15.3.07

StudiVZ: Bizarre AGB

Das Studentenportal StudiVZ macht wieder einmal von sich reden. Diesmal geht es um neue AGBs. Im Law Blog fand ich dazu einen interessanten Beitrag. Besonders interessant fand ich die Schlussfolgerungen:
Diese Klausel erstreckt sich auf praktisch alle Pflichten des Nutzers. Sie greift etwa schon ein, wenn der Nutzer möglicherweise gar kein Student ist oder es war (2.1), er sich doppelt anmeldet (2.2), er persönliche Daten oder Fotos eingibt, die sich nicht auf ihn beziehen oder nicht der Wahrheit entsprechen (2.3), er nicht nur private Zwecke verfolgt (2.4), er durch irgendwelche Angaben Rechte Dritter beeinträchtigt (7.1), er ?gesetzeswidrige Inhalte? verbreitet (7.4), er massengruschelt (7.5), er Kontaktdaten anderer (z.B. E-Mail-Adressen) ohne deren Einverständnis weitergibt (7.6), er irgendwelche Waren anpreist (7.7), er durch die Nutzung irgendwie gegen Gesetze verstößt (7.8).
Ob diese Schlussfolgerungen richtig sind, vermag ich nicht zu sagen, da ich kein Jurist bin. Aber angenommen, sie wären es. Dann sehe ich einen kleinen Teil als OK an, etwa das Verbot der Verbreitung gesetzwidriger Inhalte oder das Verbot der Weitergabe von Daten anderer ohne deren Einverständnis. Aber den Rest empfinde ich als teilweise hahnebüchen. Etwa "persönliche Daten oder Fotos eingeben, die sich nicht auf ihn beziehen oder nicht der Wahrheit entsprechen." Wenn ich ein Foto von mir leicht nachbearbeite, damit es besser aussieht - liegt dann schon der Fall vor, dass das Foto nicht der Wahrheit entspricht? Wer will das überprüfen? Genauer gefragt: wann entspricht ein Foto der Wahrheit? Bereits beim Erstellen eines Fotos findet (z.B. durch die Wahl des Bildausschnitts) eine Vorauswahl statt, so dass meiner Ansicht nach ein Foto alleine niemals objektiv sein kann.

Ich habe derzeit keinen Account bei StudiVZ. Aber wenn ich einen hätte, wären solche AGBs ein Grund, ihn sofort zu entfernen bzw. entfernen zu lassen.