7.5.05

Firmenbestatter - eine fragwürdige Tätigkeit hat Hochkonjunktur hat Hochkonjunktur

Leider nehmen Firmeninsolvenzen heutzutage immer mehr zu. Für die Eigentümer einer Firma ist das oftmals unangenehm, schließlich drohen ihnen u.a. Verlust des Ansehens. Findige "Geschäftsleute" haben daraus einen neuen "Berufszweig" kreiert: den "Firmenbestatter". Das funktioniert wie folgt:
Statt ordnungsgemäß Insolvenz anzumelden, überträgt der Alt-Eigentümer seine Gesellschaftsanteile an eine Person, die in der Regel unauffindbar irgendwo im Ausland sitzt – den Firmenbestatter.[...]?Dann wird der Geschäftsführer ausgewechselt, oft auch mehrfach“, sagt Bierbach. Meistens ändern die Beteiligten den Namen des Unternehmens und stellen den Betrieb ein. [...]. Immer aber beseitigen sie die Unterlagen, um den Vorgang zu verschleiern.

Soweit ein Bericht in der Süddeutschen Zeitung, gefunden via Law Blog. Gläubiger haben das Nachsehen, darunter nicht selten die Arbeitnehmer des Pleite-Unternehmens, die ihre ausstehenden Löhne in den Wind schreiben können.

Meiner Meinung nach muss dagegen dringend etwas durch den Gesetzgeber unternommen werden. Denn sollte das Schule machen, so wäre es für die Wirtschaft mittelfristig eine Katastrophe. Man kann den Gedanken weiterdenken und eine Art "Geschäft" daraus machen: Man gründet eine Firma, fährt sie in die Pleite, gibt sie aber vor der Insolvenz an einen Firmenbestatter ab. Dann gründet man wieder eine Firma, fährt diese wieder in die Pleite, gibt sie vorher aber ab usw. Die Zeche hätten die ehrlichen Firmengründer zu bezahlen; sie bekämen keine Kredite mehr. Im weiteren Sinne hätten die Arbeitnehmer die Zeche zu zahlen, sie bekämen evtl. ausstehende Monatslöhne nicht mehr.

1 Kommentare:

Blogger Hellblazer meinte...

[zynismus] Die ehrlichen Gründer bekommen eh' keine Kredite mehr, insoweit ist's das betreffend wurscht... [/zynismus]

8:37 PM  

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