1.11.04

Gescheiterte Werke und wie man sie publiziert

In ihrem Blog griff die Kaltmamsell einen Vorschlag des Büchnerpreis-Trägers Genazino auf, der lautete, Autoren sollten auch gescheiterte Werke veröffentlichen. Hierzu fielen mir spontan zwei Beispiele ein:
n den Achtziger Jahren publizierte der polnische Autor Stanislaw Lem zwei Bücher, die quasi ?gescheiterte? Werke enthalten. Das erste, ?Die vollkommene Leere? besteht aus Vorwörtern zu nicht existierenden Büchern, das zweite ?Eine Minute der Menschheit? besteht aus Rezensionen nicht existierender Bücher (wobei Rezis nicht existierender Bücher bereits von Jose Luis Borges und anderen Autoren vor Lem verfaßt wurden, mit anderen Worten: diese Idee stammt nicht von Lem). Beide Bücher enthalten teilweise ?Roman-Embryonen", also Ideen zu Romanen, die Lem nicht verwirklichen konnte oder wollte. Roman-Embryonen sind aber nichts anderes als im Ansatz gescheiterte Werke. Wobei Lem meiner Ansicht nach einen originellen Weg gewählt hat, diese gescheiterten Werke herauszubringen.