6.1.10

Avatar: der Plot ist nicht neu, aber mir ist das egal

Heute war ich in der 3D-Version von "Avatar", und ich fand sie noch besser als die "normale" Version.

Passend dazu kamen heute per Twitter Kommentare zum Plot von Avatar herein, insbesondere von Jens und Alex. Bei beiden ging es darum, dass der Plot von Avatar nicht neu sei. Besonders ein Link von Jens zeigt schön die Parallelen zwischen Avatar und Pocahontas.

Der Vergleich ist sicher richtig - aber mir ist das egal. Sollte das als Kritik gelten, dann wären 99,9% aller neu erschienenen Bücher sowie 99,9999% aller Filme von vornherein Schrott. Dabei gibt es viele gute Filme, deren Plot direkt geklaut ist. Ein paar Beispiele:

* "Alarm im Weltall" hat den Plot von William Shakespeares "Sturmm"
* Joan D. Vinges "Schneekönigin" bedient sich massiv beim gleichnamigen Märchen von Hans Christian Andersen
* der "Schatzplanet" ist offenkundig eine Adaption von Robert Louis Stevensons "Schatzinsel"

Trotz dieser offensichtlichen Anleihen sind all diese Werke nicht einfach Kopien oder Klone. Der jeweilige Autor bzw. Regisseur hat in allen Fällen die bekannte Handlung so gut erzählt, dass es trotzdem unterhaltsam und spannend ist. Insofern macht mir die Parallele zwischen Avatar und Pocahontas nix aus. Das Gefühl nach dem Film war ein anderes: bei Pocahontas dachte ich nach dem ersten Ansehen "was war das jetzt?", Avatar dagegen fand ich "granatenstark".

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17.1.09

Lat den rätte komma in (dt. So finster die Nacht)

Schwedische Flagge

Zum ersten Mal seit sehr langer Zeit war ich wieder in einer Spätvorstellung im Kino (23:15 Uhr). Der deutsche Titel des Films "So finster die Nacht" passte perfekt.

Der Film spielt in Schweden, in einem Vorort einer Großstadt (Stockholm?). Der zwölfjährige Oscar, ein Außenseiter, dem seine Klassenkameraden übel mitspielen, freundet sich mit der rätselhaften Eli an, die in der Nachbarwohnung lebt und anscheinend auch zwölf Jahre alt ist. In Wahrheit ist sie aber wesentlich älter - und ein Vampir. Außerdem hieß sie früher einmal Elias und war ein Junge. Eli lebt zusammen mit ihrem "Vater" Håkan, der für sie ständig neues Blut besorgt.

"So finster die Nacht" ist von der Machart her eindeutig ein schwedischer Film. Er verzichtet weitestgehend auf Splattereffekte, obwohl von der Story her wesentlich mehr möglich gewesen wäre. Stattdessen ist der Film eher ruhig; es kommen für heutige Filme relativ wenige Schnitte vor. Lina Leandersson spielt das "zwölfjährige Mädchen" Eli hervorragend, Elis Zerrissenheit kommt gut rüber. Insgesamt ist der Film wohltuend anders als so manch anderer Vampirfilm.

In einem Punkt erschien mir die Story des Films zunächst unlogisch. Obwohl mehrere Morde passieren, tappt die Polizei im Dunkeln. Ich erkläre mir das damit, dass der Film Anfang der Achtziger Jahre spielt (in einer Radiomeldung ist vom "Staats- und Parteichef Breschnjew" die Rede, außerdem von einem russischen U-Boot vor der schwedischen Küste). Damals waren die Polizeimethoden noch nicht auf dem Stand von heute. Im Falle Schwedens kommt speziell hinzu, dass das Phänomen "Serienmord" der damaligen Polizei nicht bekannt war. Diese Information habe ich aus einem der ersten Wallander-Bücher, die Anfang der Neunziger Jahre - also zehn Jahre nach "So finster die Nacht" spielen und in denen Wallander überlegt, sich mit Experten des FBI in Verbindung zu setzen. Das erklärt, warum in "So finster die Nacht" z.B. kein Profiling eingesetzt wird. Gentests scheiden natürlich erst recht aus.

Ich habe mir spaßeshalber überlegt, ob der Film wohl im Schweden von heute spielen könnte. Ich denke nicht. Kommissar Wallander hätte Eli ziemlich sicher erwischt :) (wobei das ein witziger Plot wäre: "Eli vs. Wallander" :D )

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13.8.07

Anleitung für Superschurken, Helden und andere Filmpersonen

Via Karan habe ich eine wunderbare Liste entdeckt: "Stupid Plot Tricks". Diese Liste ist voller guter Ratschläge für "Evil Overlords" und ihre Gegenspieler, die Helden. Auch die klassischen Sidekicks wie "die wahre Liebe des Helden" sind enthalten. Hier ein paar kleine Kostproben. Erst einmal ein Tipp für den "Evil Overlord":

197. I will explain to my Legions of Terror that guns are ranged weapons and swords are not. Anyone who attempts to throw a sword at the hero or club him with a gun will be summarily executed.
Hmm..irgendwie kommt mir die Situation (Wache wirft Schwert o.ä. auf Helden) bekannt vor.

Und ein Tipp für den Helden:
33. My fortress will include a holding room for any annoying kids, nerds, would-be love interests and other wannabe-types who follow me there and insist on joining my group. They will be kept in this room until the Evil Overlord is defeated. If there are holodecks available, I will throw the wannabe into it while he/she is asleep and activate the Epic Adventure program.
An diesen Ratschlag sollten sich wirklich alle Helden halten, außer der nervige Sidekick ist erforderlich, um die Welt zu retten.

Und auch die wahre Liebe des Helden wird bei den Ratschlägen nicht ausgespart:
50. If I have phobias about spiders, snakes, lightning, etc., I'll get therapy and overcome them, so that when lives depend on my ability to behave intelligently, I can do it. Since liberated women can still have it both ways, I will feign phobias in order to deceive or distract Bad Guys.


Auch viele andere "archetypische" Filmcharaktere (etwa die Tochter des Schurken, der "Evil Genius" etc.) werden mit guten Ratschlägen bedacht. Die Liste ist daher für jeden Kinofan nur zu empfehlen.

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