9.7.05

Gene Wilder, Johnny Depp und die "Schokoladenfabrik"

Johnny Depp spielt die Hauptrolle in der Neuverfilmung des Kinderbuchs "Charlie und die Schokoladenfabrik" (Regie: Tim Burton). Dieselbe Rolle hat 1971, in der ersten Verfilmung des Buches, Gene Wilder verkörpert. Gene Wilder hat vor kurzem Johnny Depp vorgeworfen, er wolle mit der Neuverfilmung "nur" Geld verdienen, sei also rein kommmerziell motiviert. Johnny Depp hat diese Vorwürfe zurückgewiesen.

Ich finde Gene Wilders Beschwerde absurd, aus mehreren Gründen. Zum einen frage ich mich, was an der Idee, durch Schauspielerei Geld verdienen zu wollen, unethisch sein soll. Darüber hinaus sind praktisch alle Filme aus Hollywood zumindest aus einer Sicht "kommerziell": aus der Sicht des Produzenten bzw. des Studios, das den Film finanziert. Denn ein Produzent gibt nur dann Geld für ein Filmprojekt, wenn er die Chance sieht, damit Gewinn zu erzielen (dasselbe gilt für ein Studio). Insofern müßte man Gene Wilders Kommerz-Vorwurf gegen JEDEN jemals in Hollywood produzierten Film erheben. Das alles galt schon 1971, insofern sollte es für den "alten Hollywood-Hasen" Gene Wilder nichts Neues sein.

Last not least ist es durchaus üblich, ein Buch mehrfach zu verfilmen. Die Rekordhalter auf diesem Gebiet dürften "Dracula" von Bram Stoker und "Frankenstein" von Mary W. Shelley sein, deren Verfilmungen auf eine dreistellige Anzahl kommen.

Ich frage mich, was Gene Wilder motiviert hat, diese Kritik in Richtung Johnny Depp loszulassen. Entweder wollte sich Gene Wilder wieder ins Gespräch bringen, oder er hat Angst, dass Johnny Depp die Rolle besser spielt als er.

1 Kommentare:

Blogger TH meinte...

oder er hat Angst, dass Johnny Depp die Rolle besser spielt als er

Hat er ganz sicher, und was ich vom trailer her gesehen habe, hat er vollkommen Recht mit der Angst.

Charlie and the Chocolate factory ist der erste phantastische Film dieses Jahr, den ich mir anschauen werde und auf den ich gewartet habe.

12:52 AM  

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