5.6.05

Spezialanzüge für Weltraum-Spione wiederentdeckt

In einem lange unbenutzten Seitenraum der Cape Canaveral Air Force Station in Florida machten zwei Sicherheitsoffiziere bei einer Routine-Inspektion eine verblüffende Entdeckung: sie fanden zwei blaue Raumanzüge, die noch originalverpackt und unbenutzt waren. Nur der Eigentümer der Raumanzüge war zunächst unbekannt, zumal die NASA niemals blaue Raumanzüge verwendet hat. Recherchen ergaben, dass die Anzüge ursprünglich zu einem Spezialprogramm der Air Force namens Manned Orbit Laboratory (MOL). MOL wurde 1962, kurz vor Ende des Gemini-Programms, als Erkundungs-Station im Weltraum konzipiert. Mit Gemini-Kapseln sollten Astronauten zu einer Raumstation fliegen und von dort aus ein paar Wochen (bis zum Eintreffen der Ablösung) die Erde beobachten. Das MOL-Programm wurde 1969 eingestellt, doch zu dem Zeitpunkt waren bereits drei Gruppen Air Force Piloten als Astronauten trainiert worden. Sieben dieser Piloten wechselten als reguläre Astronauten zur NASA, zu ihnen gehörte auch Robert Crippen, Captain der allerersten Space Shuttle Mission, und Richard Truly, der später NASA Administrator wurde. Die Anzüge dagegen blieben, als Relikte des Kalten Krieges, jahrelang vergessen. Einer von ihnen hatte früher einmal dem Astronauten Richard Lawyer gehört, er ging bereits 1983 an das Smithsonian Institute. Der andere, der die für einen Spion passende Nummer "007" trägt, wird voraussichtlich im Museum landen, als stummes Zeugnis des MOL-Programms.

Dass MOL 1969 eingestellt wurde, wundert mich nicht. Zu diesem Zeitpunkt hatte man entdeckt, dass unbemannte Spionagesatelliten, von denen es heute immer noch mehr als genug gibt, wesentlich effizienter sind als bemannte Raumstationen, zumindest was Spionage angeht.

Quelle: Yahoo!

1 Kommentare:

Blogger Martin meinte...

Dass MOL 1969 eingestellt wurde, wundert mich nicht. Zu diesem Zeitpunkt hatte man entdeckt, dass unbemannte Spionagesatelliten, von denen es heute immer noch mehr als genug gibt, wesentlich effizienter sind als bemannte Raumstationen, zumindest was Spionage angeht.

Die Russen haben es offensichtlich erst viel später bemerkt, denn das sowjetische MOL Gegenstück ALMAS wurde in den 1970ern verwirklicht. Die waren im wesendlichen baugleich mit den Soljut-Raumstationen, aber mit einer riesigen Kamera ausgestattet - und als Soljut-Stationen getarnt. Was ziemlich albern war, denn natürlich fragte sich die alle Welt, weshalb eine wissenschaftliche Raumstation keine wissenschaftlichen Resultate erzielt - die UdSSR hätten Almas ebensogut offziell als "militärische Aufklärungsmission" bezeichen können, was die Amis beim MOL und den militärischen Shuttle-Flügen ja auch taten.

1:19 PM  

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