15.2.05

Sachspenden ohne Sachverstand

Knapp zwei Monate nach der verheerenden Flutwelle im Indischen Ozean ist bei den Opfern jede Menge Hilfe eingetroffen. Im Rest der Welt gingen sowohl Geld- als auch Sachspenden ein. Das ist positiv.

Weniger positiv ist, dass einige Spender von Sachspenden offenbar ohne jeden Sachverstand vorgingen. Das Darmstädter Echo berichtet in seiner heutigen Ausgabe über seltsame Spenden, die in Sri Lanka eingetroffen sind. Dazu gehören z.B. gefütterte Winterjacken; in den von der Flut betroffenenen Regionen auf Sri Lanka liegt die Jahresdurchschnittstemperatur bei 28 Grad, da braucht man keine warmen Winterjacken. Das hätten die Spender durch ein bißchen Recherche leicht herausfinden können. Gut, die warmen Jacken gehen nun an Arbeiter auf den Teeplantagen Sri Lankas, die Plantagen liegen im Gebirge, dort kann es nachts durchaus mal kalt werden.Insofern hat diese Spende noch einen Nutzen.

Definitiv nutzlos für Flutopfer sind aber andere Spenden, etwa schwarz-rosa Stringtangas, hochhackige Stöckelschuhe oder ein pailettenbesetztes Abendkleid. Hier muß wirklich am Verstand der Spender gezweifelt werden. Die seltsamste Spende aber kam aus Australien: sechs Päckchen Viagra. Hier vermute ich, dass es sich entweder um einen schlechten Scherz oder um eine Verwechslung gehandelt hat.

Liebe Spender, bitte merkt euch für die Zukunft: keine Sachspende ohne Sachverstand! Wer letzteren nicht hat, sollte sich lieber auf Geldspenden verlegen.