30.8.04

Fledermäuse und LKWs



Das Darmstädter Echo berichtete letzten Samstag auf Seite 3: die Verlängerung der Autobahn A49 soll eventuell durch den Herrenwald bei Stadtallendorf geführt werden, an einer Stelle, an der sich heute ein Truppenübungsplatz befindet. Bei Untersuchungen dieses Platzes wurde u.a. eine Bechstein-Fledermaus gesichtet. Naturschützer fordern daher, dass die neugeplante Autobahn links und rechts mit je fünf Meter hohen Schutzmauern umgeben wird, damit die Fledermäuse nicht gegen LKWs fliegen. Mehr noch: auch auf dem Mittelstreifen zwischen den Fahrspuren soll eine fünf Meter hohe Mauer errichtet werden, da ansonsten die Gefahr besteht, dass eine Fledermaus zwischen den chutzmauern "abtaucht" und doch gegen einen LKW prallt.

Ich habe nichts gegen Naturschutz, und speziell Fledermäuse sind eine Spezies, für die ich viel Sympathie empfinde. Aber in diesem Fall halte ich die Sorgen der Naturschützer für übertrieben. Infolge ihres "Ultraschall-Radars" kann eine Fledermaus ein sich näherndes Hindernis besser erkennen als jede andere Tierart - zumal wenn es sich um einen LKW handelt, der nicht gerade zu den kleinsten Gegenständen gehört. Abgesehen davon verhindert auch eine 5 m hohe Mauer nicht wirklich, dass eine Fledermaus "abtaucht". Offenbar scheinen die Naturschützer die Fledermäuse für blöd zu halten.