wird bestreiten, dass Kinder nicht alles sehen müssen, was es im Internet zu finden gibt (wobei das nicht nur für Pornographie gilt). Aber diese Initiative ist meines Erachtens der falsche Weg. Das Internet ist ein weltweites Medium, und wenn die Pornosites in den USA und Kanada verboten werden, ziehen sie eben in andere Länder der Erde um. Die für mich einzige Lösung besteht darin, Kinder zu einem verantwortungsvollen Umgang mit dem Medium Internet zu erziehen, also die berühmte "Medienkompetenz" der Kinder zu fördern. Das ganze sollte flankiert werden von technischen Maßnahmen wie Filtersoftware auf PCs, die von den Kids genutzt bzw. mitgenutzt werden (wobei die Kinder natürlich keine Administratorrechte haben dürfen, sonst könnten sie die Software einfach deinstallieren bzw. deaktivieren).

Was mich vor allem an der Kampagne ärgert, sind platte Sprüche wie
Pornography is far more addictive than cigarettes, alcohol or drugs

was meiner Ansicht nach eine grobe Verharmlosung der Gefahren darstellt, die von Drogen ausgehen (wobei ich Alkohol durchaus zu den Drogen rechne).

8.7.04

Sogenannte "Exzesse Einzelner"

Wie der SWR berichtete, kommen immer mehr "Exzesse Einzelner" in Abu Ghraib ans Tageslicht (link gefunden bei Jens). Abgesehen davon, dass es erstaunlich viele "Einzelne" gibt, ist das Schlimmste, dass die "Verhörmethoden" (von Verhören kann man da meiner Ansicht nach nicht mehr sprechen, daher die Anführungszeichen) auch bei Kindern und Jugendlichen angewandt werden.

Und das alles im Namen der Verteidigung der Demokratie und der Menschenrechte. Manchmal kann ich gar nicht soviel essen, wie ich kotzen könnte!

P.S.: Respekt vor dem mutigen amerikanischen Soldaten, der es trotz Redeverbot erzählt hat.
Weltbevölkerung fünf Billionen

Alex macht sich heute seine Gedanken zum Thema "Synchronisation von Filmen". In vielen Fällen, da muß ich ihm recht geben, wurden Filme regelrecht kaputtsynchronisiert. Mir fällt als Beispiel Casablanca ein, wo im Original von Nazi-Agenten die Rede ist, und in der ersten deutschen Synchro nur noch von "Agenten". Oder die Enterprise-Episode "Amok Time" (dt. "Weltraumfieber"). Im Original bekommt Mr. Spock sein "Pon Farr" ("Brunftzeit" bei Vulkaniern), die deutsche Synchro redet nur von "Fieber" (als Krankheit!), vermutlich wollte das ZDF, weil die Serie im Nachmittagsprogramm lief, den Zuschauern keine "sexuellen Inhalte" zumuten. Als ich die Episode das erste mal sah (damals noch im ZDF) habe ich sie für schlecht gehalten, weil die ganze Handlung keinen Sinn ergab. Erst als ich mir 1990 das Original auf Sky One anguckte, verstand ich, um was es eigentlich ging. Seitdem halte ich "Amok Time" für eine der besten Episoden der Classic-Serie. Noch peinlicher war die Übersetzung in einem der ersten Star Trek-Computerspiele, wo in der Spielanleitung aus einem "cloaked romulan" (Raumschiff) ein "Mantelromulaner" wurde (wurde allerdings in späteren Auflagen der Spielanleitung korrigiert, habe ich mir sagen lassen).

Noch besser sind aber manche Übersetzungen. So kommt es immer noch vor, dass das Zahlenwort "one billion" mit "eine Billion" übersetzt wird, obwohl es "eine Milliarde" heißen muß (nur in seltenen Ausnahmen bedeutet es wirklich "eine Billion"). Am peinlichsten wirkte das in einer Kurzgeschichte von Orson Scott Card, die in einem Bastei-Sammelband in den Achtzigern erschien. Die Geschichte spielte in der (damaligen) nahen Zukunft, und es war von einer Weltbevölkerung von "fünf Billionen" die Rede (im Original "five billion people"). Da hätte man es meiner Meinung nach alleine daran merken müssen, dass fünf Billionen Weltbevökerung unplausibel sind. Spätestens der Lektor hätte es merken müssen.
Du musst verstehen...



...heißt der neueste Text unter den Eoraptor Essais.

7.7.04

Versprecher aus der Geschichte

Habe heute ein nettes Büchlein erstanden: "Die besten Versprecher" von Bruno Horst Bull. Hier ein paar nette Stilblüten zum Thema "Geschichte". Dahinter in eckigen Klammern meine Anmerkungen:

Ägypten: Die Pyramiden haben innen einen Haufen Stollen und viele enge Gänge. Räuber, die Mumien schänden, werden irre und finden oft nicht mehr nach draußen. [Merke: Sex mit Mumien führt zum Verlust der Orientierung und zu Irrsinn]

Der Kaiser in rom lief verzweifelt hin und her, stieß sich den Kopf an die Wand und schrie in höchster Verzweiflung: "Varus, Varus, gib mir meine Kondome wieder!" [Dieser dumme Varus, läßt sich von Arminius und seinen Germanen doch glatt die Verhüterli rauben!]

Der Kölner Dom wurde bereits von Karl dem Großen erbaut - oder etwas später. [Die endgültige Fertigstellung erfolgte unter Kaiser Wilhelm II. Das war ca. 1100 Jahre nach Karl dem Großen, also wirklich "etwas später"]

Papst Impotenz III. brachte nur Waisenkinder zur Welt; er wurde Waisenvater (weiser Vater) genannt. [Abgesehen davon, dass er Innozenz III. hieß, wußte ich nicht, dass er ein biologisches Wunder war.]

Derselbe Papst: Impotenz III. verbot die Heirat von Priestern und Nonnen, weil er selber nicht konnte. [das widerspricht der Behauptung oben]

Vor Wien starben zahlreiche Türken bei lebendigem Leibe. [müssen schlimme Zeiten gewesen sein, wenn Menschen bei lebendigem Leibe sterben...]

Früher waren die Wege so schlecht, dass der Postillion vier Postkutschen vor ein Pferd spannen mußte. [Kein Wunder, dass die Postkutschen damals so langsam voran kamen]

Stalin ließ viele Mitstreiter erschießen, um sie einzuschüchtern. Noch im Tode schlotterten sie vor Angst. [Als Zombies?]
Musikalische Verwandtschaft

Auf mp3.com gibt es jetzt das Tool "Musicvine" (erfordert Macromedia Flash-Plugin), mit dem man musikalische "Verwandtschaften" grafisch darstellen kann. Hier als Beispiel die Verwandtschaftsbeziehungen der Sisters of Mercy.

6.7.04

Das Zeitalter der Aufklärung


Schöne Karikatur, gefunden bei Molochronik. Da kann man nur eins sagen: Ewige Blumenkraft! :-)
Antrag "vom an das Studierendenparlament"

Andreas Geschichte mit der Thor-Kunkel-Lesung (war bereits Thema dieses Weblogs) geht weiter. Im AStA wurde nun ein "Antrag vom an das Studierendenparlament" eingebracht mit dem schönen Titel "Das Studierendenparlament möge beschließen: Konsequenzen für Kulturzentrum wegen Veranstaltung mit Thor Kunkel". Nähere Details führt Andrea in ihrem Weblog auf.

Die Sache ist unglaublich. Der AStA hat dem ganzen jetzt die Krone aufgesetzt. Am schönsten ist folgender Satz aus dem Antrag:
Der AStA bedauert die Entwicklung. Er hat sich deutlich um eine einvernehmliche Lösung bemüht.

Wenn ich mir die Vorgeschichte etc. so ansehe (wir erinnern uns: Andrea wurde in einer AStA-Pressemitteilung auf eine Stufe mit Horst Mahler gestellt), so kann dieser Satz nur ironisch gemeint sein.

5.7.04

Bundesarbeitsgericht: Kritik am Arbeitgeber nicht automatisch Kündigungsgrund

Yahoo schreibt heute:
Erfurt (ddp.vwd). Arbeitgeber müssen kritische Äußerungen von Beschäftigten hinnehmen. Auch wenn der Betriebsfrieden durch die Kritik gestört wurde, ist eine Kündigung nicht in jedem Fall angemessen, wie das Bundesarbeitsgericht in Erfurt entschied. Eine Kündigung sei nur dann angemessen, wenn auch eine schuldhafte Pflichtverletzung des Arbeitnehmers vorliegt. Dies sei jedoch niemals der Fall, wenn die Kritik des Arbeitnehmers von seinem Grundrecht auf Meinungsfreiheit gedeckt ist.

Im konkreten Fall ging es um eine simple Kritik eines Arbeitnehmers an seinem Arbeitgeber. Eine Kritik, die laut dem Artikel weder die persönliche Ehre des Unternehmens oder von Mitarbeitern desselben angriff noch strafbar war. Danach noch die Ergänzung:
Da die kritischen Aussagen zudem nicht vom Kläger selbst, sondern von Dritten öffentlich gemacht worden seien, scheide eine verhaltensbedingte Kündigung wegen Verletzung vertraglicher Pflichten aus.

Ein Lob an das Bundesarbeitsgericht! Durch diese Entscheidung wurde das Recht auf freie Meinungsäußerung gestärkt.
Wahlbeobachter für die USA

Neun demokratische Abgeordnete haben letzte Woche einen provokativen Brief an die UN gesandt, mit der Bitte, zur anstehenden Präsidentschaftswahl Wahlbeobachter zu entsenden. Wie wir wissen, gab es bei der letzten Wahl, speziell beim Auszählen der Stimmen in Florida, einige Ungereimtheiten und Unregelmäigkeiten. Und so wie es aussieht, droht 2004 eine Wiederholung dieser Unregelmäßigkeiten. Näheres berichtet dieser Artikel auf Telepolis.

Interessant finde ich die Reaktion gewisser konservativer Kreise auf den Brief. So äußerte etwa Tom Kilgannon, Präsident der rechten Organisation Freedom Alliance, folgendes:
The United Nations, which counts among its members state sponsors of terrorism, human rights abusers, dictatorships, and repressive monarchies, is simply unfit and unqualified to comment in any way on the manner in which this great Republic chooses its commander-in-chief.

Ein interessantes Demokratieverständnis zeigt Herr Kilgannon hier, wenn er ein demokratisch gewähltes Staatsoberhaupt (den US-Präsidenten) als "commander-in-chief" bezeichnet. Was die "human rights abusers" und "sponsors of terrorism" betrifft, so haben sich die USA auf diesen Feldern in der Vergangenheit auch nicht gerade mit Ruhm bekleckert und tun es auch heute nicht (siehe z.B. Guantanamo Bay und Abu Ghraib).

4.7.04

Rehakles



Soeben hat mit Griechenland ein krasser Außenseiter die Fußball-EM 2004 gewonnen. Dies ist vor allem das Verdienst eines Mannes: Otto Rehhagel, der daher den Spitznamen "Rehakles" erhielt. Meine Gratulation an die griechische Mannschaft und an ihren Trainer!

Die besondere Ironie daran: im Vorfeld wurde Rehhagel vorgeworfen, er lasse die griechische Mannschaft "altmodisch" spielen. Dazu meine ich: lieber "altmodisch" Europameister werden als mit einem modernen Spielstil aus dem Turnier fliegen.

2.7.04

Cult 7 - heute mal erfinderisch

Welche Erfindung müsste es geben?
Da fallen mir zwei Erfindungen gleichberechtigt ein: zum einen eine Art zeitloser Transport (sei es "Beamen" alla Enterprise, sei es der Transmitter aus der Perry Rhodan-Serie, was immer) zum anderen überlichtschnelle Raumfahrt oder ein Ersatz dafür (z.B. ein "Stargate").

Und welche muss es nicht geben?
Reck, Barren (Sportgeräte). Das habe ich in der Schule immer gehaßt.

Was ist für Dich die wichtigste Erfindung?
Nach langem Überlegen: das Buch. Knapp vor dem Computer und der Raumfähre.

Bei was kannst Du besonders erfinderisch sein?
Pragmatische Lösungen zu finden.

Erfinderisch sein müssen: Kannst Du gut lügen?
Als alter Fantasy-Rollenspieler: ja :-). Wobei das eher was mit Schauspielern zu tun hat.

Wen bewunderst Du ob seines Erfindungsreichtumes besonders?
Leonardo da Vinci, Scotty, Daniel Düsentrieb, MacGyver.

Erfinderisch sein für Freitags: Eine Frage die Du nächsten Freitag beantworten willst...
Würdest du dir deine heutigen Haustiere wieder anschaffen?
Nachtrag zu gestern

Zum gestrigen Beitrag hier als Nachtrag eine hervorragende Zusammenfassung der Ereignisse in Chuzpe. Besonders hervorzuheben ist der folgende Absatz:
Unter Verweis auf das Weblog von Andrea Diener schreibt der Autor des Artikels "Die Freunde der Endstufe": "Menschen, für die Kunkels Ausfälle [...] schlicht und einfach revisionistischer Müll sind, werden als "Denkverweigerer" denunziert - Horst Mahler hätte es nicht schöner ausdrücken können." Pikant daran: Das Wort "Denkverweigerer" kommt im Weblog nur in Bezug auf "ewiggestrige", also erkennbar auf Vertreter rechtsradikaler Gesinnungen vor. Nach Recherchen des Aufbau gibt es das Wort "Denkverweigerer" aber nicht bei Horst Mahler. Damit hat der Autor nicht nur mutmasslich gegen das Presse- und Persönlichkeitsrecht verstossen. Offensichtlich erlaubt der AstA, dass ein verurteilter Rechtsextremist wie Horst Mahler grundlos auf eine Stufe mit einer Studentin gestellt wird, die eine Lesung veranstaltet. Es soll Andrea Diener diffamieren, verharmlost aber letztlich einen der Anführer der Rechtsextremisten in Deutschland.
Marlon Brando 1924-2004



Heute starb im Alter von 80 Jahren Marlon Brando. Er war ein Schauspieler mit einer starken Persönlichkeit. Ich habe ihn mehrfach bewundert, insbesondere in "Meuterei auf der Bounty", "Der Pate", "Apocalypse Now" und "Superman I" (auch wenn er in letzterem nur eine Nebenrolle hatte). Schade, dass er tot ist.

1.7.04

Versteht das jemand?

Andrea berichtet in ihrem Weblog über die Folgen einer von ihr bzw. dem Kuz veranstalteten Thor-Kunkel-Lesung. Thor Kunkel las aus seinem neuesten Buch "Endstufe", und das (durch einen dummen Zufall) auch noch am 20. April (Hitlers Geburtstag). Offenbar wird das ganze nun von ein paar politisch hyperkorrekten AStA-Mitgliedern zum "Politskandal" hochstilisiert.

Gut, ich habe das Buch des Herrn Kunkel nicht gelesen. Aber nach dem, was ich an Berichten über "Endstufe" gelesen habe, halte ich es für grotesk, Thor Kunkel eine Verherrlichung des Nationalsozialismusses (oder ähnliches) zu unterstellen. Dasselbe gilt für das Kuz. Insofern kann ich hier nur den Kopf schütteln. Noch weniger verstehe ich den Umstand, dass aus dem Datum der Lesung so ein Skandal gemacht wird. Hitler ist seit 1945 tot, und das ist gut so. Warum um seinen Geburtstag so ein Gedöns machen? Es gibt, gerade im Zusammenhang mit dem Dritten Reich, jede Menge andere Tage, an denen man des Naziterrors/der Opfer/des Widerstandes gedenken sollte: 30. Januar 1933, 9. November 1938, 1. September 1939, 20. Juli 1944, 8. Mai 1945 - um nur ein paar Beispiele zu nennen, die mir spontan einfallen. Warum also Hitlers Geburtstag?

In den Kommentaren brachte es juyooh auf den Punkt: "Freiheit stört nur in der Registratur einer verschlagworteten Realität. Hirn aus, Klappe an."
Surreale Wörter

Inzwischen habe ich über Weblogs schon mindestens zwei surreale Wörter gefunden:

"Pornosocken" im Weblog der Kaltmamsell
"Charakterbusen" bei Marie (lt. ihren Worten ein Buchzitat)

In beiden Fällen weiß ich nicht, was sie bedeuten sollen. Aber kafkaesk kommen sie mir schon vor.
Viagra führt beim weltweiten Spamming

heise.de berichtet in einem Artikel:
Etwa 30 Prozent des virtuellen Mülls macht Werbung für Medikamente, allein 14 Prozent für das Potenzmittel Viagra, das Commtouch deshalb als "King of Spam" bezeichnet. An zweiter Stelle folgen mit knapp 10 Prozent Kredite, an dritter mit 7 Prozent die Vergrößerung von Körperteilen. Den vierten Platz nimmt mit knapp 7 Prozent das Thema Shopping ein. Pornografische Angebote finden sich laut Commtouch in etwa 3 Prozent des Spam.

Die ersten drei Produkte aus der Liste ergänzen sich gegenseitig: zuerst nehme ich einen Kredit auf, mit dem Großteil des Kredits finanziere ich eine Schniedelverlängerung, und damit er danach wieder steht, kaufe ich mir vom Rest des Kredits Viagra. Wie praktisch! :-)
Haarsträubend: Amerikas Trucker sollen Terroristen jagen

Für die Highway Watch werden Lastwagenfahrer, die sich als Terroristenjäger betätigen wollen, in Kursen von ehemaligen "Experten" vom FBI oder der CIA fit gemacht. 10.000 Fahrer sind schon als "eyes and ears of America's Trucking Army" dabei, um die zahlreichen Terroristen auf amerikanischen Straßen dingfest zu machen, aber natürlich auch, um Informationen über andere Gefährdungen oder etwa den Straßenzustand zu liefern. Ziel ist es, diese Zahl auf 400.000 landesweit zu erhöhen und dabei auch Menschen einzubeziehen, die in Raststätten oder an den Zahlstellen arbeiten oder bei den Straßenbaufirmen beschäftigt sind.

"Transportation professionals can observe things such as: trucks parked under bridges, routes that make no sense, abandoned rigs, drivers who don't really know their business, shipping practices which make no sense or any of a thousand items that an experienced professional is well suited to discern."

Wie schon für TIPS geplant, melden die Mitarbeiter der Highway Watch über eine kostenfreie Hotline Verdächtiges in einem Zentrum, das dann, falls nötig erachtet, die Polizei einschaltet. Zudem wurde das Highway ISAC eingerichtet, durch das Meldungen und Hinweise von Behörden an alle ausgegeben und Informationen von der Heimatfront der Straßen mitgeteilt werden können. Gemeldet werden soll, so Jeffrey Beatty, einer der Ausbilder, jedes verdächtige Verhalten, also wenn Menschen Brücken fotografieren oder besonders vorsichtig mit ihren Reisetaschen umgehen. Verdächtig sind auch, wie man bereits aus einem FBI-Memo weiß , Personen, die an warmen Tagen dicke Jacken anhaben [...]


berichtet ein Artikel in Telepolis.

Hervorragend. Ab sofort werden alle Terroristen in String-Tangas resp. Bikinis rumrennen :-) Und jeder Trucker, der sich mal verfährt, ist automatisch ein Terrorist ("route that makes no sense").
RP fordert ICE-Halt in Darmstadt

Seit heute morgen liegen laut Echo die Ergebnisse der Untersuchung des Regierungspräsidiums Darmstadt zur neuen ICE-Strecke Frankfurt-Mannheim vor. Ergebnis: von den fünf Streckenvarianten, die die Deutsche Bahn ursprünglich vorschlug, bleiben nur zwei übrig - und beide führen über den Darmstädter Hauptbahnhof. Eine hervorragende Entscheidung, finde ich.

Übrigens beträgt der Unterschied rein zeitlich gesehen, zwischen der Direktstrecke (ohne Zwischenhalt) und dem Durchfahren des Hbf. nur sechs Sekunden. Und wegen dieser sechs Sekunden wollte die Bahn Darmstadt links liegenlassen? Ist mir unverständlich. Gut, die Bahn ist "gebranntes Kind", nachdem sie an der Strecke Frankfurt-Köln die beiden "Geisterbahnhöfe" Limburg und Montabaur in die Landschaft setzen mußte. Aber der Darmstädter Hauptbahnhof kann wohl kaum mit Limburg und Montabaur verglichen werden.

Pikant: die Bahn möchte laut einer ersten Verlautbarung trotzdem an der Direktstrecke festhalten, aber das würde einen Verstoß gegen hessische Landesgesetze bedeuten. Allerdings rechne ich nicht ernsthaft damit.