25.1.05

Spitzohren und Sittiche

Derzeit leihe ich mir bei Amango die erste Staffel von "Star Trek" aus, und zwar meine ich damit die Original-Serie aus den Sechzigern mit Captain Kirk und dem "Spitzohr" Spock. Aus heutiger Sicht sind die Episoden immer noch sehenswert, allerdings veraltet. Auffallend ist, dass der durchgehende Handlungsbogen, den ich etwa aus Babylon 5 oder Angel gewöhnt bin, fehlt. Insofern findet auch keinerlei Weiterentwicklung der Charaktere statt.

Auffallend sind die Qualitätsschwankungen in der Handlung. So fliegt die Enterprise in einer Episode an "die Grenze der Galaxis" - als ob die Milchstraße eine feste Außengrenze habe. Es gibt auch Episoden, deren Handlung inzwischen vom technischen Fortschritt überholt wurde. Ein Beispiel dafür ist "Kodos, der Henker"; hier dreht sich der Plot darum, ob der Schauspieler Karidian mit dem Gouverneur Kodos identisch ist; Kodos ließ vor 20 Jahren als Gouverneur einer Kolonie aus einem nichtigen Anlaß heraus 4000 Menschen ermorden; später wurde seine zur Unkenntlichkeit verbrannte Leiche gefunden - aber war dies wirklich die Leiche von Kodos? Die Folge dreht sich darum, dass es nur neun Personen gibt, die Kodos persönlich gesehen haben, und nur diese könnten Kodos identifizieren. Heutzutage ist das unlogisch; man könnte die Frage, ob Karidian mit Kodos identisch ist, einfach anhand eines Gentests klären.

Interessant sind die Reaktionen meiner Geierleins. Als Enterprise das erste Mal ausgestrahlt wurde, wohnte ich daheim. und mein erster Wellensittich Putzi (1973-1988) lebte noch. Ich sah die Folgen meist in meinem Zimmer an, auf meinem eigenen kleinen Fernseher. Putzi mochte Enterprise überhaupt nicht und regte sich tierisch darüber auf, wenn die Serie kam (nur Enterprise; andere Fernsehsendungen fand er eher gut). Meine vier jetzigen Geierchen dagegen (Flo, Kara, Hugin und Munin) mögen Enterprise und kommentieren jede Episode mit Begeisterung. Offenbar haben auch Pocketgeier einen eigenen Fernsehgeschmack...