22.1.06

Robert E. Howard zum 100. Geburtstag

Heute vor hundert Jahren wurde in einem kleinen Kaff in Texas der Fantasy-Autor Robert E. Howard geboren. Er verkaufte im Alter von 18 Jahren seine erste Kurzgeschichte an das Pulp-Magazin "Weird Tales". Bekannt wurde er vor allem durch die Figur des Barbaren Conan. Seine Original-Geschichten sind für die damalige Zeit sehr gut erzählt und können auch heute noch als Fantasy-Geschichten bestehen. Er leistete auch Beiträge zu Lovecrafts Cthulhu-Mythos - wen wundert es, nachdem Howard intensiv mit H.P. Lovecraft per Brief kommunizierte.

Im Alter von nur 30 Jahren beging Robert E. Howard Selbstmord, weil seine Mutter, an der er sehr hing, krebskrank im Sterben lag. Viele mit seinem Namen versehene Geschichten, insbesondere um Conan, wurden nach seinem Tode veröffentlicht. So manche Story wurde durch andere Autoren ergänzt, was der Qualität der Geschichten oftmals geschadet hat. Qualitativ noch schlimmer waren die Conan-Geschichten, die andere Autoren nach Howards Tod schrieben. Sie haben dem Ruf Conans insgesamt sehr geschadet.

Howards Werke spielen oftmals in ferner Vergangenheit. In vielen schwingt ein latenter Rassismus mit, der aber nur den Rassismus widerspiegelt, der im Texas der 30er Jahre des vorigen Jahrhunderts leider üblich war - was keine Entschuldigung sein soll, nur eine Erklärung. Von einigen Kritikern wurde Horward auch Faschismus vorgeworfen. Dieser Vorwurf ist allerdings unberechtigt, nachdem Howard sich vom Faschismus deutlich distanziert hat:
..economics will have to be revolutionized [...] and the choice seems to lie between fascism and communism -- both of which I utterly detest.
(zitiert nach Wikipedia). Sorry, liebe Kritiker, nach einem Faschisten sieht das nicht aus.

Bekannt wurden Howards Werke in den Achtziger Jahren des 20. Jahrhunderts durch die beiden Conan-Filme mit Arnold Schwarzenegger in der Hauptrolle, die mir beide damals sehr gefallen haben. Sie brachten mich dazu, einen Teil von Howards Conan-Geschichten zu lesen. Zu loben ist auch die Filmmusik zu beiden Filmen, die selbst heute noch bestehen kann.

Erst vor ein paar Jahren sah ich die vollständige Version des Filmes, den "Director's Cut", auf DVD. Da fiel mir erst auf, wieviel damals für die Kinofassung der Schere zum Opfer fiel. Manche Stellen des Films, die mir im Kino merkwürdig vorgekommen waren, bekamen auf einmal einen Sinn.

Für 2006 ist eine weitere Conan-Verfilmung angekündigt, als Zeichentrick: Conan - Red Nails. Er basiert auf "Red Nails", der letzten Conan-Story, die Howard kurz vor seinem Tod verfaßte.

1 Kommentare:

Anonymous MartinM meinte...

Ja, der gute Howard. Immerhin war er ein sehr produktiver Schreiber.
Um ihr gerecht zu beurteilen,muß man sich, wenn man seine Geschichten heute liest, immer vor Augen führen, wann er sie schrieb, und wie wenig "formelle Bildung" und "Lebenserfahrung" der junge Autor aus der tiefsten Provinz hatte. Er schrieb mit 18 besser, als es die meisten Fantasy-Autoren mit 36 Jahren "Berufserfahrung" fertig bringen.
Ja, Conan ist Trash. Aber unterhaltsam. Das Schöne am Trash: er darf alles. Außer langweilen.

8:47 AM  

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