18.1.09

Mysteriöse Lichterscheinung - vermutlich ein Meteorit

Und nun das dritte Posting mit Bezug zu dem Land mit der blau-gelben Flagge: laut SpOn wurde gestern abend über Norddeutschland, Dänemark und Schweden (sic!) eine "mysteriöse Lichterscheinung" beobachtet. Die schwedische Zeitung Sydsvenskan verlinkte auf ihrem Webauftritt eine Videoaufnahme des Zeugen Roger Svensson unter dem Titel "Trolig meteor lystge upp himlen". Für mich sieht das Video eindeutig wie die Aufnahme eines Meteors aus. Somit dürfte der Auslöser ein Meteorit (quasi ein "sehr kleiner Asteroid") sein. Ich bin gespannt, ob Teile des Meteoriten den Erdboden bzw. die Ostsee erreicht haben.

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28.6.08

Der Tunguska-Impakt: potenzieller Krater gefunden


Nächsten Montag jährt sich zum hundersten Mal das sog. "Tunguska-Ereignis". Damals (also am 30. Juni 1908) explodierte in der Nähe des sibirischen Flusses "Steininge Tunguska" ein Feuerball am Himmel ein Feuerball. Da die Region sehr abgelegen ist und in Russland sich einige Umwälzungen abspielten (Stichworte: Erster Weltkrieg, Oktoberrevolution) erreichte erst 1927 eine Expedition, geleitet von dem Mineralogen Leonid A. Kulik, die Stelle der Explosion. Dort bot sich ihnen ein Bild des Grauens: um Umkreis von 80 km waren alle Bäume umgeknickt, im Umkreis von 30 km zusätzlich verbrannt. Michael Khan hat in seinem Weblog den Verlauf der Ereignisse gut zusammengefasst.

Auffallen war aber, dass ein Krater fehlte. Die gängige Theorie lautete daher, dass es sich um einen kleinen Kometen gehandelt habe, der vor dem Erreichen des Erdbodens explodiert wäre. Inzwischen gibt es auch einige Alternativtheorien, einige davon recht exotisch: Einschlag eines Schwarzen Miniloches (das die Erde bei den Azoren wieder verlassen haben soll), Explosion eines außerirdischen Raumschiffs, Antimaterie etc. Die überzeugendste Alternativtheorie spricht von einer Methangasexplosion.

Eine Expedition im Jahre 2007 brachte nun neue Erkenntnisse, die auf einen möglichen Krater hindeuten. Der Tscheko-See, ein kreisrunder See in der Nähe der Explosionsstelle, ist auf alten Militärkarten aus dem Jahre 1883 nicht verzeichnet, muss also danach entstanden sein. Ultraschall-Untersuchungen zeigten, dass das Tiefenprofil des Sees untypisch ist für "normale" sibirische Seen - aber gut zu einem Impaktkrater passt. Außerdem befindet sich direkt unter der Seemitte einen "starken Reflektor für Schallwellen", eventuell ein felsiges Objekt von einem Meter Durchmesser.

Eine neue Expedition soll dieses Jahr Proben der Seemitte entnehmen, die zeigen, was genau dort die Schallwellen reflektiert. Eventuell könnte es ein Stück des damals explodierten Himmelskörper sein. Damit wäre endgültig die Theorie der Methangasexplosion widerlegt.

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6.9.07

Asteroid Baptistina und das Aussterben der Saurier

Seit einem vielbeachteten Artikel von Luis Walter Alvarez et.al. aus dem Jahre 1980 gilt es als wahrscheinlich, dass ein Asteroideneinschlag vor 65 Millionen Jahren die Ursache für das Aussterben der Saurier war; die Einschlagstelle ist der Chicxulub-Krater, dieser liegt unter bzw. bei Mexico. Allerdings wurde diese Theorie bereits mehrfach in Zweifel gezogen und als Alternative heftige vulkanische Aktivitäten vorgeschlagen. Ich selbst halte eine Kombination aus beidem für die nach derzeitigem Stand wahrscheinlichste Erklärung.

Seit neuestem gibt es sogar eine Theorie, wo der "Saurier-Killer" hergekommen sein könnte. Nach einem 'Nature'-Artikel von William Bottke und Kollegen (besprochen u.a. bei Telepolis) kollidierten vor ca. 160 Millionen Jahren zwei Asteroiden miteinander, wobei eine riesige Trümmerwolke entstand, deren größtes Mitglied der Asteroid Baptistina ist. Ein Fünftel dieser Trümmer stürzte ins "innere Sonnensystem" (innerhalb der Marsbahn) und wurde zu sog. NEOS ("near earth objects"). Infolgedessen wurden Erde und Mond über einen Zeitraum von ca. 100 Millionen Jahren von überdurchschnittlich vielen Meteroriteneinschlägen heimgesucht. Einer dieser Meteoriten war sehr wahrscheinlich verantwortlich für den Chicxulub-Krater. Aus demselben Zeitraum stammt auch der große Mondkrater Tycho, weshalb Bottke et.al. eine Wahrscheinlichkeit von ca. 70% angeben, dass auch der Urheber dieses Kraters in der Baptistina-Familie zu suchen ist.

Dem Fazit des Telepolis-Artikels:
Interessant ist es aber in jedem Fall, die Vorgänge und speziell die Zusammenstöße im Asteroidengürtel genau zu beobachten, denn die Folgen könnten für uns verheerend sein. William Bottke zieht das Fazit: "Es ist wahrscheinlich, dass noch mehr Zerstörungsvorgänge im Asteroidengürtel auf irgendeine Weise mit Ereignissen auf der Erde, dem Mond und anderen Planeten zusammenhängen. Die Jagd hat begonnen!"
kann ich mich nur anschließen.

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