6.7.06

Eselei

Nette Geschichte, gefunden beim Shopblogger:
Es war einmal ein Ehepaar, das einen 12jährigen Sohn und einen Esel hatte. Sie beschlossen zu verreisen, zu arbeiten und die Welt kennenzulernen. Zusammen mit ihrem Esel zogen sie los.

Im ersten Dorf hörten sie, wie die Leute redeten: "Seht Euch den Bengel an, wie schlecht er erzogen ist... er sitzt auf dem Esel und seine armen Eltern müssen laufen." Also sagte die Frau zu ihrem Mann: "Wir werden nicht zulassen, daß die Leute schlecht über unseren Sohn reden." Der Mann holte den Jungen vom Esel und setzte sich selbst darauf.

Im zweiten Dorf hörten sie die Leute folgendes sagen: "Seht Euch diesen unverschämten Mann an... er läßt Frau und Kind laufen, während er sich vom Esel tragen läßt." Also ließen sie die Mutter auf das Lastentier steigen und Vater und Sohn führten den Esel.

Im dritten Dorf hörten sie die Leute sagen: "Armer Mann! Obwohl er den ganzen Tag hart gearbeitet hat, läßt er seine Frau auf dem Esel reiten. Und das arme Kind hat mit so einer Rabenmutter sicher auch nichts zu lachen!" Also setzten sie ihre Reise zu dritt auf dem Lastentier fort.

Im nächsten Dorf hörten sie die Leute sagen: "das sind ja Bestien im Vergleich zu dem Tier, auf dem sie reiten. Sie werden dem armen Esel den Rücken brechen!" Also beschlossen sie, alle drei neben dem Esel herzugehen.

Im nächsten Dorf trauten sie ihren Ohren nicht, als sie die Leute sagen hörten: "Schaut euch die drei Idioten mal an. Sie laufen, obwohl sie einen Esel haben, der sie tragen könnte!"

Fazit: die anderen werden dich immer kritisieren und über dich lästern und es ist nicht einfach, jemanden zu treffen, der dich so akzeptiert wie du bist. Deshalb: leb so, wie du es für richtig hältst und geh, wohin dein Herz dich führt...
Mir fallen dazu spontan zwei Dinge ein: Richard P. Feynmans Lebensmotto:
What do you care what other people think?
und natürlich ein altes deutsches Sprichwort:
Allen Leuten recht getan, ist eine Kunst, die niemand kann

Mit Kritik gehe ich wie folgt um: sachliche Kritik prüfe ich auf ihren Sinngehalt, und wenn ich sie sachlich richtig finde, dann ändere ich mein Verhalten, wenn nicht, dann ändere ich es nicht. Unsachliche Kritik beantworte ich meistens gar nicht, oder höchstens mit dem Hinweis, dass das jetzt unsachlich war.

Eins ist mir noch wichtig: viele Leute, die ihrer Zeit voraus waren, wurden von ihren Zeitgenossen als Spinner und Phantasten abgetan; erst später wurde ihre Leistung gewürdigt. In den Geschichtsbüchern finden sich viele Beispiele, ich möchte nur eins erwähnen: Leonardo da Vinci wurde von vielen Zeitgenossen als verschroben abgetan, weil er u.a. Hubschrauber entwarf.