5.12.04

Alles nur geklaut

Da ich am Wochenende weg war, lese ich gerade erst, dassJens das Opfer eines dreisten "Contentkopierens" wurde: sein komplettes Weblog wurde, gemischt mit dem Inhalt anderer Weblogs, auf einer anderen Website nochmals veröffentlicht - "angereichert" mit Werbung. Die "Kopierseite" werde ich hier nicht verlinken, zumal sie inzwischen in der von Jens (und in anderen Blogs) beschriebenen Form nicht mehr existiert. Jens hat sich gewehrt, indem er dem Betreiber der "Kopierseite" eine Rechnung geschickt hat.

Die Reaktion mag im ersten Moment überzogen erscheinen. Aber ich finde sie durchaus gerechtfertigt. Ich habe nichts dagegen, wenn jemand aus meinem Weblog zitiert; meinetwegen kann er ruhig auch komplette Beiträge zitieren. Wenn sich aber jemand den kompletten Inhalt eines nichtkommerziellen Weblogs aneignet, ohne den Autor zu fragen, und damit Geld verdienen will durch Werbebanner, dann ist die Grenze dessen überschritten, was ich bereit bin hinzunehmen. Bei solchen Dreistigkeiten wäre ich auch nicht mehr bereit, es bei einer Warn-Email zu belassen. Wäre das Ganze nur eine Privatseite ohne kommerzielle Werbung gewesen, dann hätte ich als erstes eine Warn-Email geschrieben. So bin ich einmal vorgegangen, als vor Jahren jemand eine Musikrezension von mir auf seiner Website einfach so zitiert hat, ohne Quellenangabe; da habe ich ihn gebeten, entweder darkweb.de als Quelle zu nennen oder den Text runterzunehmen (der Betroffene entschied sich für letzteres), und dann war es gut.

Mit DRM, dem Recht auf Privatkopie etc. (was auch Themen von Jens' Blog waren und sind) hat das nichts zu tun. Wer ein komplettes Blog kopiert und ins Internet stellt, der fertigt dadurch keine Privatkopie an.