17.8.04

Spuckbeutel zwingt Flugzeug zur Umkehr

Der Vorfall, von dem Telepolis hier berichtet, ist unglaublich: Im Waschraum eines Flugzeugs dedr United Airlines findet ein Flugbegleiter einen unbenutzten Spuckbeutel (auch "Kotztüte" genannt). Auf dem Beutel steht "BOB". Der Flugbegleiter interpretiert dies als "bomb on board" (Bombe an Bord). Der eilig informierte Flugkapitän schließt sich dem an, und das Flugzeug kehrt zum Startflughafen (Sydney) um.

Nun kann "BOB" alles mögliche bedeuten, z.B. im Fliegerjargon "Babe on Board" oder (gerade bei United Airlines) "Buy on Board", es kann genausogut der Name eines Passagiers sein. Es ist nicht einmal nachweisbar, dass das Bekritzeln des Spuckbeutels in bösartiger Absicht (falsche Bombendrohung) geschah. Aus diesem Grunde halte ich die Interpretation mit "Bomb on Board" für völlig hysterisch und übertrieben. Daher ist es mir unverständlich, dass der Kapitän vom australischen Verkehrsminister John Anderson auch noch gelobt wurde für sein "umsichtiges Verhalten".

Im Endeffekt bedeutet diese Entscheidung, dass jeder Trottel mit drei Buchstaben, irgendwo draufgekritzelt, ein Flugzeug zur Notlandung zwingen kann.