8.10.04

Literaturnobelpreis für Elfriede Jelinek

Heute gab das Nobelpreiskommittee bekannt, dass der Literaturnobelpreis 2004 an Elfriede Jelinek verliehen wird.

Ich habe noch einige Kontroversen im Kopf, die damals (1989) der Roman "Lust" auslöste. Aber diese Kontroversen sind lang vorbei, Elfriede Jelinek wurde längt mit Preisen überhäuft. In einem Gespräch auf Telepolis erklärt die Autorin ihre Motivation, zu schreiben. Offenbar spielt bei ihr Zorn eine wichtige Rolle. Positiv finde ich, dass sie sich von der aktuellen österreichischen Regierung distanziert:
"Ich bin zu dieser Regierung auf völliger Distanz. Und ich bin mir nicht sicher, ob sich alle, die sich jetzt mit mir freuen, auch wirklich freuen."

Interessant finde ich den Essay zu "Alien", der sich auf ihrer Website befindet und der eine ganz neue Sicht auf die Alien-Filme offenbart.

Mir kommt der Literaturnobelpreis mehr und mehr fragwürdig vor. Offenbar haben bei der Auswahl des Preisträgers wieder einmal gewisse Quoten eine Rolle gespielt, nach dem Motto: "Nach acht Jahren muss er wieder mal an eine Frau gehen". Das halte ich bei einem Preis, der sich (theoretisch) über Qualität definiert, für albern.