22.6.06

Offener Brief an Musikschaffende

Der Abmahnfall René hat bei Johnny Haeusler (Spreeblick) zu einem offenen Brief an Musikschaffende geführt, den ich für unterstützenswert halte. Ein kleiner Auszug (Hervorhebung von mir):
Es geht mir in diesem offenen Brief nicht darum, das bestehende System der Abmahnungen an sie heranzutragen, das solche Vorgehensweisen möglich macht und legalisiert, denn die Erneuerung von bestehenden Gesetzen ist Sache von Juristen und Politikern (von denen ich mir selbstverständlich ebenfalls eine erhöhte Wachsamkeit und mehr Verständnis bezüglich der neuen Medien wünsche).

Nein, es geht mir in diesem offenen Brief darum, für eine Sensibilisierung bezüglich des Themas bei Ihnen, den Musikschaffenden, zu werben. Denn ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass es in Ihrem Sinne ist, wenn sich Anwälte und Firmen auf diese Art und Weise bereichern - weder Musiker noch Autoren noch Labels profitieren von Renés 800,00 Euro.

Johnny, damit hast du es auf den Punkt getroffen! Es kann nicht sein, dass Musikfans, die für Musik werben (!!!) von irgendwelchen zwielichtigen Anwälten via Abmahnung abgestraft werden. Ich appelliere an die Verantwortlichen, hier umzudenken.

Das Handelsblatt-Weblog sah sich auf jeden Fall schon zu einer krassen Metapher genötigt:
Und so entfernt sich die Musikindustrie immer weiter von ihren Kunden, führt gar Krieg gegen sie. Sie gleicht einem Zombie mit Kettensäge in der Hand, bereit zum letzten Massaker. Denn vielleicht ist es jenen Flachdenkern noch gar nicht aufgefallen: Wenn Künstler sich über das Internet selbst vermarkten können, ihre Musik ohnehin nur noch Datei ist und nicht mehr CD wer braucht dann noch die Musikindustrie?
Zumindest der Krieg muss nicht sein, oder?